Die Ermittlungen gegen den pensionierten Pfarrer, der in einer Predigt im November des Vorjahres Kritik an der FPÖ geübt hatte, wegen des Verdachts der Verhetzung wurden von der Staatsanwaltschaft Wels jetzt eingestellt. Der Priester (79), der in seiner Predigt angeblich von „freiheitlichen Pharisäern“ und „blauer Brut“ gesprochen haben soll, wurde von der Diözese Linz sofort gemaßregelt. Verhetzung war es nicht, stellte die Staatsanwaltschaft jetzt fest. Weiter…
Filter Schlagwort: Zivilcourage
Wochenblick klagt Internetinitiative
Brunnenthal: Die Firma „Medien24 GmbH“ hat als Medieninhaberin und Herstellerin der periodischen Zeitschrift „Wochenblick“ und des Online-Nachrichtenmediums www.wochenblick.at, das von der Rechtsanwaltskanzlei Haslinger/Nagele & Partner aus Linz vertreten wird, Klage gegen den Medieninhaber der Facebookseite „Fakten gegen Hetze“ beim Landesgericht Ried eingebracht. Streitgegenstand ist der Vorwurf, „Wochenblick“ verbreite Unwahrheiten, Ängste, Hass und Hetze. Weiter…
Starker Protest gegen rechtsextremen Kongress
Am 29. Oktober 2016, findet in Linz nicht nur ein Kongress statt, der verschiedene rechtsextreme Schattierungen versammelt, sondern auch eine Gegendemonstration, die um 14h beim Hauptbahnhof Linz startet. Der Widerstand gegen den rechtsextremen Aufmarsch wird immer stärker. Das Linzer „Bündnis gegen Rechts“ hat am 21.10. in einer Pressekonferenz seine Aktivitäten vorgestellt. Weiter…
Gedenkveranstaltung Deserteursdenkmal: „… dass man auf diese Weise eben Sand in die Nazi-Maschinerie streuen konnte.“
Das Personenkomitee „Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz“ lädt ein zur Gedenkveranstaltung
„… dass man auf diese Weise eben Sand in die Nazi-Maschinerie streuen konnte.“
Am 1. September 1939 überfiel das Deutsche Reich Polen und begann damit den Zweiten Weltkrieg. Während der nächsten knapp sechs Jahre kämpften österreichische Soldaten Seite an Seite mit ihren „reichsdeutschen“ Kameraden. In den Jahrzehnten nach dem Krieg und zum Teil bis hinein in die Gegenwart wurde und wird dies als „Verteidigung der Heimat“ gedeutet, die gehorsamen Veteranen als (missbrauchte) Helden.
Für die ungehorsamen Soldaten, die Deserteure, „Wehrkraftzersetzer“ oder „Kriegsverräter“ bedeutete dies umgekehrt die Diffamierung als Feiglinge und Verräter. Die Zweite Republik beschloss erst spät, in den 2000er Jahren, diejenigen zu rehabilitieren, die den nationalsozialistischen Krieg nicht weiter kämpfen wollten. Die Gesetze von 2005 und 2009 waren zentrale Grundlagen für das 2010 bis 2014 unter maßgeblicher Mitwirkung des Personenkomitees »Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz« von der rot-grünen Wiener Stadtregierung errichtete Deserteursdenkmal am Ballhausplatz.
Das Personenkomitee lädt daher anlässlich der 77. Wiederkehr des Überfalls der Wehrmacht auf Polen und des Antikriegstages am 1. September herzlich ein zur 2. Gedenkveranstaltung am Ballhausplatz. Wir treffen uns zum Gedenken an die ungehorsamen Soldaten der Wehrmacht, an verfolgte Kriegsgefangene und ZivilistInnen aus ganz Europa, die von Wehrmacht und SS ermordet wurden.
Zeit: 3. September 2016, 10 Uhr 30 Uhr
Ort: Ballhausplatz, Wien
[Ausführliches Programm folgt]
Es wird angeregt, dass alle BesucherInnen der Feier, die ein entsprechendes Zeichen setzen wollen, eine Schnittblume ihrer Wahl selbst mitbringen – auf einen Kranz wird verzichtet.
http://deserteursdenkmal.at/
Uwe Sailer braucht Unterstützung!
Der Linzer Kriminalbeamte und Datenforensiker Uwe Sailer, der sich privat seit Jahren gegen Rechtsextremismus engagiert und dafür 2013 mit dem von SOS Mitmensch verliehenen Ute-Bock-Preis für Zivilcourage ausgezeichnet wurde, weiß, was dieses Engagement mit sich bringt. Mit parlamentarischen Anfragen, Disziplinarverfahren, Suspendierung vom Dienst und unzähligen Anzeigen versuchte man ihn mürbe zu machen. Ohne Erfolg. Jetzt braucht er Unterstützung. Weiter…
Aufruf zur Plakat-Aktion in Simmering! Ein Symbol für eine offene Gesellschaft.
