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(D) Tagung: Gender — Vielfalt — Demokratie

Gen­der — Viel­falt — Demokratie
Bedro­hun­gen durch Ras­sis­mus und Populismus

Das Baye­ri­sche Netz­werk Gen­der­for­schung & Gleich­stel­lungs­pra­xis (NeGG) führt am 23. und 24. Juni 2017 ihre Jah­res­ta­gung zu den Stich­wor­ten „Gen­der — Viel­falt — Demo­kra­tie“ durch.
Dis­ku­tiert wer­den die Gefähr­dun­gen plu­ra­lis­ti­scher Demo­kra­tie durch auto­ri­tä­re, fun­da­men­ta­lis­ti­sche Rhe­to­ri­ken und Pra­xen. Die Refe­rie­ren­den ana­ly­sie­ren sozia­le, poli­ti­sche und kul­tu­rel­le Aspek­te von Ras­sis­mus und Popu­lis­mus in ihren Bezü­gen zu gen­der und Diversität.
Sie grei­fen auch media­le und auch aka­de­mi­sche For­men der Aus­ein­an­der­set­zung in natio­na­len wie trans- oder inter­na­tio­na­len Kon­tex­ten auf.

Die Tagung rich­tet sich glei­cher­ma­ßen an For­schen­de und Stu­die­ren­de wie an Expert/innen aus Pro­fes­sio­nen und Interessierte.

Wann: 23. bis 24. Juni 2017
Wo: Passau
Anmel­de­schluss ist der 9. Juni 2017.
Link zur Veranstaltung. 

(OÖ): Was darf Politik in der Schule?

Seit dem Abbruch einer Ver­an­stal­tung zum The­ma „Extre­mis­mus” nach Inter­ven­tio­nen von FPÖ-Poli­ti­kern an einer Lin­zer Schu­le wird das The­ma heiß dis­ku­tiert: Was darf Poli­tik in der Schu­le? Was nicht?
Extre­mis­mus-Exper­te Tho­mas Ram­mer­stor­fer wird erst­mals öffent­lich über die Ereig­nis­se und die fol­gen­den Kom­pli­ka­tio­nen berich­ten — mit ihm dis­ku­tie­ren Gott­fried Hirz (Klub­ob­mann und Bil­dungs­spre­cher der Grü­nen OÖ) und ande­re Gäste.

Wann: 28.3.2017, 19:00
Wo: Nöfas Cafe-Bar, Wels/OÖ; Schu­bert­str. 9, 4600 Wels
Link: Face­book-Ver­an­stal­tung

Programm zum Jahresbeginn (VI)

Pro­gramm zum Jahresbeginn
Wir mel­den uns spä­tes­tens am 7. Jän­ner 2017 wie­der mit redak­tio­nel­len Tex­ten zurück!

dorf.tv sen­de­te im For­mat „Der Sta­chel im Fleisch XXI” am 09.12.2016 eine Sen­dung zu „Jugend und Radi­ka­li­sie­rung: Wie gelingt Prä­ven­ti­on?” Zu Gast war Ken­an Gün­gör — Sozio­lo­ge, Netz­werk Dera­di­ka­li­sie­rung. Wei­ter…

(D) „Rechten Terror als rechten Terror benennen”

Die Hein­rich-Böll-Stif­tung Sach­sen-Anhalt und der Ver­ein Mit­ein­an­der e.V. laden ein zur Fachkonferenz:
„Rech­ten Ter­ror als rech­ten Ter­ror benen­nen” — Nach dem NSU: Aktu­el­le Ent­wick­lun­gen, Ana­ly­sen und gesell­schaft­li­che Handlungsmöglichkeiten
3./4. Novem­ber 2016, Fran­cke­sche Stif­tun­gen, Hal­le (Saa­le)

Im Jahr 2015 kam es zu einem mas­si­ven Anstieg neo­na­zis­ti­scher Gewalt­ta­ten. Ins­ge­samt wur­den mehr als 13.800 Delik­te regis­triert, ein Anstieg von rund 30% im Ver­gleich zu 2014. In vie­len Gegen­den in Ost- und West­deutsch­land gelang es rech­ten Täte­rIn­nen ein ‚Kli­ma der Angst‘ zu erzeu­gen, das sich haupt­säch­lich gegen Asyl­su­chen­de und ihre Unter­stüt­ze­rIn­nen rich­tet, aber auch gegen Poli­ti­ke­rIn­nen und ver­meint­li­che poli­ti­sche Geg­ne­rIn­nen. Es ist davon aus­zu­ge­hen, dass die Dun­kel­zif­fer für Gewalt­ta­ten sogar höher ist. Exper­tIn­nen und Behör­den war­nen vor einer neu­en rech­ten Terrorgefahr.

