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Der Beirat von SdR: Erich Gattinger & Markus Koza

Erich Gat­tin­ger und Mar­kus Koza unter­stüt­zen „Stoppt die Rechten”

11. Dez 2018

Ich unter­stüt­ze SdR
… weil Natio­na­lis­mus, Rechts­po­pu­lis­mus, Rechts­ra­di­ka­lis­mus nicht län­ger ein ver­ein­zel­tes Phä­no­men ist, son­dern die rech­te Sze­ne sich euro­pa­weit, ja welt­weit organisiert.
… weil Natio­na­lis­mus, Rechts­po­pu­lis­mus, Rechts­ra­di­ka­lis­mus immer dann beson­ders gefähr­lich wird, wenn die­se Ideen und Bewe­gun­gen von kon­ser­va­ti­ver Sei­te her nicht nur gedul­det wer­den, son­dern sogar von die­ser hofiert werden. 
… weil ich in Büchern, die ich mir selbst besorgt habe – in der Schu­le wur­de dies in mei­ner Jugend nicht gelehrt – über das „Dra­ma der St. Lou­is“ (1939) gele­sen habe: Weil ich da die Stu­fen von Angst, Schre­cken, Leid und Ohn­macht annä­hernd begrif­fen habe. Über das Auf­ge­ben der Exis­tenz in der Hei­mat, die Hoff­nung in Miami oder Kuba an Land gehen zu kön­nen. Alle Abwehr­maß­nah­men auch mit Flug­zeu­gen dort, die Irr­fahrt vor der Küs­te, und schließ­lich die „Selbst­mord­ver­hü­tungs­gän­ge“, die der Kapi­tän nachts orga­ni­sie­ren muss­te, die Rück­fahrt, das Glück eini­ger in Eng­land, Bel­gi­en, Frank­reich oder den Nie­der­lan­den auf­ge­nom­men zu wer­den und den­noch das unfass­ba­re Ende von fast  250 Men­schen, die elend im KZ starben …
… weil ich mir die­se Berich­te wie­der ange­se­hen habe und ähn­li­che Berich­te von der Situa­ti­on von Flücht­lin­gen heu­te und neben uns lesen muss. Die Manö­ver glei­chen sich.
Nach dem Abschied vom Zuhau­se, dem Auf­ge­ben von allem …  Irr­fahr­ten …, Miss­brauch, Miss­hand­lung am Weg (kommt noch dazu), Lebens­ge­fahr … mit unge­wis­sem Ausgang …
… weil ich als Psy­cho­lo­ge auch in der Leh­re tätig bin und weiß, wie leicht und schnell man Men­schen mit ein­fa­chen schwarz-weiß Zeich­nun­gen, mit dem in jedem Men­schen woh­nen­den Skep­sis vor dem Frem­den für Unmensch­lich­keit gewin­nen kann.
… weil ich selbst nicht frei bin von schnel­len Urtei­len und Vor­ur­tei­len, von Ableh­nung des­sen, was mein­ge­wohn­tes Leben gefähr­den könn­te und weiß, dass man nur gemein­sam die Linie hal­ten und ande­re über­zeu­gen kann.
… weil ich auch nicht möch­te, dass mein Sohn und mei­ne Enkel­kin­der mich fra­gen „da war doch Pres­se­frei­heit, da konn­te man doch alles sagen, da konn­te man doch was tun gegen die­sen lei­se schlei­chen­den All­tags­fa­schis­mus“ und ich ant­wor­ten müss­te „weil ich geglaubt habe, sowas wer­de es bei uns nie mehr geben!“ 
… weil Öster­reich 2098 Gemein­den und 71 Städ­te über 10.000 Ein­woh­ner, hat und man Wege fin­den kann und muss, die Men­schen, die Asyl brau­chen um ihr Leben zu ret­ten oder ohne mas­si­ve und stän­di­ge berech­tig­te Angst leben zu kön­nen, so zu ver­tei­len, dass sie gut auf­ge­nom­men wer­den können.

Dr. Erich Gat­tin­ger, Psychologe

Gewerk­schaf­ten, Betriebs­rä­te, die Inter­es­sens­ver­tre­tun­gen der Arbeit­neh­me­rIn­nen waren seit jeher Feind­bil­der der völ­ki­schen, extre­men Rech­ten. Klar, dass wir uns auf allen Ebe­nen dem Rechts­ruck ent­ge­gen­stem­men müs­sen um unse­re sozia­len und demo­kra­ti­schen Errun­gen­schaf­ten zu erhal­ten. „Stoppt die Rech­ten“ leis­tet dazu so wich­ti­ge wie rich­ti­ge Aufklärungsarbeit.

Mar­kus Koza, Öko­nom, Gewerk­schaf­ter und Nationalratsabgeordneter

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