Der Prozess gegen Kofi B., der Anfang Mai 2016 mit seinem vierjährigen Sohn in Zeiselmauer zum Bahnhof spazierte und dabei von einem PKW-Fahrer rassistisch beschimpft wurde, endete am Donnerstag mit einem Freispruch für Kofi B.. Das ist nicht zuletzt ein Erfolg der Solidaritätsgruppe für Kofi, die sich spontan auf Facebook gebildet und Recherchen über das angebliche Opfer von Kofi, Gerhard V., aufgenommen hat. Weiter…
Filter Schlagwort: Rassismus/Antimuslimischer Rassismus
Obsteig (Tirol): Ausländerfeindlicher Ausländer droht
Der Bürgermeister von Obsteig, einer kleinen Gemeinde am Mieminger Plateau, ist — noch – der Meinung, dass mit der Löschung der Postings das Problem möglicherweise gelöst sein könnte. Das Problem, das sind die Postings des Pächters vom Lehnberghaus, einer bewirtschafteten Schutzhütte. Kai Oliver Hähnel, der Pächter, hat nämlich auf Facebook Postings abgesetzt, die jetzt einmal die Ermittlungsbehörden beschäftigen. Weiter…
Zeiselmauer (NÖ): Rassistischer Vorfall führt zu Anklage des Opfers
Als Kofi B. Anfang Mai 2016 mit seinem Sohn (4) in Zeiselmauer auf der Straße zum Bahnhof geht, stoppt ein PKW neben ihm. Der Fahrer brüllt mehrmals „Fuck You!“. Er brüllt das offensichtlich, weil Kofi dunkle Hautfarbe hat. Eine Woche später trifft Kofi wieder auf den Fahrer und will ihn zur Rede stellen. Der ruft die Polizei und behauptet, mit dem Umbringen bedroht worden zu sein. Jetzt muss sich Kofi und nicht der rassistische Fahrer vor Gericht verantworten. Weiter…
Steyr-Kremsmünster/OÖ: 6 Monate für Ex-FPÖ-Gemeinderat
Sechs Monate bedingt hat der Ex-FPÖ-Mandatar aus Kremsmünster beim Landesgericht Steyr gestern ausgefasst, weil er im Vorjahr beim Adlwanger Kirtag Mitte Oktober randaliert hatte. Die Anklage hatte ihm Sachbeschädigung und versuchten Widerstand gegen die Staatsgewalt vorgeworfen. Die rassistischen Beleidigungen, die es laut Medien ebenfalls gegeben hat, spielten in der Verhandlung offensichtlich keine Rolle und waren auch nicht Gegenstand der Anklage. Weiter…
SOS Mitmensch: Grazer FPÖ-Obmann Eustacchio unterstützt antisemitisches Magazin massiv
Die NGO SOS Mitmensch macht in einer Presseaussendung und einem Blogbeitrag auf die Unterstützung der rechtsextremen Zeitschrift „Aula” für die Grazer FPÖ aufmerksam, auch Kollege Walser äußert sich dazu. Wir geben im Folgenden beide Aussendungen wieder und verweisen für mehr Infos auf den Blogbeitrag: Weiter…
WDR: „Das braune Netzwerk“
In der WDR-Reportage „Das braune Netzwerk“ von Caterina Woj und Andrea Röpke wurde versucht, die Netzwerke der Rechtsextremen in Deutschland zu beleuchten. Dementsprechend waren die Reaktionen der Rechten, in denen gegen die „ungenierte, systemmediale Schmutzkampagne“ des WDR gewütet wurde. Deutliche Spuren des rechtsextremen Netzwerkes führen auch nach Österreich. Weiter…
Verfassungsschutz gegen „Migrantenschreck“?
Wir haben im Dezember darüber berichtet, dass über die Seite „Migrantenschreck“, die von einem Rechtsextremen aus der BRD über rechtsextreme Webseiten beworben wurde, auch Menschen aus Österreich Waffen erworben haben, die nach österreichischem Recht gemeldet werden müssen und eine Waffenbesitzkarte verlangen. Die „Salzburger Nachrichten“, die – so wie wir – über eine Liste der Besteller verfügen, haben bei einigen von ihnen nachgefragt. Weiter…
(Wien) Beunruhigende Differenz(setzung)en — Männlichkeiten im Kontext Migration
Beunruhigende Differenz(setzung)en — Männlichkeiten im Kontext Migration
Prof. Dr. Susanne Spindler (Hochschule Darmstadt)
Moderation: Prof. Dr. Petra Dannecker (Universität Wien)
19. Jänner 2017, 18:00, Eintritt frei
Hörsaal C2, Campus der Universität Wien
Spitalgasse 2, 1090 Wien
Nach der Silvesternacht in Köln 2015 haben kolonial-hegemoniale Bilder über muslimisch-migrantische Männer eine Reaktualisierung erfahren. Als „anders“ bezeichnete Männlichkeiten stehen in der gesellschaftlichen Debatte (wieder) im Fokus, werden beschrieben und problematisiert. Während sich die einen durch vermeintlich feststehende kulturell-religiöse Differenzen beunruhigt sehen, geraten die damit verbundenen Konstruktionen hegemonialer Männlichkeiten sowie die Differenzsetzenden selbst aus dem Blick. Die Keynote nähert sich Frage an, welche Formen von Männlichkeit aktuell im Diskurs um Migration und Flucht erzeugt werden und welche Anlässe zur Beunruhigung es dabei gibt.
