Ein Army-Shop-Betreiber wollte am Tag der offenen Tür einen Stand in der Jansa-Kaserne in Wiener Neustadt betreiben, machte dafür schon Werbung auf seiner Facebook-Seite. Das Ministerium für Landesverteidigung hat ihm jetzt die Tür wieder zugemacht, berichtet der „Standard“: kein Standl, keine offene Tür für „Checkpoint Charlie“. Michael Kietreiber, der Betreiber des Shops, ist nämlich ein Identitärer. Fan oder Aktivist? Das weiß er nicht so genau.
Als ihn der „Standard“ zu seinen Aktivitäten bei den Identitären befragte, antwortete Kietreiber so: „Ich distanziere mich grundsätzlich nicht von den Inhalten der Identitären, das ist meine persönliche Einstellung, und ich unterstütze viele Vereine und Organisationen, deswegen bin ich kein aktives Mitglied.“ Das scheint eine klare Antwort zu sein: ein Mitläufer also, ein Sympathisant. Nun ja, nicht wirklich. In einem Posting vom 3. Dezember 2015 klingt das jedenfalls ganz anders. Da bekennt er „stolz ein Teil dieser Bewegung sein zu dürfen“. Außerdem spürt er „bei jedem einzelnen Aktivisten in dieser Bewegung das Feuer“. Und dann kommt noch so ein Satz, der seine innige Verbundenheit mit den Identitären ausdrückt: „Ich bin sehr stolz auf die Identiäre [sic!] Bewegung und alle Patrioten, welche uns unterstützen.“

Na bitte! Vielleicht ist der Army-Shop-Betreiber kein formelles Mitglied? Vielleicht sind die Identitären in Wiener Neustadt noch so schlampig, dass sie keine zackigen Mitgliederlisten führen? Aber ein glühender Aktivist, das ist er, der Army-Shop-Besitzer. Mehr als sein Mitgliedsbuch interessiert uns – so wie das Ministerium – aber die Frage, wer den identitären Army-Shop-Betreiber in die Kaserne eingeladen hat? Gibt es vielleicht in der Kaserne auch einen Fan der Identitären, der stolz ist, Teil dieser Bewegung zu sein?