Fake II: Der erfundene Grüne

Das Post­ing des Grü­nen Tobias Weihrauch macht epi­demisch die Runde in sozialen Net­zw­erken, auf Blogs und recht­en Web­seit­en. Vorzugsweise in Deutsch­land, aber auch in Öster­re­ich wurde es schon gesichtet. Der Wiener FPÖ-Gemein­der­at und Land­tagsab­ge­ord­nete Michael Niegl etwa baut darauf seine Wahlempfehlung für Nor­bert Hofer auf. Das Prob­lem dabei: das Post­ing ist erstunken und erlogen, einen Tobias Weihrauch gibt es nicht.

Seit dem 9.11.2016 wab­bert das Post­ing mit dem erfun­de­nen Tobias Weihrauch durch das Netz. Allein auf dem Face­book-Kon­to des mit­tler­weile wieder spur­los ver­schwun­de­nen Tobias Weihrauch wurde das Post­ing mehr als 2.000 mal geteilt. Seine Net­zpräsenz ist aber bedeu­tend größer, da mit­tler­weile unzäh­lige Screen­shots des Post­ings im Netz unter­wegs sind. Das Fake-Post­ing nimmt Bezug auf die Wahl von Don­ald Trump zum US-Präsi­den­ten und fordert die rasche Auf­nahme von möglichst vie­len Flüchtlin­gen, auch solchen, die „krim­inell“ sind. Das Post­ing fol­gt ziem­lich exakt der recht­sex­tremen Lüge von der „Umvolkung“, vom „Aus­tausch“ der Bevölkerung, um ein williges, abhängiges neues Wahlvolk für die Elite zu schaf­fen. Düm­mer geht’s eigentlich nim­mer beim Fälschen.

Das gefakte Originalposting...

Das gefak­te Originalposting…

Mit­tler­weile ist aber auch der tech­nis­che Hin­ter­grund der Fälschung ziem­lich kom­plett aus­recher­chiert. Für den Hin­ter­grund zum Pro­fil­fo­to des ange­blichen Tobias Weihrauch wurde die Bildleiste des Land­schaftsver­bands Rhein­land von Bünd­nis 90/Die Grü­nen kopiert, als Pro­fil­bild des Tobias Weihrauch musste das spiegelverkehrt kopierte Foto des Fotografen Hauke her­hal­ten, dem ein­fach seine Iden­tität gestohlen wurde.

...findet auf Facebook reißenden Absatz als endgültigen Beweis für "den großen Austausch"...

…find­et auf Face­book reißen­den Absatz als endgülti­gen Beweis für „den großen Austausch”…

Das alles ist seit dem 11.November aus­recher­chiert. Für den FPÖ-Gemein­der­at und Land­tagsab­ge­ord­neten Niegl trotz­dem kein Grund, die Fälschung nicht zu ver­wen­den bzw. sich nachträglich dafür zu entschuldigen.

...und auch der Wiener Gemeinderat der FPÖ verbreitet es eifrig weiter.

…und auch der Wiener Gemein­der­at der FPÖ ver­bre­it­et es eifrig weiter.