Mernyi kritisiert FPÖ als Hetzerpartei

Presseaussendung des MKÖ, 14.1.20

Mauthausen Komitee kämpft gegen Hass im Netz. Mernyi kritisiert FPÖ als Hetzerpartei

Wir begrüßen, dass die neue Bun­desregierung für die längst über­fäl­li­gen Ini­tia­tiv­en gegen Hass im Netz sor­gen will. Zugle­ich fordern wir aber, dass zivilge­sellschaftliche Pro­jek­te und Organ­i­sa­tio­nen, die Hass im Netz bere­its bekämpfen, gefördert und unter­stützt werden
Willi Mernyi, MKÖ-Vorsitzender.

Die Rolle der FPÖ dabei soll­ten sich alle demokratisch Gesin­nten merken: Sie fängt mit der Het­ze an und schürt sie immer wieder. Die ganz üblen und oft strafrechtlich rel­e­van­ten Über­griffe über­lässt sie aber den Iden­titären und anderen Has­s­postern. Wie kann es sein, dass diese Het­zer­partei noch vor einem Jahr den Innen­min­is­ter der Repub­lik gestellt hat?
Willi Mernyi, MKÖ-Vorsitzender
Wien (OTS) — Durch die infame, bis zu Mord­dro­hun­gen reichende Online-Kam­pagne gegen die neue Jus­tizmin­is­terin Alma Zadić ist das The­ma Hass im Netz derzeit beson­ders präsent. „Wie hier eine hochqual­i­fizierte Frau attack­iert wird, weil sie aus Bosnien stammt und gegen Recht­sex­trem­is­mus auftritt, ist das Let­zte“, sagt Willi Mernyi, Vor­sitzen­der des Mau­thausen Komi­tees Öster­re­ich (MKÖ). „Die Rolle der FPÖ dabei soll­ten sich alle demokratisch Gesin­nten merken: Sie fängt mit der Het­ze an und schürt sie immer wieder. Die ganz üblen und oft strafrechtlich rel­e­van­ten Über­griffe über­lässt sie aber den Iden­titären und anderen Has­s­postern. Wie kann es sein, dass diese Het­zer­partei noch vor einem Jahr den Innen­min­is­ter der Repub­lik gestellt hat?

Das Mau­thausen Komi­tee Öster­re­ich (MKÖ) kämpft schon lange gegen Hass im Netz. Die Zahl der entsprechen­den Vor­fälle steigt lei­der ras­ant an. Immer häu­figer wen­den sich Zeug­in­nen und Zeu­gen von Ras­sis­mus, Aus­gren­zung, Diskri­m­inierung und ver­baler Gewalt im Inter­net an das MKÖ.

Gewal­taufrufe gegen Men­schen­grup­pen, Zitate von NS-Ver­brech­ern bis hin zu Forderun­gen nach der Wieder­eröff­nung des KZ Mau­thausen und nach der Ver­ga­sung von Flüchtlin­gen gehören zu den unsäglichen Has­s­beispie­len, die das MKÖ erre­ichen. „Das Ver­mächt­nis der KZ-Über­leben­den verpflichtet uns, Hass im Netz aufzuzeigen, anzuzeigen und dage­gen anzukämpfen“, betont Willi Mernyi.

Schon seit eini­gen Jahren set­zt das MKÖ in seinen zahlre­ichen Zivil­courage-Train­ings den Schw­er­punkt Mob­bing und Zivil­courage im Inter­net. Heuer im März wer­den Trainer­in­nen und Train­er aus­ge­bildet, die dann im Auf­trag des MKÖ spezielle Train­ings für ZIVIL.COURAGE.ONLINE durch­führen. Die zen­tralen Ziele dieser Train­ings sind: die Sen­si­bil­ität für zivil­couragiertes Han­deln zu erhöhen, das eigene Ver­hal­tensreper­toire auf unter­schiedlichen Ebe­nen zu erweit­ern sowie Zivil­courage und gesellschaftliche Ver­ant­wor­tung auf Online-Plat­tfor­men zu ver­mit­teln. Neben der the­o­retis­chen Auseinan­der­set­zung wird in den ZIVIL.COURAGE.ONLINE-Trainings auch anhand von Beispie­len gezeigt, wie zivil­couragiertes Han­deln online möglich ist.

Darüber hin­aus wer­den geeignete Mate­ri­alien und Train­ingskonzepte entwick­elt, die kün­ftig auf der Web­site www.zivilcourage.at kosten­los zur Ver­fü­gung ste­hen. Für Mul­ti­p­lika­torin­nen und Mul­ti­p­lika­toren wer­den Train­ings ange­boten, die die wirk­same Ver­mit­tlung der Inhalte in deren jew­eili­gen Grup­pen schulen.

Wir begrüßen, dass die neue Bun­desregierung für die längst über­fäl­li­gen Ini­tia­tiv­en gegen Hass im Netz sor­gen will. Zugle­ich fordern wir aber, dass zivilge­sellschaftliche Pro­jek­te und Organ­i­sa­tio­nen, die Hass im Netz bere­its bekämpfen, gefördert und unter­stützt wer­den“, so der MKÖ-Vor­sitzende.

Über den Ver­lauf der angezeigten Fälle wurde das MKÖ von den Behör­den bis jet­zt nie informiert. „Diese Infor­ma­tio­nen wären ein eigentlich selb­stver­ständlich­es Zeichen von Respekt vor der Zivil­courage jen­er Men­schen, die die Vor­fälle dem Mau­thausen Komi­tee gemeldet haben“, stellt Mernyi fest.

Rückfragen & Kontakt:

Mau­thausen Komi­tee Österreich:
Willi Mernyi, Vorsitzender
Tel. 0664/1036465, 01/2128333, E‑Mail: [email protected],
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