Gestapo- Müller, brauner Maulwurf in der Hackerszene

Im NS-Prozess gegen Küs­sel und Co. spielt er nur am Rande eine Rolle: Robert M., der bis zur Abschal­tung am 22.3. 2011 den Serv­er von alpen-donau.info angemietet hat­te. Dazu noch zahlre­iche andere Neon­azi-Seit­en wie etwa grossdeutsches-vaterland.net. In der BRD wird die Auseinan­der­set­zung um Robert M., der die Fir­ma „Per­fect Pri­va­cy“ betreibt, jet­zt lauter. Denn Robert M. ist in der Szene rund um den Chaos Com­put­er Club (CCC) bestens integriert.

Die „TAZ“ berichtete am 5.7. 2012 unter dem Titel „Hack­er mit braunen Kon­tak­ten“ über Robert M., der 2005 das Forum „Gross­deutsches Vater­land” mit­grün­dete und 2007 am Auf­bau von thiazi.net beteiligt war.


Robert M. auf Ska­di, Quelle: linksunten.indymedia

Es ist schw­er nachvol­lziehbar: Robert M. ist nach wie vor bestens in der Hack­er-Szene rund um den Chaos Com­put­er Club ver­ankert. Erst vor weni­gen Wochen hat­ten autonome Antifa-Grup­pen den CCC vor M. gewarnt – mit Ver­weis auf dessen Rolle für alpen-donau.info. Die Staat­san­waltschaft Ham­burg ermit­telt gegen ihn wegen des Ver­dachts der Volksver­het­zung und erk­lärt dazu, dass die Fak­ten­lage ein­deutig sei. Doch rund um den Ham­burg­er CCC will man nach wie vor abwarten: „Soll­ten sich aktuelle Belege für eine nation­al­sozial­is­tis­che Betä­ti­gung ergeben, wer­den wir unsere Ein­schätzung entsprechend über­denken.“ (TAZ)

Trotz Hin­weisen wurde Robert M. noch am 13.6.2012 als Vor­stand des Ham­burg­er Klubs Attrak­tor e.v. bestätigt. Der Vere­in ist ein Anlauf­punkt für Tech­nik-Freaks, den CCC Ham­burg und die Hack­er-Szene. Zum Jahre­sende wird dort regelmäßig die Außen­stelle des Berlin­er Chaos Com­mu­ni­ca­tion Con­gress ein­gerichtet. Rund um den Kongress wur­den in den let­zten Jahren tra­di­tionell Nazi-Seit­en als Ziele für Hackan­griffe aus­gegeben und einige auch tat­säch­lich gehackt. Ende 2010 spon­serte Per­fect Pri­va­cy für die Teil­nehmer des Kon­gress­es kosten­los Anonymisierungsac­counts. Für die Admin­is­tra­toren von Per­fect Pri­va­cy wäre es so tech­nisch möglich gewe­sen, die Angriffe zu iden­ti­fizieren und eventuell sog­ar zu personalisieren.

Die Ham­burg­er Hack­er-Szene mauert noch immer, während die Antifa Fak­ten um Fak­ten liefert. So ist Robert M. unter ver­schiede­nen Nick­names wie „Patria“ bzw. „Gestapo Müller“ auf „ska­di”, „thi­azi” und grossdeutsches-vaterland.net unter­wegs gewe­sen. Auch im Nation­al­sozial­is­ten Pri­vat­fo­rum (NSPF) war M. als „Thule“ und später „Patria“ unter­wegs. Eine aus­führliche Doku­men­ta­tion zu Robert M. find­et sich auf linksunten.indymedia, wo auch Stel­lung­nah­men von Mit­gliedern des CCC zu find­en sind.