Rechtsextreme Straftaten 2019 – Entwicklung und Bundesländervergleich

Erst Ende Novem­ber kam er: Still und lei­se wur­de der Ver­fas­sungs­schutz­be­richt 2019 online gestellt. Dem im Sep­tem­ber 2019 ein­stim­mig getrof­fe­nen Beschluss des Natio­na­len Sicher­heits­heits­ra­tes, dass das Innen­mi­nis­te­ri­um auch wie­der einen sepa­ra­ten Rechts­extre­mis­mus­be­richt – und den bereits für 2019 – vor­le­gen möge, wur­de nicht Rech­nung getra­gen. Aber wir haben uns die Zah­len 2019 zu den rechts­extrem moti­vier­ten Straf­ta­ten genau­er ange­se­hen und die lang­jäh­ri­gen Ent­wick­lun­gen dargestellt.

23. Dez. 2020

Rechtsextreme Straftaten im ersten Halbjahr 2019

Es wäre ja eine erfreu­li­che Ent­wick­lung, wenn es stimmt: Laut Sta­tis­tik sind in Öster­reich die rechts­extre­men Tat­hand­lun­gen im ers­ten Halb­jahr 2019 rück­läu­fig – von 335 auf 304 im Ver­gleich zum ers­ten Halb­jahr 2018. 64 davon sei­en im Inter­net ver­übt wor­den. Das geht aus der Beant­wor­tung einer par­la­men­ta­ri­schen Anfra­ge der SPÖ-Abge­ord­ne­ten Sabi­ne Schatz hervor. 

16. Okt. 2019

Verfassungsschutzbericht 2018: neues Cover – alte Oberflächlichkeit

Um’s vor­weg­zu­neh­men: Der Ver­fas­sungs­schutz­be­richt 2018 liest sich, ins­be­son­de­re was die Kapi­tel Links- und Rechts­extre­mis­mus betrifft, wie eine Uni-Arbeit aus dem ers­ten Semes­ter, die einen Min­dest­um­fang auf­zu­wei­sen hat und bei der der schrei­ben­den Per­son der Stoff aus­ge­gan­gen ist. Das Zah­len­ma­te­ri­al zu den rechts­extre­men Straf­ta­ten war durch diver­se par­la­men­ta­ri­sche Anfra­gen vor­her groß­teils bekannt, aber wer erwar­tet hat­te, dass der Ver­fas­sungs­schutz eine etwas tie­fer­ge­hen­de Ana­ly­se lie­fern wür­de, wur­de ent­täuscht. So, wie in den letz­ten Jah­ren auch. Was auf­fällt, sind die Leer­stel­len: Wäh­rend rund­her­um vor dem erstark­ten Rechts­ter­ro­ris­mus gewarnt wird und hier durch­aus auch Öster­reich­be­zü­ge exis­tie­ren, ist die­se Gefahr im öster­rei­chi­schen Ver­fas­sungs­schutz­be­richt nonexistent.

16. Aug. 2019

Mélange KW 15/19

Wei­te­re Leaks aus den BVT-Papie­ren zu den Iden­ti­tä­ren und eine Raz­zia, die Neo­na­zis rund um das Blood & Honour-Milieu betrof­fen hat­te, waren die media­len Rechts­extre­mis­mus-Auf­re­ger der letz­ten Woche. Dar­über wer­den wir in Fol­ge­bei­trä­gen berich­ten. Abseits davon fas­sen wir drei Wie­der­be­tä­ti­gungs­pro­zes­se zusam­men, einen wegen Ver­het­zung und eine NS-Schmie­re­rei. Ein ehe­ma­li­ges RFS-Mit­glied steht nun ein zwei­tes Mal vor Gericht. Dazu zwei „Ein­zel­fäl­le“ aus der FPÖ: Stra­che bei einem Bur­schen­schaf­ter­kom­mers in der Hof­burg und Udo Land­bau­er, der auf Insta­gram dem Account „antizion03“ folg­te. Bonus: Das Neo­na­zi-Piep der Woche.

15. Apr. 2019

Verbotsgesetz nicht im digitalen Zeitalter angekommen 

„20–4‑1889. Heu­te noch lie­ben Dich Mil­lio­nen. Immer noch rufen sie nach Dir. Heu­te noch tra­gen wir die Zei­chen. Sin­gen wir die Lie­der, egal, was pas­siert.“ (zit. nach Die Pres­se, 8.2., S. 7) Das pos­te­te ein Öster­rei­cher auf Face­book als Text­mon­ta­ge auf dem Gedenk­stein vor dem Hit­ler-Geburts­haus in Brau­nau. Dafür wur­de er vor dem Lan­des­ge­richt Ried ver­ur­teilt. Der Obers­te Gerichts­hof hob nun die­se Ent­schei­dung auf (13 Os 130/18v). Der Grund: Der Mann habe sich im Aus­land (kon­kret in Deutsch­land) befun­den, also sei die Tat nicht in Öster­reich zu ahnden.

12. Feb. 2019
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