Kein Auftritt für Holocaustleugner Irving im EU-Parlament

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Im Novem­ber 2005 — der Holo­caust-Leug­ner und Anti­se­mit soll­te eigent­lich bei der Bur­schen­schaft Olym­pia auf­tau­chen – wur­de David Irving in Öster­reich ver­haf­tet und im Febru­ar 2006 zu 3 Jah­ren Haft unbe­dingt wegen Wie­der­be­tä­ti­gung ver­ur­teilt. Aus der Haft wur­de er schon nach einem Jahr ent­las­sen und unbe­fris­tet des Lan­des ver­wie­sen. Jetzt lud ihn der EU-Par­la­men­ta­ri­er Udo Voigt (NPD) in das Euro­päi­sche Par­la­ment ein. Die Pro­vo­ka­ti­on ist misslungen.

Für Mitt­woch, 6. Mai, hat­te der neo­na­zis­ti­sche EU ‑Par­la­men­ta­ri­er Udo Voigt David Irving ins Euro­päi­sche Par­la­ment zu einer Pres­se­kon­fe­renz ein­ge­la­den. Geplan­ter Titel: „Ver­söh­nung durch Wahr­heit: 70 Jah­re nach dem Ende des Zwei­ten Welt­kriegs“. Im Anschluss dar­an hät­te noch ein Tref­fen mit „Besu­chern“ aus der BRD statt­fin­den sol­len – mit der NPD Kreis­ver­band Unna /Hamm und Ver­tre­tern der Par­tei „Die Rech­te“. Eine offe­ne Pro­vo­ka­ti­on, denn Irving ist nach wie vor einer der übels­ten Holo­caust- Leug­ner welt­weit. Seit dem dra­ma­ti­schen Pro­zess vor dem Lon­do­ner High Court, den er im Jahr 2000 gegen die US-His­to­ri­ke­rin Debo­rah Liptstadt wegen Ver­leum­dung geführt und ver­lo­ren hat , darf er übri­gens öffent­lich als „Lüg­ner“, „Geschichts­fäl­scher“, „Anti­se­mit“ und „Ras­sist“ bezeich­net werden.


doew.at
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Der Prä­si­dent des EU-Par­la­ments, der deut­sche Sozi­al­de­mo­krat Mar­tin Schulz erteil­te ihm jeden­falls ein Zutritts­ver­bot für das Euro­päi­sche Par­la­ment und ließ den Pres­se­ter­min plat­zen. Am Abend fand dann in einem Lokal „in der Nähe von Brüs­sel“ eine Ersatz­ver­an­stal­tung für die Nazi-Kame­ra­den aus der BRD statt. Dafür hät­ten die gar nicht so weit rei­sen müs­sen, denn seit Ende 2014 darf Irving, der dort 20 Jah­re Ein­rei­se­ver­bot hat­te, jeden­falls wie­der in die BRD einreisen.

Das Auf­ent­halts­ver­bot für Öster­reich gilt unbe­fris­tet. Irving hat außer­dem ein Ein­rei­se­ver­bot in Ita­li­en, Kana­da, Neu­see­land, Aus­tra­li­en und Südafrika .