Frankfurter Rundschau: Hetzer-Dynastie Le Pen

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Die Frank­fur­ter Rund­schau über den Macht­wech­sel in der Front National:

Het­zer-Dynas­tie Le Pen: Der Familienbetrieb

Mari­ne Le Pen tritt das rechts­ra­di­ka­le Erbe ihres Vaters an. Die neue Par­tei­che­fin des Front Natio­nal will die Par­tei an die Macht brin­gen — mit Unter­stüt­zung der bür­ger­li­chen Mitte.

Er kann von Glück sagen, dass er die­se Toch­ter hat. Das Gehen fällt ihm schwer. Den Weg zum Ess­tisch legt er in Etap­pen zurück. Mehr­mals bleibt Jean-Marie Le Pen ste­hen, hus­tet. Fast 40 Jah­re an der Spit­ze des rechts­ra­di­ka­len Front Natio­nal, fünf Prä­si­dent­schafts­wah­len, unzäh­li­ge Ermitt­lungs­ver­fah­ren wegen Belei­di­gung oder Auf­ruf zum Ras­sen­hass: Das ist an dem 82-jäh­ri­gen Par­tei­grün­der nicht spur­los vorübergegangen.

Aber da ist eben noch Mari­ne Le Pen, die jüngs­te Toch­ter und, wie es scheint, eine See­le von Mensch. Sie gelei­tet den Vater durch den Saal. Sie beugt sich über den Kin­der­wa­gen der klei­nen Marie, schenkt dem Mäd­chen und ihrem Ted­dy ein Lächeln. Und vor allem: Wie vom Vater gewünscht, nimmt sie ihm hier auf dem Par­tei­tag in Tours die Bür­de des FN-Vor­sit­zes ab. „Das war eine kur­ze Nacht, Vater“, sagt die Toch­ter lie­be­voll. Ein Schuft, wer Böses denkt von die­ser Frau.

Frem­den­hass, zeit­ge­mäß Wei­ter­le­sen auf fr-online.de