Hemma Tifner: Die Oma der Nazis

Lesezeit: 2 Minuten

Im „Hei­mat­schutz-Forum“, dem Vor­läu­fer des Alpen-Donau-Nazi-Forums wur­de sie schon im August 2008 gewür­digt: „Eine sehr reso­lu­te Frau, die weiß was sie will fest zu ihrer poli­ti­sche Aus­rich­tung auch öffent­lich steht. Dazu gehört Mut.”

Die Neo­na­zis lob­ten eine Frau, die vom Doku­men­ta­ti­ons­ar­chiv des Öster­rei­chi­schen Wider­stan­des (DÖW) ange­zeigt wur­de, weil sie in ihrer Zeit­schrift „Umwelt“ eine Hym­ne an Hit­ler aus der Feder des Nazi-Dich­ters Hein­rich Anna­cker wie­der­ge­ge­ben hat­te. Dar­in hieß es: „So laßt uns denn in freu­di­gem Vertrauen/zu Wer­ke gehen, wie uns der Füh­rer heißt;/Und laßt uns gläu­big in die Zukunft schauen,/Denn jene, die einst unser Blut durchkreist,/Sie wer­den nach uns rast­los weiterbauen,/Im Bau ver­kün­dend Adolf Hit­lers Geist!”

Tif­ner, die sich vor­beu­gend für haft­un­fä­hig erklärt hat­te, ist qua­si die Oma der Nazis. Den „Bund frei­er Jugend“ (BfJ) hat­te sie als „idea­lis­ti­sche Grup­pe Jugend­li­cher“ geadelt, war im Juli 2008 auch bei einer Soli­da­ri­täts­kund­ge­bung für den BfJ in Wels dabei und hat sich dort ver­tieft in ein Gespräch mit Richard Pfingstl ablich­ten lassen.

Auch auf der inter­na­tio­na­le Büh­ne der Neo­na­zis ist Hem­ma Tif­ner prä­sent: Im Jahr 2000 besuch­te sie in Pas­sau den „2. Tag des Natio­na­len Wider­stan­des“ der NPD und im Jän­ner 2011 die wacke­li­ge Fusi­ons­fei­er von NPD und DVU in Ber­lin. Dort fei­er­te sie mit Ulrich Püschel, dem ehe­ma­li­gen SPD-und nun­meh­ri­gen NPD-Mann, und hielt Händ­chen mit Udo Pastörs.

Ab dem Jän­ner 2011 glüh­te die Oma für einen Wahl­er­folg der NPD in Sach­sen-Anhalt. Als sich der nicht ein­stell­te, war die Tif­ner-Oma erbost und befle­gel­te alle und jedes: „Volks­ver­rä­ter­pack“, „Büt­tel der Umer­zie­her“, „Unter­be­lich­te­te“, „gleich­ge­schal­te­te Eier­köp­fe“ und „Watschen­ge­sich­ter“. Resi­gniert stell­te sie nach dem deut­li­chen Miss­erfolg der NPD fest: „Die Fäl­scher sind am Werk” und erklär­te sodann: „Ruhe mich aus”. Ist auch bes­ser so!