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Linz (OÖ): Grüß Gott verboten?

Die Lüge wird schon meh­re­re Jah­re ver­brei­tet, aber den­noch eif­rig kol­por­tiert (via Mail): Eine angeb­li­che, jun­ge ober­ös­ter­rei­chi­sche Leh­re­rin berich­tet davon, dass das „Grüß Gott“ an Lin­zer Schu­len nicht mehr ver­wen­det wer­den darf, da es mus­li­mi­sche „Mit­schü­ler belei­di­gen könn­te“. Das Schrei­ben, das angeb­lich an die Medi­en, die Poli­ti­ker und die Schul­be­hör­den gerich­tet und in man­gel­haf­tem Deutsch […]

27. Dez 2011

Die „jun­ge Leh­re­rin“, die sogar dazu ein­lädt, sich selbst an Lin­zer Volks­schu­len zu erkun­di­gen („Ich kann’s gar nicht glau­ben. Ist aber wahr, Ihr könnt Euch ger­ne in Linz in den Volks­schu­len erkun­di­gen“), ver­steckt sich hin­ter ihrer Anony­mi­tät. Kein Wunder!

Die besorg­te Bot­schaft, die spä­tes­tens seit Win­ter 2007 ver­brei­tet wird, ist falsch. Selbst das Demen­ti des oö. Lan­des­schul­rats­prä­si­den­ten im Jahr 2008 hin­dert die anony­men Het­zer nicht dar­an, ihre Bot­schaft wei­ter in Umlauf zu brin­gen. Die Bot­schaft kommt von weit rechts­aus­sen, dar­an kann auch die häu­fi­ge Beru­fung auf „Gott“ nichts ändern.

Wes Geis­tes Kin­der hin­ter der anony­men Mail ste­hen, macht die Auf­for­de­rung gegen Ende klar:

Im Namen Got­tes ist unser natio­na­les Mot­to (…) wir haben die­ses Mot­to ange­nom­men, weil Christ­li­che Män­ner und Frau­en die­sen Staat nach Christ­li­chen Prin­zi­pi­en gegrün­det und ent­wi­ckelt haben. Wenn Sie sich durch Gott belei­digt füh­len: Dann schla­ge ich vor, Sie wäh­len einen ande­ren Ort auf der Welt als Ihren neu­en Wohnsitz.

Hate-Mails wie die­se kur­sie­ren der­zeit mas­sen­haft. In ihrer Wir­kung sind sie nicht zu unter­schät­zen. War­um sonst kur­sie­ren sie so hart­nä­ckig? Sie rich­ten sich an einen brei­ten Adres­sa­ten­kreis: den gesam­ten deutsch­spra­chi­gen Raum. Die angeb­li­chen Adres­sa­ten, die „lie­ben“ Poli­ti­ker, Schul­be­hör­den und Jour­na­lis­ten, sind ja für die anony­men Het­zer die Ver­ant­wort­li­chen für die­se angeb­li­chen Zustän­de! Des­halb wird ein Otto Nor­mal­bür­ger bzw. die besorg­te Jung­leh­re­rin vor­ge­scho­ben, die auch noch ein jung­leh­rer­haf­tes Schrift­bild (mit vie­len Unter­strei­chun­gen), aller­dings wenig leh­rer­haf­te Gram­ma­tik benutzt.

Die Immu­ni­sie­rung gegen Ein­wän­de erfolgt am Schluss: Wenn das Schrei­ben wei­ter­ge­lei­tet wird, so die Het­zer, könn­ten es auch die Geg­ner und „Rekla­mie­rer“ „in die Fin­ger“ bekom­men. Die „Rekla­mie­rer“, das sind die Aller­letz­ten – so die Bot­schaft, denn die bean­stan­den die Behaup­tun­gen der Het­zer einfach!

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