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Drohbrief an ÖH-Funktionärin

Eine ÖH-Fun­k­­tio­­nä­rin hat einen Droh­brief von Neo­na­zis bekom­men, wahr­schein­lich aus dem Umfeld von „Unwi­der­steh­lich”. Bis wir mehr wis­sen sei auf einen Arti­kel in VICE („Eine ÖH-Fun­k­­tio­­nä­rin hat einen Droh­brief von Rech­ten bekom­men”) und fol­gen­de Aus­sendung der ÖH Uni Wien („ÖH-Fun­k­­tio­­nä­rin bekommt Droh­brief von Neo­na­zi­grup­pe „Unwi­der­steh­lich”) ver­wie­sen: ÖH-Fun­k­­tio­­nä­rin bekommt Droh­brief von Neo­na­zi­grup­pe „Unwi­der­steh­lich” / Poli­zei bleibt […]

28. Feb 2017

ÖH-Funk­tio­nä­rin bekommt Droh­brief von Neo­na­zi­grup­pe „Unwi­der­steh­lich” / Poli­zei bleibt trotz Anstieg rechts­extre­mer Gewalt­ta­ten untätig

Wien (OTS) — Ver­gan­ge­ne Woche wur­de eine Funk­tio­nä­rin der ÖH Uni Wien an ihrer Arbeits­stel­le bedroht. Neo­na­zis schick­ten einen an sie adres­sier­ten Droh­brief an ihren Arbeits­platz, in dem sie dazu gedrängt wird, ihre anti­fa­schis­ti­sche Arbeit ein­zu­schrän­ken. Der Brief wur­de von der offen gewalt­be­rei­ten, rechts­extre­men Neo­na­zi­grup­pe „Unwi­der­steh­lich“ gezeich­net. Die­se setzt sich aus Per­so­nen aus dem Umfeld Gott­fried Küs­sels sowie Fuß­ball­hoo­li­gans zusam­men. Die aktu­el­le Dro­hung war nicht die ers­te gegen ÖH-Ver­tre­ter_in­nen. Sol­che Aktio­nen zei­gen die Wich­tig­keit unse­rer anti­fa­schis­ti­schen Arbeit nur all­zu deut­lich. „Wir neh­men die Bedro­hung durch rechts­extre­me Umtrie­be und deren stei­gen­de Gewalt­be­reit­schaft sehr ernst. Unse­re Ant­wort ist die Wei­ter­füh­rung der anti­fa­schis­ti­schen Arbeit auf allen Ebe­nen! Ein­schüch­tern las­sen wir uns von den Neo­na­zis nicht!”, so Karin Stan­ger (GRAS) vom Vor­sitz­team der ÖH Uni Wien.

Die­se Taten zei­gen nicht zuletzt, wie wich­tig es ist, Auf­klä­rungs­ar­beit zu betrei­ben und mit sol­chen Vor­fäl­len an die Öffen­ti­ch­keit zu gehen. „Wie wir in der Ver­gan­gen­heit mehr­fach erfah­ren muss­ten, ver­lau­fen Anzei­gen bei der Poli­zei häu­fig ins Lee­re. So wur­den nach dem Angriff der rechts­extre­men „Iden­ti­tä­ren” auf die Thea­ter­auf­füh­rung „Schutz­be­foh­le­ne” meh­re­re Kör­per­ver­let­zun­gen zur Anzei­ge gebracht. Die­se schei­nen bis­her aber nicht wei­ter ver­folgt wor­den zu sein”, so Ali­na Bach­mayr-Heyda (VSStÖ) vom Vor­sitz­team der ÖH Uni Wien.

„Der Droh­brief fügt sich ein in eine gan­ze Rei­he von Angrif­fen auf lin­ke Räu­me, rechts­extre­me Schmie­re­rei­en und kör­per­li­che Gewalt, die in letz­ter Zeit ver­mehrt ver­übt wor­den sind”, so Eli­sa­beth Weis­sen­stei­ner (KSV-Lili). Die Tür und Fas­sa­de des lin­ken Raum­kol­lek­tivs w23 wur­de gleich mehr­fach schwer beschä­digt, auch die Anar­chis­ti­sche Buch­hand­lung im 15. Bezirk, das Ernst-Kirch­we­ger-Haus sowie die Rosa-Lila-Tür­kis-Vil­la wur­den in jüngs­ter Ver­gan­gen­heit Ziel rechts­extre­mer Sach­be­schä­di­gun­gen. Vor rund einem Jahr waren Per­so­nen auf dem Heim­weg nach einer Kund­ge­bung von bewaff­ne­ten Kadern der rechts­extre­men „Iden­ti­tä­ren“ über­fal­len und ver­letzt wor­den. Eben­so ist 2014 einer Anti­fa­schis­tin das Fens­ter ein­ge­schos­sen wor­den, kurz nach­dem sie ein Buch über die neo­fa­schis­ti­sche Grup­pe ver­öf­fent­licht hatte.

Die aktu­el­le Dif­fa­mie­rungs­kam­pa­gne des Ring Frei­heit­li­cher Stu­den­ten (RFS), im Zuge derer Klar­na­men und per­sön­li­che Infor­ma­tio­nen von Antifaschist_innen und Adres­sen anti­fa­schis­ti­scher Räu­me ver­öf­fent­licht wur­den, stellt eine wei­te­re Bedro­hung für Ein­zel­per­so­nen und Grup­pen da. Erst im Jän­ner wur­de von ihnen eine Podi­ums­dis­kus­si­on an der Uni­ver­si­tät Wien gestört.

Mehr Infos:
— vice, 27.2.2017: Eine ÖH-Funk­tio­nä­rin hat einen Droh­brief von Rech­ten bekommen
— OTS der ÖH Uni Wien, 27.2.2017: Aus­sendung „ÖH-Funk­tio­nä­rin bekommt Droh­brief von Neo­na­zi­grup­pe „Unwi­der­steh­lich”
— stoppt­die­rech­ten, 15.1.2017: „Unwi­der­steh­lich“? Brau­ner Aufguss!

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Schlagwörter: Rechtsextremismus |