Studie: Neonazis im SeniorInnen-Heim?

Auf den ersten Blick scheint die Frage absurd. Doch dann fällt einem ein: Senior­In­nen tendieren eher zu poli­tisch-kon­ser­v­a­tiv­en Posi­tio­nen als Jün­gere, sind auch eher aus­län­der­feindlich und rassistisch.

Eine Studie von Peter-Georg Albrecht im Auf­trag der Amadeu-Anto­nio-Stiftung („Von früher ler­nen heißt…?) set­zt sich mit dem Recht­sex­trem­is­mus unter älteren Men­schen in Ost­deutsch­land auseinan­der und ver­sucht auch Per­spek­tiv­en durch die Förderung zivilge­sellschaftlichen Engage­ments von Älteren zu entwickeln.

Schon die Ein­leitung macht an einem drastis­chen Beispiel klar, dass die extreme Rechte die Senior­In­nen schon längst als Poten­tial sieht und pflegt. Der Neon­azi und Lie­der­ma­ch­er Jörg Häh­nel tin­gelt an den Woch­enen­den mit sein­er Gitarre durch Altenheime, spielt Volk­slieder, Selb­st­ge­tex­tetes und Sol­daten­märsche: „Die Senioren sind begeis­tert.” Kam­er­aden von der NPD, die ihn begleit­en, unter­stützen die Senior­In­nen bei Anträ­gen, schenken Kaf­fee aus und geben Sozialberatung.

Senior­In­nen­heime sind auch in Öster­re­ich gewiss kein Hort der Demokratie und Mitbes­tim­mung. Schon allein deshalb lohnt es sich, darüber nachzu­denken, wie zivilge­sellschaftlich­es Engage­ment gegen Rechts unter älteren Men­schen entwick­elt und gefördert wer­den kann.

Hier geht’s zur Studie.