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Filter Schlagwort: Blood & Honour/Combat 18

Die Bleiburg-Pilger*innen

Wie jedes Jahr sind auch 2017 ca. 10.000 Rech­te aus Kroa­ti­en und der kroa­ti­schen Dia­spo­ra ganz Euro­pas nach Bleiburg/Pliberk gepil­gert, um einer „Gedenk­ver­an­stal­tung“ für die Ustaša und den faschis­ti­schen NDH-Staat bei­zu­woh­nen. Ein Blick auf Hin­ter­grün­de, Betei­li­gung und Reak­tio­nen auf das dies­jäh­ri­ge Tref­fen. Ein Gast­bei­trag. Wei­ter…

Feldkirch: 18 Monate für „Blood & Honour“-Fan

A., der sich in der Vor­wo­che vor dem Feld­kir­cher Lan­des­ge­richt wegen Wie­der­be­tä­ti­gung, Kör­per­ver­let­zung und ver­such­ter Nöti­gung ver­ant­wor­ten muss­te, ist kein Unbe­kann­ter. Ers­tens wegen sei­ner zahl­rei­chen Vor­stra­fen und zwei­tens, weil er aus sei­ner Gesin­nung kein Geheim­nis mach­te. Durch einem Reichs­ad­ler und der 88 auf der lin­ken Brust ist der Blood & Honour-Mann ziem­lich leicht zu iden­ti­fi­zie­ren. Wei­ter…

Ungarn: Razzia gegen Neonazis mit Österreich-Connection

Nur am Ran­de bzw. in weni­gen öster­rei­chi­schen Medi­en wur­de über die durch­aus dra­ma­ti­schen Ereig­nis­se in der unga­ri­schen Neo­na­zi-Sze­ne in den letz­ten Wochen berich­tet. Ende Okto­ber erschoss der Grün­der der mili­tan­ten Neo­na­zi-Orga­ni­sa­ti­on MNA, Ist­van Györ­kös, im Rah­men einer gegen ihn gerich­te­ten Raz­zia einen Poli­zis­ten. Die MNA hat seit Jah­ren bes­te Bezie­hun­gen zu öster­rei­chi­schen Alt- und Neo­na­zis. Wei­ter…

8 Monate bedingt für „Alpen-Donau“-User „Nüs“

Jetzt hat es auch noch „Nüs“ erwischt! „Nüs“, der im neo­na­zis­ti­schen Alpen-Donau-Forum sei­ne Pos­tings immer mit einem Hit­ler-Zitat ver­zier­te, muss­te sich am Diens­tag, 22.11.2016 vor einem Geschwo­re­nen­ge­richt in Wien wegen Wie­der­be­tä­ti­gung und Ver­het­zung ver­ant­wor­ten. Sein Pro­zess war ja schon in einer Anfra­ge­be­ant­wor­tung des Jus­tiz­mi­nis­te­ri­ums ange­kün­digt wor­den. Ein Bericht aus dem Wie­ner Landesgericht.

Die Staats­an­walt­schaft Wien leg­te dem Beschul­dig­ten Nils K. Ver­het­zung und Ver­bre­chen nach dem Ver­bots­ge­setz zur Last. Der vor­sit­zen­de Rich­ter bekräf­tig­te gleich zu Beginn die Schwe­re der Anschul­di­gun­gen, da die­se his­to­risch aber auch aktu­ell im poli­ti­schen Kon­text zu betrach­ten sind.

Kon­kret soll sich der Ange­klag­te im Zeit­raum vom Mai 2009 bis Mai 2010 durch natio­nal­so­zia­lis­ti­sche und men­schen­ver­ach­ten­de Kom­men­ta­re und Pos­tings im „Alpen Donau Forum“ natio­nal­so­zia­lis­tisch betä­tigt haben. Die zustän­di­ge Staats­an­wäl­tin ging zum bes­se­ren Ver­ständ­nis auf den Stel­len­wert die­ses Forums ein, es han­del­te sich hier­bei „um eine Web­sei­te die als das wich­tigs­te Sprach­rohr der öster­rei­chi­schen Neo­na­zis galt, zu Kampf und Gewalt auf­rief, den Aus­tausch von ras­sis­ti­schem und rechts­extre­men Gedan­ken­gut, sowie die Ver­herr­li­chung von Adolf Hit­ler ermög­lich­te.“ Es bestand zwi­schen 2009 und 2011, wobei sich der Ange­klag­te bereits am Tag der Akti­vie­rung, also am 23.5.2009, dort registrierte.

