Mélange KW 18/20

Die Coro­na-Kri­se bestimmt auch die der­zei­ti­gen öffent­lich wahr­nehm­ba­ren Akti­vi­tä­ten der rech­ten Sze­ne, die sich mun­ter in die Rei­hen der mit den Regie­rungs­maß­nah­men Unzu­frie­de­nen, der alten und neu­en Verschwörungsanhänger*innen mischen. Das Innen­mi­nis­te­ri­um hat kei­ne „bestä­tig­ten Erkennt­nis­se“ zur Betei­li­gung von Österreicher*innen am Neo­na­zi-Auf­marsch in Buda­pest. Wir lie­fern Erkennt­nis­se nach.

4. Mai 2020

Mélange KW 7/20

Neun Jah­re, nach­dem sich ein Bunt­stift­ma­ler SS-Runen auf sei­ne Fin­ger täto­wie­ren ließ – und zwar „im Häfn“ – gibt’s dafür jetzt eine Haft­stra­fe, nicht aber für das Delikt, das Anlass für den Pro­zess war. Herr V. beharr­te in einem Pro­zess wegen ver­such­ter Ver­het­zung dar­auf, dass er meh­re­re Vor­stra­fen hät­te, nach­dem ihm der Rich­ter Unbe­schol­ten­heit attes­tiert hat­te. Eine „Gas­kam­mer­par­ty“ auf Whats­App könn­te einer Kärnt­ne­rin zum Ver­häng­nis wer­den, sie steht dafür in die­ser Woche vor Gericht. Eine ers­te Ver­hand­lung haben zwei Staats­ver­wei­ge­rer hin­ter sich, sie fass­ten nicht rechts­kräf­tig hohe Haft­stra­fen aus.

17. Feb. 2020

Mélange KW 49/19

Ein „kar­misch“ gesteu­er­ter Hilfs­she­riff muss­te sich in Linz vor Gericht ver­ant­wor­ten. Was wie ein Film­mix aus Hol­ly­wood und Bol­ly­wood klingt, spielt in der hei­mi­schen Sze­ne der Staats­ver­wei­ge­rer. Ein Stu­dent, der Schieß­übun­gen aus phy­sio­the­ra­peu­ti­schen Grün­den gemacht haben will und zu dem Zweck sei­ne Waf­fe mit auf die Uni schlepp­te, kas­sier­te eine beding­te Haft­stra­fe. Und ein 19-jäh­ri­ger Hal­lei­ner wur­de gleich wegen 182 Ver­ge­hen gegen das Ver­bots­ge­setz ange­zeigt. Mit ihm 38 wei­te­re Per­so­nen aus dem In- und Ausland.

9. Dez. 2019

Staatsverweigerer-Szene: Schusswaffen, Bombenanleitung und Rechtsextremismus

Die Ant­wor­ten auf eine Anfra­ge zur Sze­ne der Staats­ver­wei­ge­rer in Öster­reich soll­ten durch­aus eine brei­te­re Öffent­lich­keit inter­es­sie­ren. Denn Minis­ter Peschorn gab eine Zahl von rund 3.000 Per­so­nen an, die der Sze­ne zure­chen­bar sei­en und beacht­li­che 1.782, die Mit­glie­der des nun­mehr auf­ge­lös­ten „Staa­ten­bund Öster­reich“ gewe­sen sein sol­len und nicht ver­schwun­den sind. Bei Durch­su­chun­gen wur­den Schuss­waf­fen und Bom­ben­an­lei­tun­gen gefun­den, Ver­bin­dun­gen in die rechts­extre­me Sze­ne sind evident.

26. Nov. 2019

Mélange KW 47/19

Ekel­haf­te, als „Witz“ ver­bräm­te Nazi-Chats kur­sie­ren offen­bar wie­der ein­mal an einer Uni, kon­kret an der Phy­sik-Fakul­tät der Uni Wien. Wit­zig ist dar­an nichts, die Screen­shots offen­ba­ren nur Wider­li­ches. Die FPÖ muss wie­der ein­mal zah­len, dies­mal an einen ORF-Jour­na­lis­ten, an dem sich der blaue Ex-Medi­en­spre­cher Jene­wein in einer Pres­se­aus­sendung abge­ar­bei­tet hat­te. In Tirol kämpft ein deut­scher Urlau­ber gegen ein Hotel, in des­sen Lob­by Bil­der eines Sol­da­ten in NS-Uni­form zu bewun­dern waren. Er mach­te das via Inter­net publik und wur­de prompt geklagt. Und der ehe­ma­li­ge Obmann der FPÖ-Loos­dorf, des­sen Video mit Hit­ler­gruß in der vor­letz­ten Woche die Run­de mach­te, erklärt sich in einem Inter­view: „Ich kann mich gar nicht mehr erinnern.“

25. Nov. 2019