Doku-Tipp: Rechts und Radikal — Warum gerade im Osten?

Wer ver­ste­hen will, warum ger­ade in den Bun­deslän­dern der ehe­ma­li­gen DDR Recht­sex­treme und Neon­azis so stark präsent sind, sollte sich die Doku „Rechts und Radikal“ anse­hen. Es ist die Geschichte der in der DDR zu wenig aufgear­beit­eten NS-Ver­gan­gen­heit, ein­er Igno­ranz, weil nicht war, was nicht sein durfte. Die Wiedervere­ini­gung wirk­te als Tur­bo, denn sie „funk­tion­ierte nir­gends so gut wie bei den Neonazis“.

Nach dem Mauer­fall rück­ten führende Neon­azis aus dem West­en in die unterge­hende DDR ein. Sie trom­melten für die braune Rev­o­lu­tion und trafen auf frucht­baren Boden. West-Neon­azi Worch schwärmt noch heute von den „per­son­ellen Ressourcen” für die radikale Rechte. „Die Wiedervere­ini­gung funk­tion­ierte nir­gends so gut wie bei den Neon­azis”, beschreibt Ingo Has­sel­bach, ein­er der bekan­ntesten ost­deutschen Ex-Neon­azis, die rechte Szene nach der Wende.

Der Umsturz blieb aus. Aber rechte Ein­stel­lun­gen und rechte Gewalt sind in Ost­deutsch­land bis heute beson­ders präsent. Die AfD hat zwar alle Par­la­mente erobert, doch ihre größten Erfolge erringt sie durch­weg in den neuen Bun­deslän­dern. Und die Gefahr, Opfer ein­er recht­sex­tremen Gewalt­tat zu wer­den, ist im Osten beson­ders groß. Woran liegt das? (radioeins.de)

Rechts und Radikal – Warum ger­ade im Osten? (ARD 2020, 44’43)