Kufstein (Tirol): Brandanschlag auf Gebetsraum aufgeklärt

In der Nacht auf Son­ntag, 16. Jän­ner 2011 wurde der Gebet­sraum der islamis­chen Gemein­schaft in Kuf­stein Ziel eines Bran­dan­schlags. Mit einem Molo­tow-Cock­tail ver­sucht­en zunächst unbekan­nte Täter, die Ein­gangstür zum Gebet­sraum in Brand zu set­zen. Auch bei ein­er zweit­en Tür ver­sucht­en sich die Täter – in bei­den Fällen allerd­ings weit­ge­hend erfolglos.

Der Gebet­sraum wird vom Vere­in ATIB (türkisch-Islamis­che Union für kul­turelle und soziale Zusam­me­nar­beit) betrieben, der vor einiger Zeit eine heftige Debat­te aus­gelöst hat­te, weil er nach neuen Räum­lichkeit­en suchte.

„Ver­trauliche Hin­weise“ führten nun zur Fes­t­nahme von 3 Kuf­stein­ern (15,18 und 21 Jahre alt) als mut­maßlichen Tätern. Sie ges­tanden den Bran­dan­schlag und auch, mehrere Gebäude in der Stadt mit Hak­enkreuzen und SS-Runen beschmiert zu haben. Der Bran­dan­schlag ist zwar der erste auf ein Gebet­shaus, aber nicht der erste ras­sis­tisch motivierte in der Region. Im Novem­ber verübte ein 19-jähriger Feuer­wehrmann Bran­dan­schläge in Imst Bran­dan­schläge auf zwei Häuser und gab als Motiv „Zorn auf türkische Nach­barn“ an.

(Quellen: tirol.orf.at, Kuri­er, 19.1.2011, Tirol­er Tageszeitung, 2.11.2005)