Wer regelmäßig in den diversen Telegram-Kanälen der Corona-Leugner*innen mitliest, wird es bemerkt haben: Die Kanäle und Gruppen werden mehr, der Ton wird rauher, und vor allem mischen mehr Rechtsextreme mit. Die Taktik dahinter ist klar: Der rechtsextreme Diskurs soll einsickern und zur Normalität werden. Wie einfach es ist, via Telegram an Drogen- und Waffendealer und Extremisten zu kommen, zeigt das NDR-Medienmagazin „Zapp” mit der Doku „Drogen auf Telegram: Messenger ohne Grenzen?”.
Wer bei Telegram unterwegs ist, der trifft schnell auf Drogendealer, Waffenhändler, Urkundenfälscher und Extremisten. „Gruppen in deiner Nähe“ heißt eine Funktion, die vor einiger Zeit eingeführt wurde. Damit finden Nutzer schnell Kontakt zu Drogen- und anderen illegalen Angeboten in der näheren Umgebung. Unsere Reporter haben das ausprobiert und fragen, wie sich eigentlich Telegram dazu verhält. Telegram gilt immer noch als reiner Messengerdienst, dessen private Kommunikation geschützt ist. Dabei sind viele Experten der Meinung, dass der Dienst mit seinen öffentlichen Gruppen und Kanälen längst eine soziale Plattform wie zum Beispiel Facebook ist und auch dementsprechend behandelt werden müsste. D.h. Telegram müsste deutlich transparenter agieren, wenn es um problematische Inhalte geht. Das findet auch der Bundestagsabgeordnete Constantin von Notz (Die GRÜNEN). Bislang kooperiert Telegram aber weder mit Ermittlungsbehörden noch geht man dort auf politische Forderungen ein, sich mit extremistischen Inhalten auseinander zu setzen. (ZAPP)
Drogen auf Telegram: Messenger ohne Grenzen? (NDR 2021, 19′)