In unse­rer zwei­tä­gi­gen Kon­fe­renz möch­ten wir uns des­halb dem Phä­no­men des (neu­en?) rech­ten Ter­rors widmen.
Am ers­ten Tag geht es um die Klä­rung grund­sätz­li­cher Fra­gen. Es geht um die aktu­el­le Ana­ly­se und Ein­schät­zung rechts­ter­ro­ris­ti­scher Ver­wur­ze­lung, Struk­tu­ren und Bezü­ge. Wann fängt rech­ter Ter­ror eigent­lich an? Und muss Rechts­ter­ro­ris­mus vor dem Hin­ter­grund neu­er orga­ni­sa­ti­ons­kul­tu­rel­ler Ent­wick­lun­gen (Stich­wort: lea­der­less resis­tance, Rol­le und Funk­ti­on sozia­ler Medi­en, Rol­le und Funk­ti­on rech­ter Orga­ni­sa­tio­nen) neu bestimmt und defi­niert wer­den? Was macht Ter­ror von Rechts heu­te aus und wo lie­gen sei­ne gesell­schaft­li­chen Wur­zeln? Wie ist Poli­tik gefor­dert und wie Gesellschaft?

Der zwei­te Tag der Kon­fe­renz bie­tet neben einer Vor­stel­lung der Kam­pa­gne NSU-Tri­bu­nal der Initia­ti­ve „NSU-Kom­plex abschaf­fen”, Work­shops zu ver­schie­de­nen Aspek­ten von Bil­dungs- wie Prä­ven­ti­ons­ar­beit zum The­ma „Rech­ter Ter­ror“, wie ras­sis­ti­scher Mobi­li­sie­rung, Neo­na­zis­mus und Spra­che und All­tags­ras­sis­mus. In der abschlie­ßen­den Podi­ums­dissku­si­on geht es dann um die Rol­le Sach­sen-Anhalts bei der Auf­ar­bei­tung des NSU-Kom­ple­xes und kon­kret um die Fra­ge, war­um es bei der Fül­le vor­lie­gen­den Indi­zi­en kei­nen NSU-Unter­su­chungs­aus­schuss in Sach­sen-Anhalt gab.

Link zur VA

(D) Turnschuh. Scheitel. Aluhut. Rechtsextremismus anno 2017

Fach­ta­gung am 20. und 21. März 2017 in Rostock

http://www.bpb.de/veranstaltungen/format/kongress-tagung/231051/turnschuh-scheitel-aluhut

Ist der „klas­si­sche” Rechts­extre­mis­mus in Deutsch­land am Ende? Mit Blick auf ande­re Län­der im Wes­ten und Nor­den Euro­pas, wo rechts­po­pu­lis­ti­sche Par­tei­en und Bewe­gun­gen schon län­ger Fuß gefasst und dabei das dor­ti­ge rechts­extre­me Milieu in wei­ten Tei­len in die Bedeu­tungs­lo­sig­keit getrie­ben haben, eine nahe­lie­gen­de Mut­ma­ßung. Oder etwa nicht?

Die Fach­ta­gung nimmt eine Bestands­auf­nah­me des Rechts­extre­mis­mus in Deutsch­land im Jah­re 2017 vor. Das Spek­trum reicht immer noch von klei­nen Kame­rad­schaf­ten über Ver­ei­ne, Bür­ger­initia­ti­ven bis hin zu Par­tei­en; es umfasst Zeit­schrif­ten, Ver­la­ge und diver­ses Klein­ge­wer­be. Damit ver­eint es unter­schied­lichs­te Prot­ago­nis­ten: jun­ge, akti­ons­ori­en­tier­te und in ihrer sub­kul­tu­rel­len Iden­ti­tät ver­haf­te­te Neo­na­zis, völ­ki­sche „Blut und Boden”-Verfechter, wort­ge­wal­ti­ge Agi­ta­to­ren und auf par­la­men­ta­ri­schen Büh­nen agie­ren­de Funk­tio­nä­re, unbe­irr­ba­re Gefolgs­leu­te, geschichts­klit­tern­de Publi­zis­ten und Ver­schwö­rungs­ideo­lo­gen, die sich mal im Inne­ren der Erde wäh­nen und mal glau­ben, das Deut­sche Reich bestehe fort. Gewalt ist ste­ter Aus­druck ihrer Welt­an­schau­un­gen, doch las­sen sie sich dar­auf nicht beschränken.

Der Auf­bau der Tagung sieht Vor­trä­ge und Work­shops zum Auf­takt vor, die am zwei­ten Tag um Arbeits­grup­pen ergänzt wer­den, in denen spe­zi­fi­sche Aspek­te der Rechts­extre­mis­mus­prä­ven­ti­on in den Mit­tel­punkt gerückt werden.

