Strache in der Sommerhitze

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Man glaubt ja manch­mal, es kann nicht mehr ärger, pein­li­cher und/oder düm­mer wer­den, aber der Par­tei­chef der FPÖ Stra­che schafft es immer wie­der aufs Neue. Som­mer­in­ter­views sind dafür ein beson­ders geeig­ne­tes Ter­rain , weil mit der Hit­ze ein­fach vie­les erklär­bar wird und auch als Ent­schul­di­gung die­nen mag. High­lights aus einem Inter­view Stra­ches mit der „Pres­se“.

Mädchen behütete Nesthockerinnen?

Sehr weit muss Stra­che aus­ho­len, um zu erklä­ren, war­um die FPÖ bei den Män­nern bes­ser ankommt als bei den Frau­en. Er fin­det dafür eine – naja, sagen wir’s höf­lich – sehr sehr ori­gi­nel­le Erklärung:

„Eine Erklä­rung wäre, dass jun­ge Bur­schen frü­her in sozia­le Kon­flik­te gera­ten. Wer eher geschützt auf­wächst, lernt erst spä­ter die Rea­li­tä­ten ken­nen, was oft das poli­ti­sche Den­ken ver­än­dert“.

Buben wach­sen in der har­ten Rea­li­tät drau­ßen auf, wäh­rend Mäd­chen im Nest zuhau­se behü­tet und beschützt wer­den und des­halb von der rau­en poli­ti­schen Wirk­lich­keit nichts mit­krie­gen? Da muss auch die „Pres­se“ noch ein­mal nach­fra­gen, was der gute Mann damit meint. Er verdeutlicht:

„Wenn man behü­tet auf­wächst, hat man gewis­se Lebens­er­fah­run­gen, etwa Opfer von Kri­mi­na­li­tät zu sein, noch nicht gemacht“.

Die­se Ant­wort hat offen­sicht­lich sogar die „Presse“-Redakteure sprach- und rat­los gemacht – sie fra­gen nicht mehr nach. Der Kin­des­miss­brauch, der über­wie­gend in jenem Bereich statt­fin­det, den Stra­che als geschützt titu­liert, der auch über­wie­gend Mäd­chen betrifft, das hat offen­sicht­lich nichts mit jenen „Rea­li­tä­ten“ und „Lebens­er­fah­run­gen, etwa Opfer von Kri­mi­na­li­tät zu sein“, zu tun, die – laut Stra­che — jun­ge Bur­schen frü­her reif machen…..

Der mehrfach belastete Mann?

Viel­leicht haben wir den frei­heit­li­chen Par­tei­chef auch nur falsch ver­stan­den, aber wir lesen aus dem nächs­ten Satz auch den Seuf­zer des mehr­fach belas­te­ten Man­nes (!!) bzw. Poli­ti­kers heraus:

„Ein Mann, der einen Job und Kin­der hat, enga­giert sich oft noch zusätz­lich in der Poli­tik, wäh­rend vie­le Frau­en nicht bereit sind, ihre Kin­der zu ver­nach­läs­si­gen“.

Immer­hin: die Aus­sa­ge ist mehr­deu­tig, was man von sei­ner nächs­ten nicht behaup­ten kann. Die ist so ein­deu­tig, dass einem übel wird!

Kinderkrippe als Brutstätte von psychischen Krankheiten und Gewalt?

„Wenn Kin­der nicht die ers­ten drei Lebens­jah­re zu Hau­se sind, bringt das ent­wick­lungs­psy­cho­lo­gi­sche Defi­zi­te mit sich. Es ist kein Zufall, dass psy­chi­sche Krank­hei­ten, Ego­is­mus und Gewalt­tä­tig­keit in unse­rer Gesell­schaft immer stär­ker zuneh­men“.

Da glau­ben die „Pres­se“- Redak­teu­re, sie könn­ten sich ver­hört haben und fra­gen ungläu­big nach: “Psy­chi­sche Krank­hei­ten neh­men zu, weil Kin­der nicht bei einem Fami­li­en­mit­glied auf­wach­sen?“.

Die Ant­wort des frei­heit­li­chen Par­tei­chefs ist kurz, aber eindeutig:

„Ja. Das sagen auch wis­sen­schaft­li­che Stu­di­en“.

Und wir sagen jetzt: das reicht! Selbst die Som­mer­hit­ze kann nicht für die­sen Unsinn als Ent­schul­di­gung herhalten!

Das kom­plet­te Inter­view Stra­ches in der „Pres­se“ ist hier zu finden.