Die Neonazis lobten eine Frau, die vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes (DÖW) angezeigt wurde, weil sie in ihrer Zeitschrift „Umwelt“ eine Hymne an Hitler aus der Feder des Nazi-Dichters Heinrich Annacker wiedergegeben hatte. Darin hieß es: „So laßt uns denn in freudigem Vertrauen/zu Werke gehen, wie uns der Führer heißt;/Und laßt uns gläubig in die Zukunft schauen,/Denn jene, die einst unser Blut durchkreist,/Sie werden nach uns rastlos weiterbauen,/Im Bau verkündend Adolf Hitlers Geist!”
Tifner, die sich vorbeugend für haftunfähig erklärt hatte, ist quasi die Oma der Nazis. Den „Bund freier Jugend“ (BfJ) hatte sie als „idealistische Gruppe Jugendlicher“ geadelt, war im Juli 2008 auch bei einer Solidaritätskundgebung für den BfJ in Wels dabei und hat sich dort vertieft in ein Gespräch mit Richard Pfingstl ablichten lassen.
Auch auf der internationale Bühne der Neonazis ist Hemma Tifner präsent: Im Jahr 2000 besuchte sie in Passau den „2. Tag des Nationalen Widerstandes“ der NPD und im Jänner 2011 die wackelige Fusionsfeier von NPD und DVU in Berlin. Dort feierte sie mit Ulrich Püschel, dem ehemaligen SPD-und nunmehrigen NPD-Mann, und hielt Händchen mit Udo Pastörs.
Ab dem Jänner 2011 glühte die Oma für einen Wahlerfolg der NPD in Sachsen-Anhalt. Als sich der nicht einstellte, war die Tifner-Oma erbost und beflegelte alle und jedes: „Volksverräterpack“, „Büttel der Umerzieher“, „Unterbelichtete“, „gleichgeschaltete Eierköpfe“ und „Watschengesichter“. Resigniert stellte sie nach dem deutlichen Misserfolg der NPD fest: „Die Fälscher sind am Werk” und erklärte sodann: „Ruhe mich aus”. Ist auch besser so!