Die Kleiderlaus und die Nazis

Was dem Hit­ler sei­ne „Blon­di“, das war dem Göring sein „Mucki“. Der Anschein, die bei­den Ober­na­zis wären zu zärt­li­chen Gefüh­len für Mit­men­schen fähig gewe­sen, trügt. „Blon­di“ war Hit­lers Schä­fer­hün­din, die er so innig lieb­te, dass er nach ihrem Tod noch wei­te­re zwei Hün­din­nen nach ihr benann­te. „Mucki“ war hin­ge­gen einer von den sie­ben Löwen, die in Görings Domi­zi­len ihre Jugend ver­brin­gen durf­ten. Das wider­sprüch­li­che Ver­hält­nis der Nazis und des Natio­nal­so­zia­lis­mus zu Tie­ren, das ist das span­nen­de, aber auch unter­halt­sa­me The­ma des Buches von Jan Mohn­haupt: „Tie­re im Nationalsozialismus“

19. Nov. 2020
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Knödel, Jaffa-Torte oder deutscher Eintopf

Dass die Nazis jüdi­sche Men­schen um Immo­bi­li­en, Ver­mö­gen, Schmuck und Kunst­ge­gen­stän­de gebracht haben, wird unter der Bezeich­nung Ari­sie­rung zusam­men­ge­fasst. Aber wie funk­tio­nier­te die Ari­sie­rung eines Buches? Damit ist hier nicht die Aneig­nung, der Raub von Buch­be­stän­den, von Biblio­the­ken jüdi­scher Men­schen gemeint, son­dern der geis­ti­ge Dieb­stahl eines lite­ra­ri­schen Wer­kes, dem dann natür­lich auch die Ver­wer­tungs­er­lö­se folg­ten. Die His­to­ri­ke­rin Kari­na Urbach beschreibt eine sol­che Ari­sie­rung am Bei­spiel des Koch­buchs ihrer Groß­mutter Alice.

9. Nov. 2020
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Schlagwörter: Schlagwörter: Nationalsozialismus | Neuerscheinungen | Wien

Ein FPÖ-Geschichterlerzähler erinnert an Strache

Stra­ßen­fe­ger war es kei­nes, das Büch­lein „HC Stra­che. Vom Rebell zum Staats­mann“, mit dem 2018 der Auf­stieg des FPÖ-Obmanns beju­belt wer­den soll­te. Geju­belt hat damals der Mar­tin Hobek, der auch heu­er als Bezirks­rat mit der Berufs­be­zeich­nung „His­to­ri­ker“ kan­di­diert – in gleich drei Bezir­ken, aber nicht für Stra­che, son­dern für die FPÖ. Da gab’s wohl einen tie­fen Schmerz, der das lyri­sche Band, das der Hobek dem Stra­che mit dem Büch­lein flech­ten woll­te, grau­sam zer­ris­sen hat.

24. Sep. 2020
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Schlagwörter: Schlagwörter: DAÖ/THC | FPÖ | Österreich

Extreme Sicherheit

Die Deut­sche Hoch­schu­le der Poli­zei will „rechts­extre­mis­ti­sche Hal­tun­gen und Hand­lun­gen“ in der Poli­zei über ein For­schungs­pro­jekt unter­su­chen, und der deut­sche Innen­mi­nis­ter See­ho­fer nennt den Rechts­extre­mis­mus in Deutsch­land zwar eine Schan­de und eine total unter­schätz­te Gefahr, aber in einer Unter­su­chung der Ein­stel­lun­gen von Polizist*innen sieht er eine „Stig­ma­ti­sie­rung“. Den Sam­mel­band „Extre­me Sicher­heit. Rechts­ra­di­ka­le in Poli­zei, Ver­fas­sungs­schutz, Bun­des­wehr und Jus­tiz“ hat der Sicher­heits­mi­nis­ter mit Sicher­heit nicht gelesen.

27. Aug. 2020
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Der Neue und der Deutsche Klub: Austro-Nazis in der Hofburg

Zu den Insi­gni­en der poli­ti­schen Macht auf bau­li­cher Ebe­ne gehö­ren in Öster­reich das Bun­des­kanz­ler­amt, das Par­la­ment und die Hof­burg, genau­er: der Leo­pol­di­ni­sche Trakt, wo sich der Amts­sitz des Bun­des­prä­si­den­ten befin­det. In die­sem Trakt war in der Ers­ten Repu­blik, auch in der Ära des Aus­tro­fa­schis­mus, der Deut­sche Klub ein­quar­tiert – die Aus­tro-Nazis. Die Geschich­te die­ses bis­her zu wenig beach­te­ten Ver­eins, die auch in der zwei­ten Repu­blik ihre Fort­set­zung fand, wird jetzt in einem Buch erzählt.

20. Juli 2020
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Schlagwörter: Schlagwörter: Antisemitismus | Nationalsozialismus | Österreich | Vernetzung