Der „Falter“ (Nr.1–2/2012) hat schon recht: Wien sollte darüber reden, dass am Westbahnhof eine Bande rechtsextremer Glatzen einen Wiener mit Migrationshintergrund auf offener Straße brutal niedergeprügelt und schwer verletzt hat. Aber in Wien wird nicht darüber gesprochen. Nur die „Krone“ berichtete kurz.
Unter dem Titel „Opfer auf offener Straße spitalsreif geschlagen“ (Krone, 8.1.2012) wird berichtet, dass Ali A. in der Mariahilfer Straße in der Nähe des Europaplatzes von einem Schlägerquartett spitalsreif geprügelt wurde. Die Attacke kam wie aus heiterem Himmel: „Die Angreifer waren feige Skinheads, die nur in der Gruppe stark sind. Zuerst schlugen sie mich nieder und dann trat noch eine Frau mit den Füßen auf mich ein“, berichtet das Opfer der „Krone“. Der Amtsarzt stellte massive Verletzungen fest. Ali A. gab noch an, dass er schon einmal – vor acht Jahren – verprügelt wurde.
Soweit der Bericht der „Krone“, auf den sich der „Falter“ bezieht. Ein Blick auf die Homepage der Wiener Polizei zeigt, dass zu diesem Vorfall keine Pressemitteilung der Wiener Polizei abgespeichert ist. Ein Anruf in der Pressestelle der Wiener Polizei ergibt, dass es tatsächlich keine Presseaussendung zu dem Überfall gegeben hat. Die genaueren Daten würden uns telefonisch übermittelt, wird versprochen. Die Pressestelle der Polizei hat sich aber leider nicht mehr gemeldet! Damit bleibt offen, an welchem Tag und zu welcher Uhrzeit der Überfall stattgefunden hat.