Deutsche Burschenschaft: Wohin des Weges?

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Die Stim­mung ist der­zeit nicht gut unter den Bur­schen und Alten Her­ren der Deut­schen Bur­schen­schaft. Nach der Ver­öf­fent­li­chung des Leser­briefs zu Bon­hoef­fer und dem Straf­ver­fah­ren, das gegen den Ver­fas­ser ein­ge­lei­tet wur­de, beschäf­tigt sie nun auch ein neu­er Blog mit dem Titel Quo vadis Buxe, der seit Tagen Internas vom mun­te­ren Trei­ben brau­ner Bur­schen aus­plau­dert. Inter­es­san­tes fin­det sich auch zu Österreich.

Im inter­nen Forum der Deut­schen Bur­schen­schaft (DB) Bube­n­etz flie­gen die Fet­zen. Man ist sich nicht dar­über einig, wie man mit dem neu­en Blog umge­hen soll. Igno­rie­ren? Schwer mög­lich, weil bun­des­deut­sche Medi­en wie z.B. der „Spie­gel“ dar­über berich­ten. Das Rezept des Tages heißt „kon­trol­lier­te Beob­ach­tung“: Jede Stun­de soll der Blog auf neue Nach­rich­ten kon­trol­liert wer­den, die dann im Bur­schen­schaf­ter­fo­rum Bube­n­etz ver­öf­fent­licht wer­den: der Blog soll bloß nicht zu vie­le Klicks bekommen!

„Das gan­ze stinkt eher nach Anti­fa…“, meint einer über den Blog. Ein ande­rer rät dazu, das Bube­n­etz abzu­schal­ten, weil da eini­ge mit­le­sen wür­den, die das lie­ber nicht soll­ten…. Resi­gniert stellt ein drit­ter fest: „Zur Zeit kann man ja machen was man will, irgend­wer nör­gelt immer“.

Unter­des­sen atta­ckiert Quo vadis Buxe die Öster­rei­cher in der DB: “Gemüt­lich habts ihr Euch gemacht im Dach­ver­band seit 71. Net­te Pin­ke, vie­le inter­na­tio­na­le Kon­tak­te, Netz­wer­ke für Eure Par­tei mit schon 20 Pro­zent“.

An ande­rer Stel­le berich­tet der Blog über die Men­sur, die sich 2004 der FPÖ-Chef Stra­che mit einem Arzt gelie­fert hat. Wobei: eigent­lich war das kei­ne nor­ma­le Men­sur, son­dern das Ergeb­nis einer Aus­ein­an­der­set­zung zwi­schen den bei­den Kon­tra­hen­ten, die im Bur­schi-Jar­gon wohl eher unter die Bezeich­nung „Ehren­han­del“ fal­len wür­de. Ob man das als Duell, Duell­men­sur oder sonst­wie bezeich­nen kann, ist eigent­lich egal. In Deutsch­land sind der­ar­ti­ge „Ehren­hän­del“ jeden­falls seit 1953 ver­bo­ten. In Ried (OÖ), wo sich Stra­che in den Nah­kampf warf, wur­de anschei­nend nur mit stump­fen Schlä­gern auf­ein­an­der eingedroschen.

Der Blog hat jeden­falls wei­te­re Ver­öf­fent­li­chun­gen zu brau­nen Bur­schen­schaf­tern inner­halb der DB, aber auch zu dem öster­rei­chi­schen Spit­zen­po­li­ti­ker angekündigt.