Seit 2000 machte er immer wieder Vorschläge, 2006 wollte Schützenhöfer dem Pöllauer Kriegerdenkmal zwei Bilder beifügen. Ideen, denen der damalige Bürgermeister nichts abgewinnen konnte. Der Anknüpfungspunkt für die Erinnerung ist der Abschuss eines US-Bombers im Jahr 1944 über dem Gemeindegebiet von Pöllau, bei dem elf US-Soldaten ums Leben kamen. Schützenhofer hat seine Vorstellungen weiter entwickelt. 2011 ist es ein aus Alublech gefertigtes Mahnmal, bei dem zumindest der Enthüllungstermin schon klar ist: Am 18. Juni soll es so weit sein. Aber wo?
Schützenhöfer und die Steirische Kulturinitiative wollen das temporäre Mahnmal auf dem Schlosshof vis à vis vom Kriegerdenkmal platzieren. Die Gemeinde sagt dazu nein. Mittlerweile gibt es in Pöllau zwar einen neuen Bürgermeister, aber das bedeutet offensichtlich nur eine andere Art des Neinsagens. Auch ein Kompromissvorschlag, den die Projektbetreiber, neben Schützenhöfer der Literaturwissenschafter Klaus Zeyringer und Herbert Nichols-Schweiger, vorgeschlagen haben, wird vom Bürgermeister abgelehnt. Schützenhöfer überlegt jetzt, das Mahnmal auf einen Autoanhänger zu plazieren, der im Ort hin- und her bewegt werden kann: eine mobile Skulptur.
Der Kampf um das Gedenken hat die Leserbriefspalten erreicht. Da wird Schützenhöfer als Künstler mit Anführungszeichen begrüßt und die Hinterbliebenen der Gefallenen beschworen, der „unsrigen“ natürlich! Die sind zwar damals nicht für Österreich gestorben, sondern für Nazi-Großdeutschland, während die Alliierten ja eigentlich auch für die Idee eines freien Österreich ihr Leben gelassen haben. „Compassion“, ins Deutsche nur unzureichend mit „Mitfühlen, Mitdenken“ übersetzbar, ist das Anliegen von Schützenhöfer. Noch ist offen, ob das gelingt.