Die Nazi-Prinzessin vom Ulrichsberg noch immer aktiv

Ihr Auftritt beim Ulrichs­berg-Tre­f­fen im Jahr 1995, das durch einen Bericht der ARD über Jörg Haiders Ansprache an die alten Nazi-Kam­er­aden in Krumpen­dorf welt­berüchtigt wurde, muss mehr als mak­aber gewe­sen sein. Gudrun Bur­witz, von ihrem Vater Hein­rich Himm­ler „Püp­pi“ genan­nt, nahm am Ulrichs­berg die Parade der SS-Vet­er­a­nen ab, die sich vor ihr ehrfürchtig auf­stell­ten und bere­itwillig und devot der Tochter des Reichs­führers SS Auskun­ft gaben.

Gudrun Bur­witz, geboren 1929, kann mit­tler­weile nicht mehr zum Ulrichs­berg-Tre­f­fen fahren – sie lebt in einem Münch­n­er Altenheim. Das dürfte sie aber nicht daran hin­dern, im Rah­men der „Stillen Hil­fe“, eines Vere­ins zur Unter­stützung der alten Nazis, auch noch in den let­zten Tagen aktiv die Aus­liefer­ung eines Nazi-Kriegsver­brech­ers in die Nieder­lande zu verhindern.

Klaas-Carel Faber, geb. 1922, ehe­ma­liges Mit­glied der nieder­ländis­chen SS, ist ein­er der weni­gen noch leben­den NS-Ver­brech­er. Faber, der so wie sein Brud­er wegen der Ermor­dung von zumin­d­est 22 KZ-Insassen bzw. Wider­stand­skämpfern in den Nieder­lan­den 1947 zum Tode verurteilt wor­den war, floh 1952 aus dem Gefäng­nis in Bre­da (NL) in die BRD. Der Nieder­län­der, der von der BRD auf­grund eines Hitler-Erlass­es aus dem Jahr 1943 von der BRD als deutsch­er Staat­sange­höriger betra­chtet wird, wurde trotz zahlre­ich­er Ansuchen bish­er nicht an die Nieder­lande ausgeliefert.

2010 kam auf­grund von Inter­ven­tio­nen des Simon-Wiesen­thal-Cen­ters wieder Bewe­gung in die für die BRD-Jus­tiz pein­lich-makabre Angele­gen­heit. Am 25.11.2010 haben die Nieder­lande einen Europäis­chen Haft­be­fehl gegen Faber erlassen, und deshalb sind Gudrun Bur­witz, auch genan­nt die „Nazi-Prinzessin“ und ihr Vere­in „Stille Hil­fe” wieder aktiv gewor­den. Britis­che Medi­en berichteten, dass sich Bur­witz und ihr Nazi-Vere­in in München ver­sam­melt haben, um die Vertei­di­gung von Faber und deren Finanzierung zu organ­isieren. Die „Stille Hil­fe” ver­fügt nach wie vor über beträchtliche Finanzmit­tel, von denen ein Teil auch aus Öster­re­ich kom­men soll.