Er war einer der übelsten Hetzer des letzten Jahrzehnts im deutschsprachigen Raum: Karl-Michael Merkle. Unter dem Namen „Michael Mannheimer“ betrieb er einen unter Rechtsextremen viel beachteten und geteilten Blog und war einer der Gründer der Seite „Nürnberg 2.0“, auf der schwarze Listen von Demokrat*Innen veröffentlicht wurden. Gerichtlich bestätigt durfte man ihn einen Neonazi nennen. Merkle, der sich seit Jahren durch Flucht der Strafverfolgung entzogen hatte, starb am 13. März in Kambodscha. Aber woran? Weiter…
Filter Schlagwort: Antisemitismus
Wochenschau KW 17/22
Rückblick auf die letzte Woche mit einigen Prozessen und Nazi-Schmierereien: Ein Salzburger Arzt wegen Wiederbetätigung vor Gericht und in Wien ein 18-fach Vorbestrafter, zwei Gartenpartys – eine in der Steiermark, eine andere in Kärnten – mit braunen Umtrieben, die an den Gerichten verhandelt wurden und der Ex-Chef der Salzburger Freiheitlichen Jugend, der in Wien vor dem Kadi stand, dazu Hakenkreuzschmierereien in Nieder- und Oberösterreich. Weiter…
QAnon-Gläubige: umgeimpft, blau und mittelalterlich
„Q vadis? Zur Verbreitung von QAnon im deutschsprachigen Raum“ ist die erste groß angelegte Studie, die es zur Rezeption von QAnon-Narrativen in Deutschland und Österreich gibt. Das in Berlin beheimatete Forschungsinstitut CeMAS (Center für Monitoring, Analyse und Strategie) hat in einer repräsentativen Umfrage nicht nur erhoben, wie hoch die Zustimmung zu QAnon ist, sondern auch, woher die gläubige Klientel kommt. Weiter…
Wochenschau KW 13/22
Die wichtigsten Ereignisse aus der letzten Woche waren zwei Prozesse: der gegen die Kärntner Brüder Philip und Benjamin H. in Wien und einer in Eisenstadt gegen einen 78-Jährigen, der seit Jahren bestens in rechtsextremen Kreisen vernetzt ist und möglicherweise Bombenanschläge geplant hat. In zwei Fällen sind Bundesheerangehörige involviert: ein Rekrut, der Philip H. („Mr. Bond“) unterstützt hat und ein Identitärer, der Mitglied der Garde des Bundesheers war und Hetzflugblätter verteilt hat. Weiter…
Fourteen Years for Fourteen Words and much more
14 Jahre Haft haben Philip und Benjamin H. zusammen (nicht rechtskräftig) ausgefasst. Eine Zahl, die sich fast als Referenz auf einen Neonazi-Glaubenssatz deuten ließe, auf die „fourteen words“ des US-Neonazis David Eden Lane, die in Kombination mit der „88“ (Code für „Heil Hitler“) auch zum Repertoire der beiden Brüder gehörte. Die relativ hohen Haftstrafen sind durchaus nachvollziehbar. Weiter…
Kickl & AUF1: eine Ehe mit Verschwörungswahn
FPÖ-Chef Herbert Kickl hat sich für ein einstündiges Interview mit dem rechtsextremen Aktivisten Stefan Magnet zusammengesetzt. Das Gespräch hat im Rahmen von Magnets Medienprojekt AUF1 stattgefunden und wurde zudem via FPÖ-TV auf YouTube veröffentlicht. Magnet und Kickl warfen sich dabei in verschwörungsideologischer Einigkeit gegenseitig die Stichwörter zu. Weiter…
Nazi-Machwerk „Der Höllensturm“
Der Film „Der Höllensturm“ stützt sich auf eine literarische Vorlage, die ein Thomas Goodrich aus den USA verfasst hat. Über ihn sowie die anderen an der Produktion und Distribution des braunen Machwerks Beteiligten ist zunächst einmal wenig zu finden im Netz. Wir haben doch einiges ausgegraben und dabei auch Verbindungen nach Österreich gefunden. Weiter…
Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt
Wir haben an die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt nachfolgende Sachverhaltsdarstellung wegen des Verdachts auf Verstoß gegen § 3g bzw. 3h des Verbotsgesetzes und § 283 StGB (Verhetzung) übermittelt. Weiter…
Wochenschau KW 8/22 (Teil 1)
Diesmal: Drei Prozesse wegen Wiederbetätigung, drei Angeklagte mit psychischen Problemen, davon einer in Salzburg gegen eine Kunsthistorikerin, die sich der hochgradigen Schwurbelei verschrieben hat. Dabei verharmloste sie den Holocaust und bezeichnete Juden als „Wurzel allen Übels“. Ihre Erklärung: Sie sei damals in einer „tiefen Lebenskrise“ gewesen. Nach ihrer Verurteilung schwurbelt sie munter weiter und teilt in den letzten Tagen mit Hochdruck Pro-Putin-Propaganda. Weiter…
Mr. Bond (Teil 2): die Anklage
Vieles hat das „Mr. Bond“-Fangirl „Linney“ unternommen, um an den vollen Namen von Philip H., der mutmaßlich hinter dem Nazi-Rapper „Mr. Bond” steckt, zu kommen. Schließlich ist es ihr gelungen. Auch die Anklageschrift konnte sie ergattern und ins Internet stellen. Wir haben uns die 32 Seiten angesehen. Sie enthalten eine Ansammlung von kaum auszuhaltenden Abscheulichkeiten. Weiter…