Die beiden Zwillinge haben schon in der Hauptschule ihre „Gesinnung“ öffentlich demonstriert: „Heil Hitler“ vor den MitschülerInnen, Nazi-Musik am Handy und NS-Symbole an der Tafel. Die beiden tauchten in die einschlägige Szene ein, in die sie ein Bekannter, gegen den ebenfalls ein Verfahren nach dem Verbotsgesetz läuft, eingeführt hatte. Dann folgten Glatze, Springerstiefel und Bomberjacken und auf einer Jacke der SS-Totenkopf. Die beiden fotografierten sich gegenseitig: mit Hacke, Baseballschlägern und Luftdruckgewehr, verschickten Mails und Postings mit Nazi-Schrott. Eine Hakenkreuz-Fahne, NS-Aufnäher und ‑armbänder, die sie bei einem spanischen Versand bestellt hatten, verbrannten sie im Ofen, bevor die Ermittler bei ihnen nachschauten.
Einer der beiden Jugendlichen hatte auf sein Handy nicht nur NS-Musik und Gewaltvideos heruntergeladen, sondern auch ein Porno-Video, in dem ein Kind missbraucht wird. Er musste sich deshalb auch wegen des Besitzes von pornografischen Darstellungen Minderjähriger verantworten. Auf die Fragen von Richterin und Staatsanwältin nach den Motiven wussten die Zwillinge zumeist keine Erklärung. Sie bekannten sich in allen Punkten der Anklage für schuldig und erhielten Diversion zugesprochen: 120 bzw. 100 Stunden gemeinnützige Arbeit. (Quelle: APA, Kurier, 29.9.2011)