Susanne Spindler ist Professorin am Fachbereich Soziale Arbeit der Hochschule Darmstadt. Sie lehrt und forscht zu den Themen Migration, Rassismus, Ungleichheiten und Männlichkeiten in der Einwanderungsgesellschaft
Der Vortrag findet im Rahmen der Tagung „Migration und Männlichkeiten: Konstruktionen von Geschlecht und Differenz in der Einwanderungsgesellschaft“ statt. Informationen zur Tagung: www.sektionfthg.at
Demo/Linz: „Weil ich schwul/lesbisch/queer bin.“ – Wir protestieren gegen homophobe Gewalt!
Wir möchten auf folgende Demo hinweisen:
Aufruf für eine Demo am 11.1.2017: „Weil ich schwul/lesbisch/queer bin.“ – Wir protestieren gegen homophobe Gewalt!
Der Aufruftext:
Protestkundgebung:
Mittwoch, 11. Jänner 2017 – 17:00
Taubenmarkt, Linz
Mehr Infos auf Facebook: Link FB„Weil ich schwul bin.“ – so erklärt sich der 26-jährige offen Homosexuelle den brutalen Angriff auf ihn am Neujahrsmorgen in der Altstadt. Nach dem ihm einer der Täter angepöbelt hatte, lauerte ihm eine Gruppe später auf und prügelte so stark auf ihn ein, dass er im Krankenhaus behandelt werden musste, vom unvorstellbaren psychischen Trauma ganz zu schweigen.
Durch den Mut des Opfers, der damit an die Öffentlichkeit ging, bekam dieser schockierende Vorfall einige Medienaufmerksamkeit. Ein persönliches Facebook-Posting, ein Bericht auf dem Community-Protal „GGG.at“ (http://bit.ly/2hQw4Dt) und die aktive Pressearbeit der Homosexuellen Initiative (HOSI) Linz erfuhr viel Resonanz.
Doch dieser Vorfall ist nur die tragische Spitze eines Eisbergs. Homophobe Gewalt häuft sich in letzter Zeit wieder, vor allem seit der Bundespräsidentschaftswahl, wie Betroffene berichten (siehe Interview in OÖNachrichten: http://bit.ly/2iDEh2j).
Wir sehen wieder einmal, Homophobie und Hassverbrechen gehören nicht etwa der Vergangenheit an, sondern sind die alltäglichen Begleiter so vieler LGBTQI+-Menschen. Insgesamt sind Homophobie, Sexismus und Rassismus aktueller den je. Wir sehen aber auch, dass ein Erfolg und der aktuelle Aufstieg der FPÖ immer auch mit einer gesellschaftlichen Stimmung einhergeht, die Schwulenhassern und Rechtsextremen mehr Selbstbewusstsein geben ihren Hass in die Tat umzusetzen. So erreichte vor kurzem ja auch rassistische Gewalt einen traurigen Höhepunkt in Oberösterreich (Brandanschläge auf Flüchtlingsheim und Roma-Zelte). Auch bekannte AntifaschistInnen wurden vor kurzem in der Altstadt angegriffen. Das Wiedererstarken der Naziszene, die sich gerade aufbaut, ist eine Gefahr für uns alle!
Dagegen müssen wir uns stellen, sichtbar, laut und stark! Zeigen wir weiteren Betroffenen, dass sie nicht alleine sind und geben wir ihnen Mut sich zu wehren. Zeigen wir den homophoben und rechten Schlägern, dass sie nicht toleriert werden! Zeigen wir der Öffentlichkeit, dass Solidarität und eine aktive Bewegung den Aufstieg rechter und rückschrittlicher Ideologien aufhalten kann!
Schließen wir uns zusammen, ob AktivistInnen für LGBTQI+-Rechte, im Kampf gegen Rechts, von sozialen Bewegungen, Gewerkschaften, feministischen Initiativen, linken Organisationen oder einfach solidarische Menschen! Beteilige auch du dich!
Aktionsbündnis:
Homosexuelle Initiative (HOSI) Linz
Sozialistische LinksPartei (SLP)
Sozialdemokratie & Homosexualität (SoHo) Oberösterreich
Die Grünen Andersrum OÖ
Aufruf: Spenden für einen Gedenkort für Burak Bektaș
Familie Bektaș kämpft seit der mit großer Wahrscheinlichkeit rassistisch motivierten Ermordung ihres Sohnes im April 2012 für die Aufklärung der Tat und ein angemessenes Gedenken. Der Wunsch nach einem sichtbaren Gedenk- und Lernort in der Nähe des Tatorts soll nun in die Tat umgesetzt werden und daran erinnern, dass dieser Mord ebenso wie andere Gewaltverbrechen an Migrant_innen bis heute unaufgeklärt geblieben sind. Dafür brauchen es jedoch wie immer Geld. Weiter…