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„Stoppt die Rechten“ ist eine unabhängige, antifaschistische Plattform, die Rechtsextremismus und Neonazismus in Österreich sichtbar macht, analysiert und dokumentiert – mit dem umfassendsten öffentlich zugänglichen Online-Archiv zu rechtsextremen Entwicklungen und Vorfällen in Österreich.

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Portugal: Hoher Polizeibeamter als Führungskader der Rechtsterrorgruppe „Movimento Armilar Lusitano“

In Por­tu­gal fand am 17. Juni eine groß­an­ge­leg­te Raz­zia gegen die rechts­ter­ro­ris­ti­sche Grup­pe „Movi­men­to Armi­lar Lusi­ta­no“ statt, bei der nicht nur vie­le Waf­fen beschlag­nahmt, son­dern auch eini­ge Per­so­nen fest­ge­nom­men wur­den, dar­un­ter ein hoch­ran­gi­ger Poli­zei­be­am­ter. MAL steht unter Ver­dacht, Hass und Gewalt gegen Geflüch­te­te und Ein­wan­de­rer ange­stif­tet, gegen lin­ke Politiker*innen zu het­zen und auch geziel­te Anschlä­ge, etwa auf das Par­la­ment, ange­dacht zu haben.

23. Juni 2025
NS-Devotionalien bei "Movimento Armilar Lusitano" (Screenshot nowcanal.pt)
NS-Devotionalien bei "Movimento Armilar Lusitano" (Screenshot nowcanal.pt)

Bei ins­ge­samt 15 Haus­durch­su­chun­gen in der Haupt­stadt und im Groß­raum Lis­sa­bon im Rah­men einer „Ent­waff­nung 3D“ genann­ten Ope­ra­ti­on gegen die Grup­pe „Movi­men­to Armi­lar Lusi­ta­no“ (MAL) wur­den zunächst sechs Per­so­nen fest­ge­nom­men „und Spreng­stoff, Schuss- und wei­te­re Waf­fen, Muni­ti­on, IT-Aus­rüs­tung und auch 3D-Dru­cker zur Waf­fen­her­stel­lung sicher­ge­stellt“ (derstandard.at, 18.6.25). Es sei eine für Por­tu­gal bei­spiel­lo­se Men­ge an voll funk­ti­ons­fä­hi­gen 3D-gedruck­ten Schuss­waf­fen sicher­ge­stellt worden.

MAL wur­de 2018 gegrün­det, ope­rier­te also schon seit eini­gen Jah­ren, ist aber erst jetzt in den Fokus von Ermitt­lun­gen durch die por­tu­gie­si­sche Kri­mi­nal­po­li­zei gera­ten. In fak­tisch allen por­tu­gie­si­schen Medi­en­be­rich­ten zu den aktu­el­len Fest­nah­men wird MAL als neo­na­zis­tisch ein­ge­stuft. Die­ser Befund wird auch durch Mate­ria­li­en, die bei der Raz­zia gefun­den wur­den, erhär­tet: Hit­ler-Bücher, Auf­kle­ber und Fah­nen einer ande­ren por­tu­gie­si­schen Neo­na­zi-Grup­pe und – etwas kryp­tisch – eine Flag­ge, die Ver­bin­dun­gen zu einer deut­schen Neo­na­zi-Grup­pe zei­ge. (vgl. publico.pt, 17.6.25)

Nach den ers­ten Fest­nah­men am Diens­tag wur­de am Mitt­woch, 18.6., gegen vier der sechs Fest­ge­nom­me­nen die Unter­su­chungs­haft ver­hängt, wäh­rend die rest­li­chen zwei Ver­däch­ti­gen gegen Auf­la­gen aus der Haft ent­las­sen wur­den. Bri­sant ist vor allem die U‑Haft gegen den füh­ren­den Poli­zei­be­am­ten der PSP (Polí­cia de Segu­ran­ça Púb­li­ca), Bru­no Gonçalves.

Die PSP ist so etwas wie die städ­ti­sche Poli­zei, wäh­rend die Guar­da Nacio­nal Repu­bli­ca­na (GNR) – ähn­lich wie frü­her in Öster­reich die Gen­dar­me­rie – für die länd­li­chen Regio­nen zustän­dig ist. Gon­çal­ves war nicht nur ein nicht näher defi­nier­ter hoher Poli­zei­be­am­ter der PSP in Lis­sa­bon, son­dern auch füh­ren­der Kader der Neo­na­zi-Grup­pe, zustän­dig für die Rekru­tie­rung und Bewer­tung neu­er Mili­tan­ter, wobei er nach Erkennt­nis­sen der Staats­an­walt­schaft sol­chen mit Waf­fen­kennt­nis­sen den Vor­zug gege­ben habe. (vgl. sicnoticias.pt, 20.6.25)

Wie die aktu­el­len Ermitt­lun­gen erga­ben, ver­such­te Gon­çal­ves, 2021 für den Gemein­de­rat von Lis­sa­bon auf der Lis­te der rechts­extre­men Klein­par­tei „Ergue-te“ zu kan­di­die­ren, obwohl die Sat­zung der PSP und die gesetz­li­chen Regeln für die Par­tei­en eine der­ar­ti­ge Kan­di­da­tur aus­schlie­ßen. 2022 erhielt er eine Sil­ber­me­dail­le der PSP für „vor­bild­li­ches Ver­hal­ten“.