Neben 32 Kom­men­ta­ren im „Alpen Donau Forum“ die teil­wei­se im Ver­fah­ren ange­führt und vom Rich­ter his­to­risch kon­tex­tua­li­siert wur­den, ist wohl vor allem das von „Nüs“ gewähl­te Pro­fil­fo­to aus­sa­ge­kräf­tig. Ein Jun­ge in Hit­ler­ju­gend­uni­form mit Schrift­zug „deutsch sein heißt treu und stark sein”, in sei­ner Signa­tur ver­wen­de­te er ein Zitat von Adolf Hitler.

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Außer­dem fand man bei einer Haus­durch­su­chung meh­re­re rechts­extre­me Uten­si­li­en in der Woh­nung, z.B.: CD’s mit ein­schlä­gi­gen Titeln, eine Bier­fla­sche mit dem Bild von Adolf Hit­ler, SS-Zei­chen und SS-Toten­kopf an den Wän­den, ein Reichs­ad­ler mit Haken­kreuz und ein­schlä­gi­ge Schriftzüge.

Für die Staats­an­wäl­tin stell­te sich daher die Fra­ge wie abge­grenzt der Beschul­dig­te wirk­lich von rechts­extre­men Struk­tu­ren agier­te, wuss­te er doch ab wann man sich im „Alpen Donau Forum“ regis­trie­ren konn­te, las vor­her in zwei wei­te­ren ein­schlä­gi­gen Foren („Blood and Honour“ und „groß­deut­sches Vater­land“) mit und besaß meh­re­re rechts­extre­me Uten­si­li­en in sei­nem Zimmer.

Der unbe­schol­te­ne Nils K. zeig­te sich von Anfang an gestän­dig und beteu­er­te die­se Pos­tings nur for­mu­liert zu haben um zu scho­ckie­ren und um nicht wegen Inak­ti­vi­tät im Forum gesperrt zu werden.

Der vor­sit­zen­de Rich­ter zeig­te sich etwas über­rascht über das Wis­sen des Ange­klag­ten: „Wir haben ja vie­le Neo­na­zis vor Gericht, die kei­ne Ahnung von der Geschich­te haben (…)“ und frag­te bei den ein­zel­nen Pos­tings immer wie­der nach deren Bedeu­tung und zog Par­al­le­len zu heu­ti­gen poli­ti­schen Ent­wick­lun­gen welt­weit und in Öster­reich. Ob sich Nils K. in den letz­ten sechs Jah­ren wirk­lich distan­ziert hat, und aus der „Jugend­sün­de“, wie er sei­ne Pos­tings bezeich­ne­te, gelernt hat, muss­ten die vom Gericht bestell­ten Geschwo­re­nen entscheiden.

Urteils­ver­kün­dung
In 15 der 16 ange­führ­ten Fak­ten wur­de Nils K. schul­dig gespro­chen, ein ange­führ­tes Pos­ting ent­spricht laut Geschwo­re­nen nicht dem Tat­be­stand der Wie­der­be­tä­ti­gung, dafür erfolg­te ein Frei­spruch. Er hat dem­nach das Ver­bre­chen §3 nach dem Ver­bots­ge­setz und Ver­het­zung began­gen und wur­de des­halb zu acht Mona­ten bedingt ver­ur­teilt. Die Staats­an­walt­schaft mach­te kei­ne Anga­ben, wäh­rend der Ange­klag­te auf Rechts­mit­tel ver­zich­te­te, das Urteil ist dem­nach noch nicht rechtskräftig.

Erschwe­rend für die Straf­be­mes­sung war der län­ge­re Delikt­zeit­raum und die wie­der­hol­te Tat­be­ge­hung zu berück­sich­ti­gen. Das reu­mü­ti­ges Geständ­nis, die Tat­sa­che dass der Ange­klag­te zur Tat­zeit unter 21 Jah­re alt war und die­se lan­ge zurück­liegt, wirk­te mildernd.

Der Rich­ter schloss die Ver­hand­lung an Nils K. gewandt: „Wir waren uns offen­bar alle einig, dass es sich nicht um eine beson­ders schlim­me Form der Wie­der­be­tä­ti­gung han­delt, son­dern um eine öffent­li­che Betä­ti­gung im Netz, die nicht über eine vir­tu­el­le Betä­ti­gung hin­aus ging.“ Trotz­dem mach­te er deut­lich das „dies kei­ne Klei­nig­keit“ ist, die­se Ver­bre­chen ver­folgt wer­den und die­se „ange­droh­te Frei­heits­stra­fe“ auch wider­ru­fen wer­den kann falls erneut sol­che Pos­tings getä­tigt werden.

