Gegen den ehemaligen Konviktsdirektor des Stifts Kremsmünster, der Anfang Juli wegen zahlreicher sexueller und gewalttätiger Übergriffe gegen Jugendliche zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden war, wurde nun auch ein Ermittlungsverfahren wegen Verdachts der NS-Wiederbetätigung eingeleitet.
Ins Rollen gebracht haben die Ermittlungen die Opferanwälte der Jugendlichen, die in einer Sachverhaltsdarstellung die genaueren Umstände beschrieben. So soll der 79-jährige Ex-Pater Äußerungen wie „Ich hol‘ die Pumpgun und erschieß Dich, du Jud‘!“ bzw. „Ihr seid lebensunwertes Leben, das auszumerzen ist“ gemacht und auch einen SS-Dolch mit der Inschrift „Meine Ehre heißt Treue“ gezeigt haben. Ein Teil der Anzeige richtet sich auch gegen unbekannte Täter, weil im Internat angeblich von Tellern mit Hakenkreuz-Signatur gegessen wurde.
Das Urteil wegen der sexuellen Übergriffe durch den Ex-Geistlichen ist noch nicht rechtskräftig, weil die Verteidigung Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung eingebracht hat.