„Tal der Wölfe”: Filmverleih und Kinos sollen auf die Ausstrahlung des Films verzichten

Mit Hass­pro­pa­gan­da, Anti­se­mi­tis­mus und Gewalt­ver­herr­li­chung Geld ver­die­nen? Eine OTS-Aus­­­sen­dung zu dem Kino­film „Tal der Wöl­fe”: Öllin­ger zu „Tal der Wöl­fe”: Film­ver­leih und Kinos sol­len auf die Aus­strah­lung des Films ver­zich­ten Wien (OTS) — „Ab 27. Jän­ner, dem Jah­res­tag der Befrei­ung der Gefan­ge­nen des Kon­zen­tra­ti­ons­la­gers Ausch­witz, ver­su­chen öster­rei­chi­sche Kinos, mit Hass­pro­pa­gan­da, Anti­se­mi­tis­mus und Gewalt­ver­herr­li­chung Geld zu […]

26. Jan 2011

Eine OTS-Aus­sendung zu dem Kino­film „Tal der Wöl­fe”:

Öllin­ger zu „Tal der Wöl­fe”: Film­ver­leih und Kinos sol­len auf die Aus­strah­lung des Films verzichten

Wien (OTS) — „Ab 27. Jän­ner, dem Jah­res­tag der Befrei­ung der Gefan­ge­nen des Kon­zen­tra­ti­ons­la­gers Ausch­witz, ver­su­chen öster­rei­chi­sche Kinos, mit Hass­pro­pa­gan­da, Anti­se­mi­tis­mus und Gewalt­ver­herr­li­chung Geld zu ver­die­nen”, kri­ti­siert Karl Öllin­ger, Abge­ord­ne­ter der Grü­nen. „Der Ver­leih ist gut bera­ten, dem deut­schen Bei­spiel zu fol­gen und den Film ‚Tal der Wöl­fe’ aus sei­nem Pro­gramm zu nehmen.”

Die Grü­nen for­dern die UCI-Kinos im Mil­le­ni­um Tower Wien, das Metro Kino­cen­ter in Bre­genz, die Kino­thek Lust­en­au, die UCI-Kino­welt Annen­hof in Graz, sowie das Elmo Kino­cen­ter in Salz­burg auf, auf die Aus­strah­lung des Films zu verzichten.

Der Film „Tal der Wöl­fe” ist nicht ein­fach ein wei­te­rer Film in der Rei­he ket­chupt­rie­fen­der Action­fil­me, son­dern ein Film mit kla­rer Bot­schaft. Er schließt an gleich­na­mi­ge Fern­seh­se­ri­en und Fil­me an, die sich über­wun­den geglaub­ter anti­se­mi­ti­scher Ver­satz­stü­cke wie der Ritu­al­mord­le­gen­de und der reli­gi­ös moti­vier­ten Kin­des­ent­füh­rung bedie­nen. Qua­si in Umkeh­rung des Shakespeare’schen Tole­ranz­be­kennt­nis­ses „Kauf­mann von Vene­dig” wird etwa ein jüdi­scher Arzt gezeigt, der Men­schen bei leben­di­gem Leib Orga­ne zum Ver­kauf entnimmt.

Der Inhalt des Films, des­sen Trai­ler schon mit fil­mi­scher Sti­li­sie­rung etwa bei der Ermor­dung israe­li­scher Sport­ler in Mün­chen 1972 Anlei­he nimmt, ist mit einem Zitat des Haupt­dar­stel­lers zu einem Israe­li im Trai­ler tref­fend cha­rak­te­ri­siert: „Ich weiß nicht, wel­cher Teil die­ses Lan­des dir ver­spro­chen wur­de. Ich ver­spre­che dir ein tie­fes Grab.” Wel­cher Geist hier am Werk ist, zeigt allein schon die Tat­sa­che, „dass der Film in Neo­na­zi-Foren wie alter­me­dia oder thia­zi begeis­tert kom­men­tiert und das Zusam­men­fal­len von Film­start und Holo­caust­ge­denk­gang gera­de­zu umju­belt wird”, erläu­tert Öllinger.

„Dass es Fil­me­ma­cher und Pro­duk­ti­ons­fir­men gibt, die ras­sis­ti­sche, anti­se­mi­ti­sche und ziel­ge­rich­tet gewalt­ver­herr­li­chen­de Fil­me wie „Tal der Wöl­fe” pro­du­zie­ren, ist eine Sache”, sagt Karl Öllin­ger. „Da bedarf es eines inter­na­tio­na­len Auf­schreis, Infor­ma­ti­on und einer gemein­sa­men Absa­ge an Hass, Gewalt und Anti­se­mi­tis­mus, damit der­ar­ti­ge Hetz­pro­duk­tio­nen kei­ne Chan­ce haben, ihren Hass zum akzep­tier­ten Main­stream zu machen. Dass aber öster­rei­chi­sche Kinos mit Fil­men die­sen Inhalts mei­nen, Geld ver­die­nen zu müs­sen, ist eine Ent­wick­lung, der Kino­ge­he­rIn­nen bewusst eine Absa­ge ertei­len können.

Mit Hass Pro­fit zu machen, darf sich in Öster­reich nicht loh­nen”, for­dert Öllinger.

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