Die Amadeu Antonio Stiftung über eine Beilage von Aktion Sühnezeichen in der taz:

Roma sind Europa
Foto: Christian Ditsch, version-foto.de, c Bildquelle
Die Bilder der abgeschobenen Roma aus Frankreich sorgen allerorts für Aufsehen. Auch in Deutschland drohen Abschiebungen – bisher ohne große Empörung. Eine taz-Beilage von Aktion Sühnezeichen, unterstützt von der Amadeu Antonio Stiftung, klärt auf.
Dass die Mauer in Berlin aufging, war ein Glück, von dem die Deutschen dachten, es beträfe nur sie selbst. Doch da waren die Migranten, denen das deutsche Schicksal mit einem Mal näher kam, als ihnen lieb war. Und dann kamen die Roma – aus Rumänien und Jugoslawien. Sie sind Europa und wurden überall brutal verfolgt. Gleich nach der Maueröffnung landeten sie am Bahnhof Lichtenberg, wo Skinheads und Polizisten sie mit Stöcken erwarteten. Damit sie bleiben konnten, haben wir dabei geholfen, dass sie sich selbst organisieren, Schulen besuchen, erfolgreich arbeiten können. Die nun so „Integrierten“ abzuschieben ins Ungewisse ist moralisch, politisch, wirtschaftlich und nicht zuletzt menschlich ein Desaster. Die Roma abzuschieben heißt: Europa abzuschieben und mit ihm seinen Reichtum und seine Geschichte.
Von Anetta Kahane
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