Krauss gegen die „Kuscheljustiz“

Lesezeit: 2 Minuten

Der (gera­de noch) nicht-amts­füh­ren­de Stadt­rat Maxi­mi­li­an Krauss (FPÖ) pos­tet den Screen­shot eines Bild-Arti­kels aus dem Febru­ar 2020 über einen Pro­zess­aus­gang im deut­schen Lan­gen­ha­gen. Und stößt damit eine wil­de Het­ze an. All­ge­mein und gegen die Jus­tiz – auch gleich die öster­rei­chi­sche. Ob die damit eine Freu­de haben wird, darf bezwei­felt werden.

Wie Maxi­mi­li­an Krauss agiert, um Hass und Het­ze zu gene­rie­ren, haben wir in unse­rem letz­ten Bei­trag geschil­dert. Das gilt auch für die­ses Pos­ting, für das er einen Arti­kel aus der deut­schen Bild-Zei­tung hernimmt:

„Nach Miss­brauch von Elf­jäh­ri­gen: Flücht­ling bekommt nur Bewährung!
Die­se Kuschel­jus­tiz und der links­li­be­ra­le 68er Zeit­geist in den Gerichts­sä­len müs­sen been­det wer­den. Wer eine Straf­tat begeht, muss auch end­lich wie­der adäquat bestraft werden!“

Es ist nun anzu­neh­men, dass weder Krauss und schon gar nicht jene User*innen, die auf das Pos­ting sto­ßen, auch nur den gerings­ten Back­ground zu die­sem Pro­zess ken­nen. Ein paar Buz­zwör­ter, dazu der Titel des Arti­kels genü­gen, um die Emo­tio­nen zu schü­ren – und es geht wie­der zur Sache. In den mehr als 700 Kom­men­ta­ren wer­den nicht nur alle mög­li­chen Bestra­fungs­for­men – von „kas­trie­ren und aus­blu­ten las­sen“ bis „an die Wand“ – abge­las­sen, son­dern es geht mas­siv gegen die Jus­tiz im All­ge­mei­nen. Dass der Pro­zess in Deutsch­land statt­ge­fun­den hat, spielt dabei kei­ne Rol­le, das wird viel­fach nicht ein­mal zur Kennt­nis genom­men. Dem­entspre­chend wer­den auch die öster­rei­chi­sche Jus­tiz bis zur Jus­tiz­mi­nis­te­rin und pau­schal die Tür­kis-Grü­ne Regie­rung angegriffen.

Vie­le Kom­men­ta­re sind mut­maß­lich straf­recht­lich rele­vant – hier gilt eben­falls das, was wir im vor­an­ge­gan­ge­nen Bei­trag zu Krauss geschrie­ben haben: Die Kom­men­ta­re blei­ben über eine lan­ge Zeit völ­lig unmo­de­riert ste­hen; ob sie über­haupt gelöscht wer­den, ist frag­lich. Denn die Zahl der von FB ange­ge­be­nen Kom­men­ta­re ent­spricht nicht dem, was sicht­bar ist. Das legt nahe, dass Kom­men­ta­re nur gemu­tet wer­den – also nur für den Account und des­sen befreun­de­te Pro­fi­le sicht­bar sind, von dem der Kom­men­tar kommt.

Hier ein Aus­zug des­sen, was wir gesi­chert haben – alle Kom­men­ta­re ste­hen seit min­des­tens 24 Stun­den online

 

 

➡️ Der blaue Vor­zugs­schü­ler hetzt