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„Stoppt die Rechten“ ist eine unabhängige, antifaschistische Plattform, die Rechtsextremismus und Neonazismus in Österreich sichtbar macht, analysiert und dokumentiert – mit dem umfassendsten öffentlich zugänglichen Online-Archiv zu rechtsextremen Entwicklungen und Vorfällen in Österreich.

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„Die kurze Zeit ohne Furcht verbringen“ –  Zum Tod von Rudolf Gelbard

Am 24.10.2018 ver­starb Rudolf „Rudi“ Gel­bard. Er, der mit sei­nen Eltern das KZ The­re­si­en­stadt über­lebt hat­te, war sein Leben lang enga­gier­ter Anti­fa­schist. Trotz sei­ner schwe­ren Krank­heit ließ er es sich nicht neh­men, noch am 8. Mai beim Fest der Freu­de am Hel­den­platz auf­zu­tre­ten. Er wuss­te genau, was die NS-Zeit bedeu­te­te, wir, die Nach­ge­bo­re­nen, kön­nen es nur erah­nen. Wir haben eini­ge Nach­ru­fe auf Rudi Gel­bard zusammengefasst.

26. Okt. 2018
Rudolf Gelbard (rechts oben) 1965 als Demonstrant gegen Taras Borodajkewycz (Screenshot Film "Der Mann auf dem Balkon" , 2008)

Israe­li­ti­sche Kul­tus­ge­mein­de (Oskar Deutsch)

Bei vie­len, auch hand­greif­li­chen Aus­ein­an­der­set­zun­gen mit der radi­ka­len Rech­ten, wie bei den Schil­ler­fei­ern oder den Demons­tra­tio­nen gegen den Uni­ver­si­täts­do­zen­ten Boro­da­jke­wy­cz stand Rudi Gel­bard in der ers­ten Rei­he. Sein Wis­sen und sei­ne Erfah­run­gen ver­mit­tel­te er über Jahr­zehn­te als Zeit­zeu­ge an Schu­len und im Rah­men sei­ner umfang­rei­chen Lehr­tä­tig­keit. Mit sei­ner Kon­se­quenz, Unbe­stech­lich­keit und Cou­ra­ge hat Rudi Gel­bard wesent­lich dazu bei­getra­gen, den Men­schen in Öster­reich nach 1945 zu einem Gewis­sen zu ver­hel­fen. (Pres­se­aus­sendung 24.10.18)

Rudolf Gel­bard rechts oben 1965 als Demons­trant gegen Taras Boro­da­jke­wy­cz (Screen­shot Film „Der Mann auf dem Bal­kon”, 2008)

Repu­bli­ka­ni­scher Club – Neu­es Öster­reich (Doron Rabi­no­vici, Sibyl­le Summer)

Prof. Rudolf Gel­bard war ein umfas­send inter­es­sier­ter Mann, der viel erlebt, beob­ach­tet, recher­chiert, doku­men­tiert­und bewegt hat. Er war immer und über­all. Rast­los in sei­nem Stre­ben nach Auf­klä­rung. Wie er bei Ver­samm­lun­gen und Ver­an­stal­tun­gen per­sön­li­che Erin­ne­run­gen, detail­ge­nau­es Wis­sen und bril­lan­te poli­ti­sche Ana­ly­sen span­nend vor­trug, wird uns unver­ges­sen bleiben.
Er wirk­te u.a. bei der Zeit­zeu­gen­pro­duk­ti­on „Die letz­ten Zeu­gen“ von Doron Rabi­no­vici und Mat­thi­as Hart­mann am Wie­ner Burg­thea­ter mit.
Bis zum Schluss besuch­te er Ver­an­stal­tun­gen. Warn­te vor dem völ­kisch gesinn­ten Ungeist und appel­lier­te an den Ver­stand und für das Menschsein.
Lie­ber Rudi, du wirst uns fehlen!
(News­let­ter 24.10.2018)

Der Stan­dard (Colet­te M. Schmidt)

Gel­bard war alar­miert von der poli­ti­schen Ent­wick­lung und dem Rechts­ruck in Öster­reich und in Euro­pa. Im Okto­ber des Vor­jah­res wand­te er sich in einer Video­bot­schaft an die Öffent­lich­keit, in der er vor einer Regie­rungs­be­tei­li­gung der FPÖ warn­te und NS-Kriegs­ver­bre­cher auf­lis­te­te, die Mit­glie­der von Bur­schen­schaf­ten waren. Die­se FP-nahen Bur­schen­schaf­ten hät­ten sich nie von eini­gen die­ser Män­ner distan­ziert oder hul­dig­ten ihren Namen sogar nach wie vor auf Ehren­ta­feln. Als Reak­ti­on auf das Video erhielt der Holo­cau­st­über­le­ben­de zahl­rei­che Hass­bot­schaf­ten in sozia­len Medi­en. (derstandard.at, 24.10.18)

pro­fil (Chris­ta Zöchling)

