Es könnte alles ganz easy sein: Etwas Lockerheit auch in der deutschen Sprache wäre nicht so schlecht! Weil aber für die Rechtsextremen und Neonazis die strikte Einhaltung von Ordnungen und Regeln, das Deutschtum und die deutsche Sprache betreffend, über alles gehen, müssen sie sich auch daran messen lassen, ob sie einfache Hürden in der Rechtschreibung oder Grammatik der deutschen Sprache beherrschen. In den meisten Neonazi-Foren im Internet wird die Beherrschung der deutschen Sprache von den UserInnen regelmäßig eingefordert – in keinem wird sie erreicht. Ganz im Gegenteil: Es gehört zu einer gängigen Präsentation in einem Neonazi-Forum, mit Fehlern in Rechtschreibung oder Grammatik zu glänzen.
In einem aktuellen Neonazi-Forum gab es vor einigen Monaten eine heftige Debatte, ob die hohe Anzahl an Verstößen gegen Rechtschreibung und Grammatik durch einen User nun ein Hinweis auf ein linkes Fake-Profil sei, mit dem ein Neonazi bestmöglich imitiert werden sollte, oder ob es sich nicht doch um einen echten Neonazi handle. Wir sind uns sicher: Es war ein echter Neonazi!
Als Beleg bitten wir das Grüppchen „Schwarze Legion Ostmark“ vor den Vorhang: Die Aufzählung der neun Bundesländer schafft die „Legion“ ja gerade noch, aber „Voradelberg“ – das ist schon ein Hammer!
Möglicherweise ist es aber auch die stille Vergeltung für eine Gruppe auf Facebook, die zum überwiegenden Teil aus VorarlbergerInnen bestand und sich „Die beste Therapie für Kinderschender“ nannte. Die FPÖ-Politiker Horst und Rüdiger Schender waren damit offensichtlich nicht gemeint!
Als der oberste Vertreter des deutschen Volkstums in Österreich, FPÖ-Chef Strache, auf seiner Facebook-Seite das Posting eines nicht sehr in der deutschen Sprache bewandten Menschen veröffentlichte und von „Blutgruppe HC negativ“ daraufhin gefragt wurde, „Soll das Deutsch sein, Bumsti?“, erschütterte das einen treudeutschen Sympathisanten so sehr, dass er sich hilfesuchend an die KameradInnen wandte: „Bin i jz gonz deppat oder seh ich Rechtschreibfehler nicht” Auch aus seinen folgenden Zeilen ist zu erkennen, dass es ihm nicht nur an der Kenntnis der Fälle fehlt, sondern an so ziemlich allem.