Kurier.at: „Die Ideologie ist gewalttätig“

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Der „Kurier“ lässt in sei­ner Aus­ga­be vom 4.12.2011 einen Aus­stei­ger aus der deut­schen Neo-Nazi-Sze­ne aus­führ­lich zu Wort kom­men. In der BRD gibt es eini­ge Bera­tungs­stel­len für Neonazi-AussteigerInnen.

Die wich­tigs­te und bekann­tes­te ist „Exit“. „Exit“ hat­te zuletzt mit einem Tro­ja­ner-T-Shirt Schlag­zei­len gemacht. Der Orga­ni­sa­ti­on war es gelun­gen, beim Rechts­rock-Fes­ti­val „Rock für Deutsch­land“ Hun­der­te von T‑Shirts mit dem Auf­druck „Hard­core Rebell – Natio­nal und Frei“ abzu­set­zen. Nach dem erst­ma­li­gen Waschen ver­schwand die­ser Slo­gan mit dem Toten­kopf und statt­des­sen erschien das Logo von „Exit“ mit dem Spruch: „Was dein T‑Shirt kann, kannst du auch. Wir hel­fen Dir, Dich vom Rechts­extre­mis­mus zu lösen.”

Wäh­rend die Bera­tungs- und Aus­tiegs­s­stel­len in Deutsch­land jetzt nach den Ent­hül­lun­gen um die Neo­na­zi-Ter­ror­grup­pe „NSU“ gewür­digt wer­den, wird ger­ne ver­ges­sen, dass die öffent­li­chen Sub­ven­tio­nen durch Bund und Län­der in den letz­ten Jah­ren für man­che die­ser Stel­len gestri­chen oder stark zurück­ge­fah­ren wor­den sind, nach­dem das Fami­li­en­mi­nis­te­ri­um (CDU) von ihnen die Unter­zei­chung einer „Extre­mis­mus­klau­sel“ gefor­dert hat­te. Für das Fami­li­en­mi­nis­te­ri­um waren näm­lich die Bera­tungs­stel­len selbst (links)extremismusverdächtig!

Öster­reich hat die­se Pro­ble­me nicht, denn hier­zu­lan­de gibt es kei­ne ein­zi­ge Stel­le, die Bera­tung gegen Rechts­extre­mis­mus und Aus­stiegs­hil­fen für Neo­na­zis anbietet.