Auf­ge­fal­len war der Poli­zei­be­am­te aber schon viel frü­her. 2013 hat er im Dienst einen mut­maß­li­chen 18-jäh­ri­gen Räu­ber erschos­sen – die Ermitt­lun­gen gegen ihn wur­den aber ein­ge­stellt, weil „Not­wehr“ ange­nom­men wur­de. PSP infor­mier­te die Zei­tung „Publi­co“ , dass noch wei­te­re drei inter­ne Ver­fah­ren gegen Gon­çal­ves geführt wur­den, die alle­samt schub­la­di­siert wor­den sein dürf­ten. (sicnoticias.pt, 19.6.25)

Über die Grö­ße der neo­na­zis­ti­schen Grup­pe MAL, ihre Ver­an­ke­rung in den sen­si­blen staat­li­chen Struk­tu­ren und ihre Bezie­hun­gen zu den par­la­men­ta­ri­schen Rechts­extre­men von der Par­tei „Che­ga“ ist in por­tu­gie­si­schen Medi­en noch wenig zu fin­den, aber es gibt Hin­wei­se darauf.

Die Anga­ben zur Grö­ße der Ter­ror­grup­pe rei­chen von einem Dut­zend Mit­glie­dern bis hin zu Auf­nah­me­ge­sprä­chen von meh­re­ren Hun­dert Per­so­nen. Was die Ver­an­ke­rung in der por­tu­gie­si­schen Exe­ku­ti­ve betrifft, so ist mitt­ler­wei­le bekannt, dass jeden­falls ein Offi­zier der GNR und ein akti­ver Mari­ne­sol­dat bei MAL dabei waren. Der Offi­zier der Gen­dar­me­rie ließ sich einem Bericht von „Jorn­al de Noti­ci­as“ (21.6.25) zufol­ge beur­lau­ben, um über Polen einen Waf­fen­han­del für MAL einzufädeln.

T-Shirts „Movimento Armilar Lusitano“ (Screenshot Diário de Notícias)
T‑Shirts „Movi­men­to Armi­lar Lusi­ta­no“ (Screen­shot Diá­rio de Notícias)

Über eine zunächst nur klei­ne poli­ti­sche Tan­gen­te zur rechts­extre­men Par­la­ments­par­tei „Che­ga“ berich­ten meh­re­re Medi­en. Dem­nach soll Manu­el Mati­as, Vater der Che­ga-Abge­ord­ne­ten Rita Mati­as und frü­her selbst Bera­ter der Che­ga, Mit­glied in einer pri­va­ten, also gehei­men Face­book-Unter­stüt­zer­grup­pe von MAL sein. Manu­el Mati­as will nicht wis­sen, ob er Mit­glied die­ser Grup­pe ist, weil er in Tau­sen­den von FB-Grup­pen dabei sei. Ob er in der gehei­men Grup­pe Bei­trä­ge geschrie­ben habe, wis­se er auch nicht, erzähl­te er dem „Obser­va­dor“ (17.6.25).

Die Ermitt­lun­gen wer­den ver­mut­lich noch mehr neo­na­zis­ti­sche Bezugs­punk­te zu Tage för­dern. Sicher ist, dass Por­tu­gal, das lan­ge Zeit weit­ge­hend vom Rechts­extre­mis­mus ver­schont geblie­ben ist, mit dem Auf­stieg der Che­ga – bei der letz­ten Par­la­ments­wahl im Mai 2025 erhielt sie 22,76 % – und der zuneh­men­den Mili­tanz außer­par­la­men­ta­ri­scher rechts­extre­mer Grup­pen mitt­ler­wei­le ein mas­si­ves Pro­blem mit Rechts­extre­mis­mus hat.

li: „Movimento Armilar Lusitano“ zum FPÖ-Wahlerfolg im September 25: "Österreich zeigt, dass noch nicht alles verloren ist" (Screenshot Telegram-Kanal mit 972 Abonnenten); re: der deutsche Halle-Attentäter Stefan B., der hier irrtümlich als Philip H. ("Mr. Bond") bezeichnet wird. H. wird als Repressionsopfer des österreichischen Staats dargestellt (Screenshot Telegram-Chatgruppe „Movimento Armilar Lusitano“ mit 315 Abonnenten)
li: „Movi­men­to Armi­lar Lusi­ta­no“ zum FPÖ-Wahl­er­folg im Sep­tem­ber 25: „Öster­reich zeigt, dass noch nicht alles ver­lo­ren ist” (Screen­shot Tele­gram-Kanal mit 972 Abon­nen­ten); re: der deut­sche Hal­le-Atten­tä­ter Ste­fan B., der hier irr­tüm­lich als Phil­ip H. („Mr. Bond”) bezeich­net wird. H. wird als Repres­si­ons­op­fer des öster­rei­chi­schen Staats dar­ge­stellt (Screen­shot Tele­gram-Chat­grup­pe „Movi­men­to Armi­lar Lusi­ta­no“ mit 315 Abonnenten)

➡️ portugaldecoded.substack.com (20.6.25): Six neo-Nazis arres­ted, inclu­ding seni­or Poli­ce Officer

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