3 Prozesse, 3x Hitlerei
Ein türkischstämmiger Häftling in der Haftzelle, ein Wiener in einem Bus und eine Tschetschenin im Internet: Alle drei zeigten den Hitlergruß, alle drei mussten sich letzte Woche vor Gericht verantworten.
Ein türkischstämmiger Häftling in der Haftzelle, ein Wiener in einem Bus und eine Tschetschenin im Internet: Alle drei zeigten den Hitlergruß, alle drei mussten sich letzte Woche vor Gericht verantworten.
Der Verfassungsschutz ließ seine alljährlichen Razzien gegen Neonazis durchführen, von deren Resultaten dann nie wieder zu hören ist. Burschenschafter und Identitäre übten sich als „Geistesgrößen“ und scheiterten, das Bundesheer tut nichts gegen Robert und Reinhard, geht gegen Karim aber vor, und der Kubitschek-Sohn muss sich nach seiner Gewaltattacke in Wien vor Gericht verantworten.
Ein Mostviertler stand in Wien wegen Verhetzung vor Gericht und erfuhr dort, dass er demnächst auch im Landesgericht St. Pölten aufmarschieren muss – wegen Wiederbetätigung. Seine Reaktion war erstaunlich. Ein selbsternannter Pazifist, der unter dem Einfluss von Schmerzmitteln gestanden haben will, hetzte gegen Juden, und in einem Prozess ging’s um die „Wilde Jagd” und Raben.
Viel Alkohol ist in den Prozessen nach dem Verbotsgesetz der letzten sechs Wochen geflossen, und dazu kamen jede Menge absurder Erklärungen. Und ein absurdes Urteil gegen einen Kärntner, der frisch aus der Haft gekommen, die er wegen Wiederbetätigung absitzen musste, sein „Schwarze Sonne“-Tattoo öffentlich dargeboten hatte, aber dennoch freigesprochen wurde.
22 Mal wurde die KZ-Gedenkstätte Mauthausen in den letzten Jahren geschändet. Keine einzige Tat wurde aufgeklärt. Was ist da los, fragen sich nicht nur das Mauthausen Komitee und das Antifa-Netzwerk OÖ. Rechtsextreme Erdoğan-Anhänger sind ziemlich unbehelligt in Wien und Dornbirn aufmarschiert, und ein alter österreichischer Rechtsextremist ist ausgerechnet in Afghanistan verhaftet worden, nachdem er noch […]