Für den 6. Mai hatte der neonazistische EU-Parlamentarier Udo Voigt David Irving ins Europäische Parlament zu einer Pressekonferenz eingeladen. Geplanter Titel: „Versöhnung durch Wahrheit: 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs“. Im Anschluss daran hätte noch ein Treffen mit „Besuchern“ aus Deutschland stattfinden sollen – mit dem NPD Kreisverband Unna/Hamm und Vertretern der Partei „Die Rechte“. Eine offene Provokation, denn Irving ist nach wie vor einer der übelsten Holocaustleugner weltweit. Seit dem dramatischen Prozess vor dem Londoner High Court, den er im Jahr 2000 gegen die US-Historikerin Deborah Liptstadt wegen Verleumdung geführt und verloren hatte, darf er öffentlich als „Lügner“, „Geschichtsfälscher“, „Antisemit“ und „Rassist“ bezeichnet werden.
Der Präsident des EU-Parlaments, der deutsche Sozialdemokrat Martin Schulz, erteilte Irving ein Zutrittsverbot für das Europäische Parlament und ließ den Pressetermin platzen. Am Abend fand dann in einem Lokal „in der Nähe von Brüssel“ eine Ersatzveranstaltung für die Nazi-Kameraden aus Deutschland statt. Dafür hätten die gar nicht so weit reisen müssen, denn seit Ende 2014 darf Irving, der dort 20 Jahre Einreiseverbot hatte, wieder nach Deutschland einreisen.
Das Aufenthaltsverbot für Österreich gilt unbefristet. Irving hat außerdem ein Einreiseverbot in Italien, Kanada, Neuseeland, Australien und Südafrika .