Gleich und gleich gesellt sich gern

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Durch Äuße­run­gen der AfD-Par­tei­spit­zen zum Schuss­waf­fen­ge­brauch an den Gren­zen oder über Afri­ka­ner lässt sich die FPÖ nicht von einem Besuch abhal­ten. Man hat reich­lich Erfah­run­gen mit ähn­li­chen Äuße­run­gen. Stra­che und sein Adla­tus Vilims­ky waren jeden­falls sehr ange­tan von der AfD und den „Visio­nen für Euro­pa“, die am Wochen­en­de in Düs­sel­dorf prä­sen­tiert wer­den soll­ten, aber nur dar­aus bestan­den, dass man sich gegen­sei­tig ins Bun­des­kanz­ler­amt wünschte.

Es gibt vie­le und immer mehr Gemein­sam­kei­ten zwi­schen der Alter­na­ti­ve für Deutsch­land (AfD) und der FPÖ: Je rech­ter und radi­ka­ler die AfD in ihren Äuße­run­gen wird, des­to mehr ähnelt sie der FPÖ. In jüngs­ter Zeit schwapp­ten auch ras­sis­ti­sche Ergüs­se wie der des thü­ri­ni­gi­schen AfD-Chefs Björn Höcke über die Fort­pflan­zung der Afri­ka­ner an die Ober­flä­che oder die Äuße­rung der AfD-Vor­sit­zen­den Frau­ke Petry, die sich in einem Inter­view dazu bekann­te, den ille­ga­len Grenz­über­tritt not­falls auch durch den Schuss­waf­fen­ge­brauch von Grenz­po­li­zis­ten ver­hin­dern zu wollen.

Über­trof­fen wur­de sie dabei nur noch von ihrer Stell­ver­tre­te­rin, einer Frau Storch, die zunächst auch Waf­fen­ge­walt gegen Frau­en und Kin­der an der Gren­ze für legi­tim ansah, dann aber ein­schränk­te, auf Kin­der dür­fe nicht geschos­sen wer­den, auf Frau­en schon, weil die sei­en ja „ver­stän­dig“.

Da muss man sich natür­lich beschnup­pern, wie Herr Stra­che in Düs­sel­dorf fest­stell­te, um gleich hin­zu­zu­fü­gen: „Und es riecht gut.“ (Kurier, 14.2.16) Gemein­sam­kei­ten wur­den auch dar­in ent­deckt, dass sich bei­de Par­tei­en vom Rest der Welt als ange­fein­det, miss­ver­stan­den, als Opfer eben sehen. Stra­che: „Die AfD wird wie die FPÖ ange­fein­det – weil sie unbe­que­me Wahr­hei­ten aus­spricht.“ (Kurier) Wel­che? Sie­he oben!

Der slo­wa­ki­sche Rech­te Richard Sulik, der so wie die AfD auf EU-Ebe­ne in der EU-skep­ti­schen Frak­ti­on „Euro­päi­sche Kon­ser­va­ti­ve und Refor­mer“ (EKR) ver­tre­ten ist, hat­te übri­gens wegen der Äuße­run­gen von Petry und Co. sei­ne Teil­nah­me am Düs­sel­dor­fer Kon­gress abgesagt.

Angeb­lich wird in der EKR-Frak­ti­on auch schon über einen Aus­schluss der AfD nach­ge­dacht. Zeit wär’s ja, denn in der EKR-Frak­ti­on tum­melt sich neben der AfD auch noch die von ihr abge­spal­te­ne Alfa des frü­he­ren AfD-Vor­sit­zen­den Lucke. Harald Vilims­ky, der bis­her in der FPÖ ja eher für die tra­gi­schen Bezie­hun­gen zu Pro­Köln und ProNRW zustän­dig war, freut sich sicher schon auf Ver­stär­kung für die Rechts­au­ßen-Trup­pe „Euro­pa der Natio­nen und der Frei­heit“ im Euro­päi­schen Parlament.

Auf Nach­fra­ge ver­tei­digt Petry übri­gens ihre Aus­sa­gen zum Schuss­waf­fen-Gebrauch an der Gren­ze – sie habe nur die gel­ten­de Rechts­la­ge dar­ge­stellt, die Medi­en hät­ten die Aus­sa­ge ver­zerrt. Ihre Stell­ver­tre­te­rin Storch, die neben­bei auch noch Her­zo­gin ist, hat schon vor­her eine sehr ori­gi­nel­le Erklä­rung für ihre wider­li­che Äuße­rung gefun­den: Ihr Pos­ting sei ein tech­ni­scher Feh­ler gewe­sen — weil sie auf der Maus abge­rutscht sei .