Ich unterstütze SdR
… weil Nationalismus, Rechtspopulismus, Rechtsradikalismus nicht länger ein vereinzeltes Phänomen ist, sondern die rechte Szene sich europaweit, ja weltweit organisiert.
… weil Nationalismus, Rechtspopulismus, Rechtsradikalismus immer dann besonders gefährlich wird, wenn diese Ideen und Bewegungen von konservativer Seite her nicht nur geduldet werden, sondern sogar von dieser hofiert werden.
… weil ich in Büchern, die ich mir selbst besorgt habe – in der Schule wurde dies in meiner Jugend nicht gelehrt – über das „Drama der St. Louis“ (1939) gelesen habe: Weil ich da die Stufen von Angst, Schrecken, Leid und Ohnmacht annähernd begriffen habe. Über das Aufgeben der Existenz in der Heimat, die Hoffnung in Miami oder Kuba an Land gehen zu können. Alle Abwehrmaßnahmen auch mit Flugzeugen dort, die Irrfahrt vor der Küste, und schließlich die „Selbstmordverhütungsgänge“, die der Kapitän nachts organisieren musste, die Rückfahrt, das Glück einiger in England, Belgien, Frankreich oder den Niederlanden aufgenommen zu werden und dennoch das unfassbare Ende von fast 250 Menschen, die elend im KZ starben …
… weil ich mir diese Berichte wieder angesehen habe und ähnliche Berichte von der Situation von Flüchtlingen heute und neben uns lesen muss. Die Manöver gleichen sich.
Nach dem Abschied vom Zuhause, dem Aufgeben von allem … Irrfahrten …, Missbrauch, Misshandlung am Weg (kommt noch dazu), Lebensgefahr … mit ungewissem Ausgang …
… weil ich als Psychologe auch in der Lehre tätig bin und weiß, wie leicht und schnell man Menschen mit einfachen schwarz-weiß Zeichnungen, mit dem in jedem Menschen wohnenden Skepsis vor dem Fremden für Unmenschlichkeit gewinnen kann.
… weil ich selbst nicht frei bin von schnellen Urteilen und Vorurteilen, von Ablehnung dessen, was meingewohntes Leben gefährden könnte und weiß, dass man nur gemeinsam die Linie halten und andere überzeugen kann.
… weil ich auch nicht möchte, dass mein Sohn und meine Enkelkinder mich fragen „da war doch Pressefreiheit, da konnte man doch alles sagen, da konnte man doch was tun gegen diesen leise schleichenden Alltagsfaschismus“ und ich antworten müsste „weil ich geglaubt habe, sowas werde es bei uns nie mehr geben!“
… weil Österreich 2098 Gemeinden und 71 Städte über 10.000 Einwohner, hat und man Wege finden kann und muss, die Menschen, die Asyl brauchen um ihr Leben zu retten oder ohne massive und ständige berechtigte Angst leben zu können, so zu verteilen, dass sie gut aufgenommen werden können.
Dr. Erich Gattinger, Psychologe
Gewerkschaften, Betriebsräte, die Interessensvertretungen der ArbeitnehmerInnen waren seit jeher Feindbilder der völkischen, extremen Rechten. Klar, dass wir uns auf allen Ebenen dem Rechtsruck entgegenstemmen müssen um unsere sozialen und demokratischen Errungenschaften zu erhalten. „Stoppt die Rechten“ leistet dazu so wichtige wie richtige Aufklärungsarbeit.
Markus Koza, Ökonom, Gewerkschafter und Nationalratsabgeordneter