Linz (OÖ): Wimmers Ordnertruppe unter Verdacht

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Der Auf­wand für die Trup­pe ist beträcht­lich, aber das kann einen ech­ten Frei­heit­li­chen nicht erschüt­tern. Seit Sep­tem­ber 2010 patroul­liert der „Ord­nungs­dienst der Stadt Linz“, das Paten­kind des stramm rech­ten FPÖ-Sicher­heits­stadt­rats Det­lef Wim­mer, durch die Gas­sen und Stra­ßen von Linz.

Nach drei Mona­ten Tätig­keit wur­de eine ers­te Bilanz gelegt, aus der her­vor­ging, dass die 18 Per­so­nen des Ord­nungs­trupps 1.748 „Vor­gän­ge“ in 91 Tagen hin­ter sich gebracht hat­ten. Pro Frau oder Mann etwas mehr als 1 Vor­gang pro Tag – eine wahr­haft beein­dru­cken­de Bilanz! Am häu­figs­ten bei den „Vor­gän­gen“ war die Inan­spruch­nah­me für „Anlie­gen und Beschwer­den“: 674 der doku­men­tier­ten „Vor­gän­ge“ bezie­hen sich dar­auf. Am zweit­häu­figs­ten waren Ver­stö­ße gegen die Lei­nen- und Beiß­korb­pflicht, an drit­ter Stel­le ille­ga­le Müllablagerungen.

Die Bilanz erstreckt sich bis Anfang Dezem­ber: Wim­mers Ord­nungs­trupp hat gan­ze Arbeit geleis­tet – die gefühl­te Sicher­heit hat sicher beacht­lich zuge­nom­men. Aller­dings gibt es da auch „Vor­gän­ge“, die in der Bilanz noch nicht erfasst sind. Die Zeit­schrift „tips“ berich­tet in ihrer Linz-Aus­ga­be für die 52. Woche 2010 von einem „Vor­gang”, bei dem ein Mit­ar­bei­ter des Ord­nungs­trupps oder der Erhe­bungs­be­am­te in einer Stra­ßen­bahn einen „fremd­län­disch“ aus­se­hen­den Men­schen mit „Du Scheiß Tür­ken­sau!“ beschimpft und anschlie­ßend nie­der­ge­tre­ten haben soll. Eine Zeu­gin hat­te den Vor­fall beob­ach­tet und der Zeit­schrift gemeldet.


Tips-Bericht

Für FPÖ-Wim­mer stellt sich die Sache natür­lich völ­lig anders dar: Ord­nungs­dienst­mit­ar­bei­ter hät­ten dem­nach zwei rumä­ni­sche Bett­ler ange­spro­chen, um sie dann gemein­sam mit einem Erhe­bungs­be­am­ten der Stadt Linz ins Rat­haus mit­neh­men zu wol­len, wo sie dann „even­tu­ell“ eine Stra­fe für ille­ga­les Bet­teln bekom­men hät­ten sol­len. „Dabei“ dürf­te es zu dem „Tumult” gekom­men sein, für den laut Wim­mer der Erhe­bungs­be­am­te der Stadt Linz ver­ant­wort­lich sein soll. Die Bezirks­ver­wal­tungs­di­rek­to­rin, die für Ord­ner­trupp und Erhe­bungs­be­am­te zustän­dig ist, weiß jeden­falls, dass weder Erhe­bungs­be­am­te noch Ord­ner­trupp jeman­den fest­hal­ten dür­fen. Auch für Beschimp­fun­gen oder Hand­greif­lich­kei­ten habe sie kein Ver­ständ­nis, wird sie von „tips“ zitiert.

Wir hal­ten fest: Die wider­li­che ras­sis­ti­sche Beschimp­fung, die kör­per­li­che Atta­cke und das fak­ti­sche Fest­hal­ten von ein oder zwei Per­so­nen pas­sier­te im Zusam­men­hang mit einem „Vor­gang“ des Ord­ner­trupps. Eine genaue Unter­su­chung und Kon­se­quen­zen sind angesagt!