Ein ganz normaler Abend im Stüber-Heim (Teil 2)

Ver­gan­ge­nen Don­ners­tag, 3.11.2016, fan­den gleich drei Pro­zes­se wegen Ver­bots­ge­setzs­de­lik­ten am Wie­ner Lan­des­ge­richt statt. Bei einem han­del­te es sich um die Fort­set­zung des Mit­te August begon­ne­nen Geschwo­re­nen­pro­zess, in dem sich der deut­sche Neo­na­zi Rolf Kai Mül­ler und des­sen Ehe­frau Doro­thee (ehem. Lin­de­muth) sowie die eben­falls ein­schlä­gig bekann­te Isa­bel­la Kordas wegen meh­re­ren Ver­stö­ßen gegen das Ver­bots­ge­setz ver­ant­wor­ten müs­sen. Wei­ter…

Tausende Neonazis folgten der „Reichsmusikkammer“

Vor zwei Wochen fand in Unter­was­ser im Tog­gen­burg das größ­te Neo­na­zi-Kon­zert statt, das die Schweiz in den letz­ten Jahr­zehn­ten erlebt hat. Es waren bis zu 6.000 Neo­na­zis, die sich am 15. Okto­ber in und vor einer Turn­hal­le in Unter­was­ser ver­sam­mel­ten, um mit Neo­na­zi-Bands mit­zu­grö­len. Die Schwei­zer Poli­zei war bis zuletzt nicht infor­miert über den gene­ral­stabs­mä­ßi­gen Auf­marsch der Neo­na­zis. Auch Öster­rei­cher waren dabei. Wei­ter…

Rocker Rolf raunt (Teil 1)

„Rocker Rolf“ röhrt nicht vor dem Rich­ter, er raunt eher. Im gro­ßen Schwur­ge­richts­saal des Lan­des­ge­richts für Straf­sa­chen Wien, wo er sich am Don­ners­tag, 18. August 2016, gemein­sam mit sei­ner Frau „Doro“ und der Lie­der­ma­che­rin ‚Isi‘ wegen Wie­der­be­tä­ti­gung ver­ant­wor­ten muss­te, ver­lie­ren sich sei­ne Ant­wor­ten auf die Fra­gen des Rich­ters in der schlech­ten Akus­tik des Saa­les. Ein­zig der Rich­ter scheint ihn zu ver­ste­hen: „Mei­nens das jetzt wirk­lich ernst?Wei­ter…

Offene Fragen zum Nenzinger Amoklauf

War’s das schon? Eigent­lich sind noch sehr vie­le Fra­gen offen, aber die meis­ten Medi­en schei­nen kein Inter­es­se an Recher­che zum Amok­lauf von Nen­zing zu haben. Nur die Tat­waf­fe, die eine (ser­bi­sche) Zasta­va, nicht eine Kalasch­ni­kow war, erreg­te noch Inter­es­se. Die stammt von der „Bal­kan­ma­fia”, wur­de medi­al geraunt. Die hat aber nicht geschos­sen, son­dern ein Neo­na­zi aus dem „Blood & Honour“-Umfeld. Da fan­gen unse­re Fra­gen an. Wei­ter…

Antifa Recherche Wien zu „Blood & Honour“

Die nähe­ren Umstän­de des Amok­laufs von Nen­zing (Vlbg) sind bis­her noch kaum auf­ge­ar­bei­tet – und nach der Pres­se­kon­fe­renz der Poli­zei vom Mon­tag, 23. Mai, sind die offe­nen Fra­gen nicht weni­ger gewor­den. Sie wer­den uns in den nächs­ten Tagen noch beschäf­ti­gen. Da kommt es gera­de rich­tig, dass die Anti­fa-Recher­che Wien die Geschich­te von „Blood & Honour“ Vor­arl­berg auf­ge­ar­bei­tet hat. Genau die rich­ti­ge Vor­be­rei­tung für die fol­gen­den „Stopptdierechten“-Beiträge dazu!

Nenzing (Vlbg): Der Amoklauf eines Neonazi

Noch feh­len vie­le Details, aber eines ist klar: Der Mann, den die „Kro­ne“ mit einem Foto als den für den Amok­lauf von Nen­zing ver­ant­wort­li­chen Täter prä­sen­tiert, ist der Neo­na­zi Gre­gor S. (27). Gre­gor S. hat am Sonn­tag, 22. Mai um drei Uhr Früh die Kalasch­ni­kow aus sei­nem PKW geholt und wahl­los auf die noch anwe­sen­den Teil­neh­me­rIn­nen eines Rocker­fests des MC „The Lords“ in Nen­zing gefeu­ert, ehe er sich selbst hin­rich­te­te. Wei­ter…