Was sagte Hofer da?

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Kon­fron­ta­ti­on der Kan­di­da­tIn­nen für die Bun­des­prä­si­dent­schafts­wah­len am Don­ners­tag, 21.4. im ORF. Dem FPÖ-Kan­di­da­ten Nor­bert Hofer ent­schlüpft ein Satz, den er viel­leicht ger­ne wie­der zurück­ge­holt hät­te. Auf die Befug­nis­se und Mög­lich­kei­ten eines Bun­des­prä­si­den­ten Hofer ange­spro­chen, ant­wor­te­te er: „Sie wer­den sich wun­dern, was alles gehen wird“. Da hat er Recht, bei ande­ren Sagern nicht.

In der ORF-Kon­fron­ta­ti­on vom 21.4. wie­der­hol­te Hofer sei­ne eine Woche zuvor getä­tig­te Behaup­tung über Alex­an­der van der Bel­len (VdB) , wonach der dafür sei, das Bun­des­heer unter ein frem­des Kom­man­do, näm­lich das der UNO, zu stel­len, und die Trup­pen­stär­ke zu hal­bie­ren. Hofer erklär­te, er habe die ent­spre­chen­den Zita­te von VdB jetzt im „For­mat“ gefunden.

So lief die Aus­ein­an­der­set­zung in der ORF- Sen­dung „Wahl 16 –Die 2 im Gespräch“ (14.4.16)

Hofer: … Sie wür­den ger­ne das Bun­des­heer unter ein frem­des Kom­man­do stel­len — unter UNO-Kom­man­do und die Stär­ke halbieren..
VdB: Herr Hofer, beru­hi­gen Sie sich.
Hofer: Aber das haben Sie auch gesagt.
VdB: Das öster­rei­chi­sche Mili­tär ist im Aus­land tätig unter UNO-Mandat.
Hofer: Ja ja, aber Sie woll­ten Öster­reich unter UNO-Kom­man­do stel­len Herr Van der
Bellen.
VdB: Geh.
Hofer: Das haben Sie gesagt. Ich weiß nicht, Sie ver­ges­sen immer Ihre Inter­views. Aber das ist tat­säch­lich eine Aus­sa­ge, die Sie getä­tigt haben und die schlicht­weg eigen­ar­tig ist.

In der ORF-Debat­te vom 21.4. jam­mer­te Hofer dann dar­über, dass über ihn Zita­te aus den 90er Jah­ren aus­ge­gra­ben wür­den. Die Äuße­run­gen von VdB zum Bun­des­heer, die Hofer anführt, stam­men aus dem Jahr 1998, kon­kret aus For­mat“ vom 16.11.1998!

Sie lau­ten so:

For­mat: Die Libe­ra­len­che­fin Hei­de Schmidt for­dert eine euro­päi­sche Armee und die Auf­lö­sung des öster­rei­chi­schen Hee­res. Wel­ches Kon­zept haben die Grünen?
VdB: Wir sagen schon län­ger als die Libe­ra­len, daß die natio­na­len Armeen in einer Kri­se sind. Wir müs­sen über eine Inter­na­tio­na­li­sie­rung der Streit­kräf­te nach­den­ken. Das Gewalt­mo­no­pol soll nicht der Nato, son­dern der UNO über­tra­gen werden.
For­mat: Was bleibt dann noch?
VdB: Die Grenz­si­che­rung und der Ein­satz für aku­te Fäl­le. Berufs­tei­le des Hee­res soll­ten redu­ziert wer­den. Dazu kom­men Zeit­sol­da­ten und frei­wil­li­ge Mili­zio­nä­re auf der Basis eines ordent­li­chen Ent­gelts. Ande­re Auf­ga­ben wie der Kata­stro­phen­schutz soll­ten aus­ge­glie­dert und spe­zi­ell aus­ge­bil­de­ten Ein­hei­ten über­tra­gen wer­den. Dafür wür­de es rei­chen, die Frie­dens­stär­ke des Bun­des­hee­res von aktu­ell 55.000 Mann inner­halb von fünf bis zehn Jah­ren zu halbieren.

