Imst: Brandstifter mit blauen Spuren?

Die Vanillekipferl hat der Hote­langestellte anscheinend zwis­chen den Brand­s­tiftun­gen gemacht, für die er als Verdächtiger gilt. Ins­ge­samt elf Brände kön­nte der 26-jährige Imster im Tirol­er Ober­land gelegt haben. Auf seinem Face­book-Account beze­ich­net er sich als Jugend­ko­or­di­na­tor der FPÖ. Das brachte die FPÖ Tirol auf Touren: Die Funk­tion eines Jugend­ko­or­di­na­tors gebe es gar nicht in der FPÖ, demen­tierte sie heftig in der „Kro­ne“ (18.12.2014).

Ob Thomas H.K. wirk­lich für die FPÖ tätig war, erschließt sich zumin­d­est aus seinem Face­book-Pro­fil nicht so leicht. Dort gibt er an, seit Jän­ner 2014 als „Jugend­ko­r­di­na­tor“ (sic!) bei der FPÖ Tirol zu arbeit­en. Wider­spruch gegen diese Beze­ich­nung durch die FPÖ gab’s offen­sichtlich nicht. Das änderte sich erst ab dem Zeit­punkt, wo der 26-jährige als Verdächtiger für die Brand­s­tiftun­gen galt, die in den let­zten Wochen das Gur­gltal im Tirol­er Ober­land betrafen und beun­ruhigten. Ob es nun neun, zehn oder doch elf Stadeln waren, die von ihm angezün­det wur­den, sollen die weit­eren Ermit­tlun­gen klären. Auf seinem FB-Pro­fil find­en sich jeden­falls Fotos von Stadeln aus dem Gur­gltal mit dem Ein­trag: „Schi­an habe mas ba ins im Gur­gltal“.

Die meis­ten sein­er Kom­mentare auf FB beschäftigten sich kaum mit poli­tis­chen Ereignis­sen, son­dern waren eher von der Kat­e­gorie Sinnsprüche aus dem Abreißkalen­der: „Ehrlichkeit ver­schafft dir wahrschein­lich nicht viele Freunde…Dafür aber die richti­gen!“ Das kommt an, Thomas hat eine dur­chaus respek­table Fre­und­schaft­sliste. Explizite poli­tis­che Äußerun­gen gab es zur Recht­srock-Kom­bo „Frei­wild“, deren Nation­al­is­mus er vertei­digt und zu Tem­po 100 auf der Innta­lau­to­bahn, das er – gemein­sam mit der Tirol­er FPÖ – ablehnt. Das zeugt nicht ger­ade von heftiger poli­tis­ch­er Lei­den­schaft. Immer­hin: Auf der FB-Seite der Tirol­er FPÖ ist er mit mehreren Likes vertreten – etwa zum Ein­trag für ein Bet­telver­bot in Innsbruck.

Auf sein­er „Gefällt“-Liste tum­meln sich ein paar FPÖ-Größen: Stra­che, Gude­nus, Abw­erzger (der Tirol­er FPÖ-Chef) und der ver­hin­derte Stadtschul­ratsvize, Burschen­schafter und FPÖ-Jungspund Max­i­m­il­ian Krauss. Die eigentliche Über­raschung aber ist, dass sich Ignaz Bearth, der Schweiz­er Recht­sex­trem­ist, der jahre­lang in der Neon­azi-Szene aktiv war, auch in sein­er „Gefällt mir“-Liste befindet.

Doch während sich Bearth, der Chef der Schweiz­er recht­sex­tremen Mini-Partei DPS, ger­ade in Wien aufhält, ange­blich, um Gespräche mit der FPÖ zu führen, wurde über Thomas aus Imst die Unter­suchung­shaft ver­hängt. Sein let­zter FB-Ein­trag dürfte vom Tag sein­er Fes­t­nahme stam­men: „Während andere über mi reden, lehn i mi entspan­nt zurück und denk ma: ‚Hey Geil.… I hab mein eige­nen Fan­club!’ — hervorragend.“