Bekenne Farbe und komm!
https://www.facebook.com/events/991319810961933/
Wir stellen uns am Mittwoch, den 18. Mai um 17 Uhr als lebende Plakatständer für 15 Minuten vor die Norbert-Hofer-Wahlplakate in Simmering. Eine symbolische Aktion für eine offene Gesellschaft!
anlässlich der aktuellen politischen Situation und der neuen Siebdruckserie „Aufklärungsanlage” von TOMAK
Wenn nicht heute, wann dann? In einer Zeit, in der in Europa der Rechtspopulismus Hochkonjunktur hat und das Ideal einer offenen Gesellschaft zu bröckeln droht, brauchen wir Leute, die die Flagge hieven. Im Prekariat der Ideenlosigkeit, des internen Parteikampfes und einer gehemmten Politik des Befriedens wird alles, was wir tun, politisch. Umgekehrt muss nicht nur die Kunst politisch werden, sondern die politische Diskussion ist zutiefst an eine Auseinandersetzung mit kulturellen Werten gebunden. Das Manifest ist für Künstler das ideale Medium, um Farbe zu bekennen und der Tristesse fehlender Zivilcourage etwas entgegen zu halten. Es ist wieder Zeit: „Indignez-vouz!” (Stephane Hessel) „HODENLOSE FRECHHEIT!” (TOMAK)
TOMAK bedient sich in seinen punkigen Pamphleten, seiner neongelben Siebdruckserie mit dem Titel „Aufklärungsanlage” einer künstlerischen Unmittelbarkeit in Sprache und Bild. Seine provokativen Eruptionen zwischen Politik, Philosophie und Vision sind beißende Kommentare auf die Beobachtung aktueller, gesellschaftspolitischer Entwicklungen. Im Mittelpunkt der visuellen und textuellen Anklagen, die in der geistesgeschichtlichen Tradition von Friedrich Nietzsche zu verorten sind, und postulieren, dass es keinen Gott und auch keine sonstigen (Klein-)Geister gebe, steht die Verabschiedung von allen Formen der Autoritätsgläubigkeit: Auf Nimmerwiedersehen starker Mann und Führer!
Häufig geht es in TOMAKs Darlegungen um den Verlust von Wahrheit und Deutungshoheit. Unsere Welt ist nicht der Nabel des Alls und der Altruismus endet meist an der eigenen Haustür. Doch macht der Zentrumsverlust schwer zu schaffen und wir irren durch den Dschungel eines komplexen und pluralistischen Kosmos. Auf der Suche nach Lebenssinn lassen wir uns viel zu leichtfertig von alltäglichen Qualitätsversicherungen, Werbebotschaften und Gütesiegeln abspeisen. Dies sind die Kompensationshandlungen des Autonomieverlusts. TOMAK plädiert auf die emanzipatorische Idee, dass der Mensch sich selbst als Vernunftwesen begreife. „Der einzelne, das Individuum ist ‚gemeint‘ wie nie zuvor.“ (TOMAK 1. Mai, 2016)
Mehr denn je bedürfen wir den Aufklärungsanlagen. Erheben wir uns aus den Komfortzonen einer saturierten Kultur und bohren einen Stachel in das Fleisch der Gegenwart. „SCHNITZL FOR PRÄSIDENT! SCHLAGRING FÜR SIMMERING!” (TOMAK)
Feldkirch/Alberschwende: Viel Bier, wenig Hirn
Am Landesgericht Feldkirch fand gestern der Prozess gegen zwei — verschiedener Delikte wie gefährliche Drohung, Sachbeschädigung, Raufhandel, Körperverletzung, versuchter Hausfriedensbruch – Angeklagte statt, die im Vorjahr in der Nacht auf Ostermontag in Alberschwende Parolen brüllend durch den beschaulichen Ort Alberschwende im Bregenzerwald randaliert und eine Flüchtlingsunterkunft angegriffen haben. Weiter…
Mesut Onay (Innsbruck) über eine entgleiste Kundgebung
Eine Sprecherin der Bürgerinitiative, die der Meinung ist, die Identitären hätten sich klar von Rassismus distanziert, ein ÖVP-Gemeinderat, der ausgebuht wurde und seine Rede abbrechen musste, ein Grüner Gemeinderat, der heftig attackiert wurde. Kein Zweifel, die Kundgebung der IG Arzl, die sich gegen Flüchtlinge und eine Großunterkunft richtete, ist völlig entgleist. Wir haben bei Mesut Onay, dem Gemeinderat der Grünen, nachgefragt. Weiter…
Rassismus-Reports von ZARA und TIGRA für 2015 (II)
Gleich zwei Rassismus-Berichte wurden am 21. März, dem internationalen Tag zur Überwindung rassistischer Diskriminierung, präsentiert: ZARA seinen mehr als 80-seitigen „Rassismus-Report 2015“ für ganz Österreich , und TIGRA seinen „Tiroler Rassismus-Bericht 2015“. Wie wichtig beide Einrichtungen sind, das wird auch an ihren unterschiedlichen Erfahrungen deutlich. Weiter…
Rassismus-Reports von ZARA und TIGRA für 2015 (I)
Gleich zwei Rassismus-Berichte wurden am Montag, 21. März präsentiert. Das hängt damit zusammen, dass der 21. März von der UNO als internationaler Tag zur Überwindung rassistischer Diskriminierung benannt wurde. Deshalb präsentierte der Verein ZARA in Wien seinen österreichweiten Rassismus-Report für das Jahr 2015 und die „Tiroler Gesellschaft für rassismuskritische Arbeit“ (TIGRA) den Tiroler Rassismusbericht 2015. Weiter…