Dem Herrn geht es gar nicht gut, sagen die Ärz­te. Doch Rudolf Gel­bard liegt in sei­nem Kran­ken­haus­zim­mer nicht etwa im Bett, son­dern sitzt auf­recht an einem Tisch­chen. Mit jedem Tag sei­nes Auf­ent­halts hier wer­den es mehr Bücher sein, die er um sich ver­sam­melt wie eine Armee des Geis­tes; mit einer Wil­lens­stär­ke, die ein­fach nicht zulässt, dass er auf­gibt. Nach allem, was er als jun­ger Mensch gese­hen hat, im Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger The­re­si­en­stadt und danach. Das Rela­ti­vie­ren und Weg­du­cken, das kommt für ihn nicht infra­ge. Seit sie­ben Jahr­zehn­ten kämpft er dage­gen an. Er ist jetzt 87 Jah­re alt. Er will nicht über Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger reden, son­dern über die Jah­re danach und war­um das Heu­te so gewor­den ist, wie es ist. Für ihn ist das kei­nes­wegs Rou­ti­ne. (pro­fil 7.5.18 aktua­li­siert 24.10.18)

Bund sozi­al­de­mo­kra­ti­scher Freiheitskämpfer/innen (Gerald Netzl) 

Rudi Gel­bard scheu­te nie die ver­ba­le aber auch kör­per­li­che Kon­fron­ta­ti­on mit Neo­na­zis und Leug­nern der Shoa. Und Rudi Gel­bard war auf dem lin­ken Auge nicht blind – er erforsch­te und ver­ur­teil­te die Ver­bre­chen des Sta­li­nis­mus genau­so mit Akri­bie wie jene der NS-Bar­ba­rei. Wir wer­den sein Andenken bewah­ren und in sei­nem Sinn wei­ter agie­ren. (Pres­se­aus­sendung 24.10.18)

Stoppt die Rech­ten (Karl Öllinger)

Rudi Gel­bard ist tot! Rudi, der als Kind bzw. Jugend­li­cher ins KZ The­re­si­en­stadt depor­tiert wur­de, war bis zuletzt trotz schwe­rer Krank­heit ein uner­müd­li­cher Mah­ner und Kämp­fer gegen Ras­sis­mus, Anti­se­mi­tis­mus und Rechtsextremismus.
In ihm hat­te ich immer einen Ver­bün­de­ten im Kampf gegen rechts­extre­me und brau­ne Umtriebe.
Sein Tod ist ein gro­ßer Verlust!
(via Face­book 24.10.18)

Kurier (Hel­mut Brandstätter) 

Infor­ma­ti­on und Wis­sen wei­ter­ge­ben, das war Gel­bard wahr­schein­lich das Wich­tigs­te. Freun­de und Bekann­te ver­sorg­te er regel­mä­ßig mit Flü­gel­map­pen, wo er kopier­te Tex­te und Arti­kel, die ihm wich­tig waren, sam­mel­te. Bei unse­rer letz­ten Begeg­nung kam er mit sei­nem Lieb­lings­ge­dicht von Bert Brecht: „Das soll an mei­nem Grab vor­ge­le­sen wer­den“, steht auf der Map­pe groß geschrie­ben, und dar­un­ter: „So füh­len ehe­ma­li­ge KZ Häftlinge.“

Das Gedicht heißt „An die Nach­ge­bo­re­nen“, hier eini­ge Aus­zü­ge, die Rudi gelb mar­kiert hat:

Was sind das für Zei­ten, wo
Ein Gespräch über Bäu­me fast ein Ver­bre­chen ist
Weil es ein Schwei­gen über so vie­le Unta­ten einschließt! …

Ich wäre ger­ne auch wei­se. In den alten Büchern steht, was wei­se ist: Sich aus dem Streit der Welt hal­ten und die kur­ze Zeit
Ohne Furcht verbringen
Auch ohne Gewalt auskommen
Böses mit Gutem vergelten …

(Kurier.at, 24.10.18)

Aus der Eides­stät­ti­gen Erklä­rung zur Kla­ge gegen die „Aula“, die Rudolf Gel­bard als Klä­ger unter­stützt hat (2016)

„Durch die Äuße­run­gen in der ‚Aula’ füh­le ich mich per­sön­lich betrof­fen. Ich wer­de mit­samt aller ande­ren KZ-Über­le­ben­den pau­schal als ‚Ver­bre­cher’, ‚Kri­mi­nel­le’ oder ‚Land­pla­ge’ bezeich­net. Damit wird das KZ als men­schen­ver­nich­ten­de Maschi­ne offen­kun­dig in ein Straf­la­ger umge­wan­delt. Mei­ne Empö­rung lös­te bereits die Über­schrift ‚Maut­hau­sen-Befrei­te als Mas­sen­mör­der’ aus. (…) Ich, der als Kind in das KZ The­re­si­en­stadt depor­tiert und hier zwei und halb Jah­re inhaf­tiert wur­de, fast mei­ne gan­ze Fami­lie in KZ ver­lo­ren habe, muss 70 Jah­re nach der Befrei­ung die­se Ver­un­glimp­fung durch den ‚Aula’-Arti­kel erfah­ren. Durch die betref­fen­den Äuße­run­gen füh­le ich mich in mei­ner Men­schen­wür­de ver­letzt, wer­de zum Objekt von unfass­ba­ren und unwah­ren Anschuldigungen.“

Zur Erin­ne­rungs­sei­te an Rudolf Gelbard

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