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Aus dem Kon­text bzw. dem zwei­ten prä­zi­sie­ren­den Zitat ist klar ersicht­lich, dass VdB dem Kon­zept einer euro­päi­schen Armee unter NATO-Kom­man­do die Vor­stel­lung von Ein­hei­ten des Bun­des­hee­res, die bei inter­na­tio­na­len Frie­dens­ein­sät­zen nur unter UNO-Man­dat und – Kom­man­do tätig sein soll­ten, ent­ge­gen­setz­te. Sei­ne Hal­tung, dass inter­na­tio­na­le Ein­sät­ze des Öster­rei­chi­schen Bun­des­hee­res nur mit UNO-Man­dat mög­lich sei­en, hat VdB auch in den fol­gen­den Jah­ren immer wie­der kon­se­quent ver­tre­ten. Die ver­blei­ben­den Ein­hei­ten soll­ten natür­lich unter öster­rei­chi­schem Kom­man­do blei­ben. Die eben­falls ange­spro­che­ne und VdB vor­ge­wor­fe­ne Reduk­ti­on bzw. Hal­bie­rung der „Frie­dens­stär­ke“ des Bun­des­hee­res ist längst Rea­li­tät – auch unter Schwarz­blau tat­kräf­tig vorangetrieben.

In der ORF- Debat­te am 14. 4. hat Nor­bert Hofer VdB noch einen ande­ren unrich­ti­gen Vor­wurf gemacht. VdB habe 2008 nicht Stel­lung bezo­gen, als die grü­ne Jugend pla­ka­tiert habe: “Wer Öster­reich liebt, muss Schei­ße sein“.

In der TV-Kon­fron­ta­ti­on des ORF zwi­schen Stra­che und VdB am 9.9.2008 war genau das ein Thema:

VdB: Eine ande­re Geschich­te ist fol­gen­des: Ich wer­de immer die Jugend ver­tei­di­gen, auch wenn sie Scheiß bau­en, immer, ja. Ich war auch ein­mal jung, ich weiß, oder ich glau­be mich zu erin­nern, wie man da ist. Und ich habe ver­schie­de­ne Aktio­nen, auch mei­ner – unter Anfüh­rungs­zei­chen mei­ner — Grü­nen Alter­na­ti­ven Jugend abso­lut mies gefun­den, ja. Dazu gehört zum Bei­spiel das Flag­gerl-Gackerl-Pla­kat, und ich habe denen ver­sucht ent­spre­chend den Kopf zu waschen. Das Motiv dahin­ter, sagen die: Sie woll­ten eine Akti­on gegen den über­trie­be­nen, oder gegen den Natio­na­lis­mus schlecht­hin machen. Ich sage: Na das ist aber gründ­lich dane­ben gegan­gen, ja. Da mache ich aus mei­ner Mei­nung gar kein Hehl. Aber eine Jugend, die aus die­sem Motiv ein­mal dane­ben greift — ja, das haben sie getan — ist mir immer noch lie­ber, als eine Jugend, die bei Ihren Ver­an­stal­tun­gen sich mit dem Hit­ler­gruß ver­ab­schie­det, oder die ein T‑Shirt hat, auf dem, mei­ner Erin­ne­rung nach, Ein­wan­de­rung kann töd­lich sein, steht. Das, das ist wirklich….
Stra­che: Hören Sie auf mit die­sen mie­sen Unter­stel­lun­gen Herr Van der Bellen….
VdB: Ent­schul­di­gung, das war in allen…
Stra­che: Hören Sie auf……
VdB: … ..Medi­en berich­tet, wie es bei einer Ihrer…..
Stra­che: .. mit die­sen mie­sen Unterstellungen…
VdB: ..Wahl­ver­an­stal­tun­gen neu­lich zuge­gan­gen ist. Genau so. Genauso.…
Stra­che: Herr van der Bel­len, das sind genau die Agent Pro­vo­ca­teurs, die aus der lin­ken Sze­ne und auch aus der Jugend­sze­ne der Grü­nen kommen.


RFJ und Hiterlgruß
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Ob Stra­che oder Hofer – immer die glei­che Masche! Es fin­den sich genü­gend Bele­ge hier auf Stoppt­die­rech­ten zu Hit­ler grü­ßen­den RFJ-Akti­vis­ten. Auch zum het­ze­ri­schen Spruch „Gemisch­te Sor­te- Zuwan­de­rung kann töd­lich sein“, der auf einem Pickerl des RFJ zu fin­den war.

Wie sag­te Hofer?

„Sie wer­den sich wun­dern, was alles gehen wird!“


RFJ
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