Zu den Insignien der politischen Macht auf baulicher Ebene gehören in Österreich das Bundeskanzleramt, das Parlament und die Hofburg, genauer: der Leopoldinische Trakt, wo sich der Amtssitz des Bundespräsidenten befindet. In diesem Trakt war in der Ersten Republik, auch in der Ära des Austrofaschismus, der Deutsche Klub einquartiert – die Austro-Nazis. Die Geschichte dieses bisher zu wenig beachteten Vereins, die auch in der zweiten Republik ihre Fortsetzung fand, wird jetzt in einem Buch erzählt. Weiter…
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Olivier Guez: Das Verschwinden des Josef Mengele
Mit seinem Roman „Das Verschwinden des Josef Mengele“ hat Oliver Guez die KritikerInnen-Szene gespalten, auch ratlos gemacht. Darf eine Geschichte, die so nahe an der Wirklichkeit erzählt wird, noch Roman genannt werden? Als ob das ein Problem wäre! Guez gelingt es, die Jahrzehnte nach der Flucht des leitenden Lagerarztes des KZ Auschwitz aus Deutschland so zu erzählen, dass dabei auch die politischen Strukturen der Fluchtländer, das mächtige Netz der geflüchteten Nazis inklusive seiner Helfer aus Europa sichtbar werden – und es werden dabei auch viele Österreicher genannt. Weiter…
Was darf man denn überhaupt noch sagen?
Als der Antifaschist Gerhard Burda dem Antifaschisten und Kabarettisten Lukas Resetarits in einem sehr kurzen Facebook-Kommentar vorhielt, dass in den Nazi Brennöfen Menschen „durch den Rost gefallen“ sind und – das hat er gar nicht eingefordert – die Redewendung daher unterlassen werden sollte, fasste er einen Shitstorm aus. Als wir erläutert haben, dass die Redewendung bei den Opfern des Holocaust bzw. ihren Nachkommen eindeutige Assoziationen auslöst und deshalb vermieden werden sollte, erhielten wir ebenfalls die selbstmitleidige Antwort: Was darf man denn dann noch überhaupt sagen? Weiter…
„Die Grenzen der Demokratie”: nicht vergnügungssteuerpflichtig
Wie reagiert die österreichische Gesellschaft auf rechtsextreme Positionen? Welche Bedeutung haben sie und wie gehen die Abgeordneten im Nationalrat damit um? Eine Antwort auf diese Fragen gibt der Wiener Politikwissenschaftler Matthias Falter in seiner als Buch erschienenen überarbeiteten Dissertation über die „Grenzen der Demokratie“. Vergnügungssteuer musste er nicht bezahlen für die mühsame Aufarbeitung der Auseinandersetzungen um Rechtsextremismus im österreichischen Nationalrat. Rezension von Harald Walser. Weiter…
Ein verborgenes Leben
Der Filmtitel „Ein verborgenes Leben“ findet sich in einem Zitat der englischen Schriftstellerin George Eliot wieder, mit dem der Film von Terrence Malick endet. Ein mehrdeutiger Titel, denn auch dieser Film über Franz Jägerstätter, den katholischen Widerständler aus dem Innviertel, trägt wenig bei, um sein Leben sichtbarer, seinen Widerstand für spätere Generationen greifbarer und verständlicher zu machen. Eine Filmbesprechung von Karl Öllinger. Weiter…
„Die Ehemaligen“ – Wie war das mit der FPÖ?
Für jene, die sich mit der Geschichte der FPÖ – vor allem mit ihren Anfängen und Vorläufern – seriös auseinandersetzen möchten, haben wir eine andere Leseempfehlung als den Historikerbericht der FPÖ: das im September erschienene Buch „Die Ehemaligen“ der Wiener Historikerin Margit Reiter. Sie schildert darin die personellen und ideologischen Kontinuitäten von den deutschnationalen Parteien der Ersten Republik über die NSDAP bis zur FPÖ. Weiter…
Bücherliste Winter 2019
Es hat schon Tradition, dass wir im Dezember mit Leseempfehlungen aufwarten. Ein paar Tage sind bis Weihnachten noch Zeit, um das eine oder andere Buch zu besorgen und jemandem oder sich selbst als Lektüre zu schenken. Weiter…
Rezension „Rechtsextremismus Band 3: Geschlechterreflektierte Perspektiven”
Die Forschungsgruppe Ideologien und Politiken der Ungleichheit (FIPU) thematisiert in ihrem dritten Sammelband das Verhältnis von Rechtsextremismus und Geschlecht. Wie bereits die beiden Vorgänger, ist auch Band 3 in der Reihe kritik & utopie des Mandelbaumverlag erschienen. Diesmal wird die obligatorische Kornblume am dunkelvioletten Buchcover von einer Gottesanbeterin bedrängt. Weiter…
Rassenforschung an der Uni? (Teil 1)
Über ein Mail wurden wir informiert. Eine offen rassistische Arbeit sei als Bachelorarbeit angenommen worden. Thema „Rasse und Stimme“. Wir haben das gecheckt und nicht nur eine ganz offen rassistische Bachelorarbeit, sondern auch noch andere Texte desselben Autors gefunden, die recht(s) extrem sind. Ganz offensichtlich will der Mann damit provozieren, um sich als Opfer (von unterdrückter und ausgegrenzter Wissenschaft und Forschung) zu inszenieren. Wir haben deshalb renommierte WissenschafterInnen gebeten, einige Texte des Autors kurz zu begutachten. Weiter…
Büchertipps 2018 (Teil 2)
Ist ja nicht so einfach, das richtige Geschenk zu finden – falls man sich überhaupt diesem Brauch verpflichtet fühlt. Ist das Schenken eigentlich ein Brauch, wie ihn sich die FPÖ imaginiert und Zugewanderten gesetzlich vorschreiben will oder geschickt getarnter Konsumismus? Es ist einerlei, denn von der FPÖ werden wir sowieso keine g’scheite Antwort bekommen, aber wir hätten da einige Empfehlungen – in lesbarer Form, egal für wen und wozu. Hauptsache, sie werden gelesen! Heute: Sachbücher. Weiter…