Er ist ein eifriger Blogger, der Werner Königshofer . Neben seinem Facebook-Konto betreibt er auch noch den Blog „Königstiger“. Dort startet er in regelmäßigen Abständen „Meinungsumfragen“, mit denen er erkunden will, ob die politische Landschaft schon wieder reif ist für einen wie ihn.
Im August 2011, nach seinem Ausschluss aus der FPÖ, startete er die spannende Umfrage, ob Werner Königshofer „sein Nationalratsmandat behalten (soll) oder soll er zurücktreten und damit auch das Mandat zurücklegen?“
Trotz des eindeutigen Votums, bei dem sich 73,6 Prozent für „Behalten“ und 26,4% für „Zurücklegen“ aussprachen, entschied sich Königshofer im Oktober 2011 für den Abschied von seinem Mandat. Merkwürdig!
Das befand auch Königshofer und fügte dem Endergebnis den knappen Kommentar hinzu:
„Diese Seite wurde mehrmals von – wahrscheinlich linksfaschistischen — Hackern angegriffen.
Unserem Webmaster ist es jedoch gelungen, das tatsächliche Ergebnis zu rekonstruieren“.
Hat Königshofer bei seiner Entscheidung für den Mandatsverzicht eher den „linksfaschistischen“ Hackern vertraut als seinem Webmaster und dem rekonstruierten tatsächlichen Ergebnis? Oder wollten ihn gar die linken Hacker weiter im Nationalrat dunsten lassen – als „wilden“ Abgeordneten?
Zwischen September und Ende November 2012 lief dann jedenfalls die nervenzerreißende Umfrage: “Soll ich mit meinen Freunden, den KÖNIGSBLAUEN, bei der kommenden Landtagswahl in Tirol 2013 als RING FREIHEITLICHER TIROLER ( RFT) antreten?“.
Sagen wir’s offen: die Umfrage erwies sich nicht gerade als Heuler (193 Votings), aber sie brachte ein eindeutiges Ergebnis. 70,5 % wollten den Königstiger in Königsblau antreten sehen. Das Ergebnis kennen wir mittlerweile: Königshofer trat nicht an.
Irgendwo muss da ein Wurm in seinen Umfragen drinnen sein! Vielleicht waren es schon wieder die linken Hacker, die ihn zur Kandidatur voten wollten, um ihn dann scheitern zu sehen?
Bei den nächsten Umfrageprojekten zeigte sich der Wurm ganz offen und frech. Nicht einmal 20% der Votings plädierten für den Austritt aus der EU und gar nur beschämende 4,6 % wollten einem Wahlrechtsvorschlag von Königshofer zustimmen!
Für Königshofer war damit jeglicher Zweifel ausgeschlossen. Auch sein Webmaster, dem es im August 2011 noch gelungen war, irgendwie „das tatsächliche Ergebnis zu rekonstruieren“, versagte offensichtlich und so fügte Königshofer beiden Umfrageergebnissen den grimmigen Vermerk hinzu:
„Das angegebene Ergebnis wurde leider von linksfaschistischen Hackern verfälscht. Offensichtlich sind diese Leute nicht an einer offenen, demokratischen Diskussion interessiert und gehen daher so mit den Gedanken und Ideen anderer Menschen um. Wehret den Anfängen!“
Weil es aber nicht wirklich gut kommt, wenn man sich entweder nicht an die Umfrageergebnisse hält oder die Ergebnisse als verfälscht bezeichnet, griff Königstiger bei seiner jüngst abgeschlossenen Umfrage zu einer List, für die er nicht einmal einen Webmaster brauchte.
Seine Frage „Sind Sie dafür, dass ausländische Langzeitarbeitslose zur Entlastung des heimischen Arbeits- und Wohnungsmarktes nach 6 Monaten Arbeitslosikkeit (sic!) wieder in ihre Herkunftsländer zurückgeschickt werden?“ wandelte er während der laufenden Umfrage einfach in die Frage um „Sind Sie dagegen, dass ausländische Langzeitarbeitslose zur Entlastung des heimischen Arbeits- und Wohnungsmarktes nach 6 Monaten Arbeitslosikkeit (sic!) wieder in ihre Herkunftsländer zurückgeschickt werden?“, als er bemerkte, dass ihm das Ergebnis zu entgleiten drohte. Aus den mickrigen „Ja“- Votings der Ursprungsversion wurden so flugs mickrige „Ja“-Stimmen zur Zweitversion – und schon war ein für Königshofer brauchbares Ergebnis sichergestellt.
Bildquelle: „Blutgruppe HC Negativ“
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Königshofer sieht darin kein Problem, im Gegenteil! Auf Facebook kündigt er seine weitere Vorgangsweise an: „Wenn ihr es schafft, die NEIN-Stimmen wieder zu überholen, dann drehe ich den Spieß wieder und ihr seid wieder die Lackierten und ich der Sieger!“
Tja, was soll man dazu noch anmerken? Am besten nichts – die entwaffende Offenheit des „Königstigers“ spricht für sich. „Ein echter Freiheitlicher“ – sagt „Blutgruppe HC Negativ“, der wir diese Geschichte verdanken.