Ter­min
20.03.2017,10:00 bis 21.03.2017,14:00

Ort
Radis­son Blu Hotel
Lan­ge Stra­ße 40
18055 Rostock

Für
Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter der schu­li­schen und außer­schu­li­schen Jugend­bil­dung, der Erwach­se­nen­bil­dung, von Fach­trä­gern in den The­men­fel­dern Rechts­extre­mis­mus, Ras­sis­mus und Anti­se­mi­tis­mus, aus Ver­ei­nen und Ver­bän­den sowie Akteu­re aus Initia­ti­ven und Bünd­nis­sen gegen Rechts­extre­mis­mus, Ras­sis­mus und Into­le­ranz, Poli­ti­ke­rin­nen und Poli­ti­ker, Jour­na­lis­tin­nen und Jour­na­lis­ten, Wis­sen­schaft­le­rin­nen und Wissenschaftler.

Ver­an­stal­ter
Bun­des­zen­tra­le für poli­ti­sche Bildung/bpb

Anmel­dung
Anmel­dung ab Novem­ber 2016 möglich.

Teil­nah­me­ge­bühr: ohne Über­nach­tung (inkl. Ver­pfle­gung) 30,00 Euro
Teil­nah­me mit einer Über­nach­tung (20./21.03.2017) im Dop­pel­zim­mer (inkl. Ver­pfle­gung) 50,00 Euro
Teil­nah­me mit einer Über­nach­tung (20./21.03.2017) im Ein­zel­zim­mer (inkl. Ver­pfle­gung) 75,00 Euro

Anmel­dung bei
Bun­des­zen­tra­le für poli­ti­sche Bildung/bpb
Han­ne Wurzel
Fach­be­reich Extremismus
Ade­nau­er­al­lee 86
53113 Bonn

Grüne PK Walser/Peham (DÖW) „Deradikalisierungsmaßnahmen an Schulen”

Harald Wal­ser, Bil­dungs­spre­cher der Grü­nen, hat heu­te gemein­sam mit Andre­as Peham vom Doku­men­ta­ti­ons­ar­chiv des öster­rei­chi­schen Wider­stands eine Pres­se­kon­fe­renz zum The­ma „Prä­ven­ti­on und Dera­di­ka­li­sie­rung in Schu­len” gege­ben und einen For­de­rungs­ka­ta­log prä­sen­tiert. Wei­ter mit „Prä­ven­ti­on und De-Radi­ka­li­sie­rung: Maß­nah­men für Schu­len”.

Ein starkes Plädoyer

Im Pro­zess gegen den frü­he­ren SS-Mann Oskar Grö­ning wur­de vor weni­gen Tagen nicht nur das Urteil gespro­chen — Grö­ning wur­de schul­dig gespro­chen und zu vier Jah­ren Haft ver­ur­teilt, son­dern auch ein sehr star­kes Schluss­plä­doy­er des Opfer­an­walts Dr. Meh­met Gür­can Dai­ma­gü­ler, das wir hier in der Fas­sung, die wir auf Face­book gefun­den haben, wie­der­ge­ben. Wei­ter…

Geschlechterreflektierte Pädagogik gegen Rechts, 9. Oktober, Berlin

Tagung am 9. Okto­ber 2015 in Berlin

Geschlecht und Sexua­li­tät sind kei­ne neu­en The­men für Alt- und Neo­na­zis. Auf­fäl­lig ist aber deren (Wieder-)Entdeckung in den letz­ten Jah­ren. Ganz eige­ne Wort­schöp­fun­gen wie „Gen­de­ris­mus“, „Men­schIn­nen“ und „Früh­sexua­li­sie­rung“ wei­sen auf die Rele­vanz der The­ma­tik für die extre­me Rech­te hin. Dabei spie­len Vor­stel­lun­gen von Grö­ßen­wahn („Nichts ist unmög­lich, wenn Män­ner wol­len“) eben­so eine Rol­le wie Opfer­kon­struk­tio­nen und eine pani­sche Angst vor dem „Volks­tod“. Eine über­mäch­ti­ge „Homo-Lob­by“ und im Heim­li­chen agie­ren­de Feminist_innen wer­den für eine „Femo­kra­tie“ und die „Ver­schwu­lung der Welt“ ver­ant­wort­lich gemacht. Im Kern lau­fe alles auf eine „Zer­stö­rung“ von Iden­ti­tä­ten, Män­nern, Frau­en, der Fami­lie und des „Vol­kes“ hinaus.

Geschlech­ter­re­flek­tier­te Neo­na­zis­mus­prä­ven­ti­on kri­ti­siert neo­na­zis­ti­sche „Ant­wor­ten” auf gesell­schaft­li­che Pro­blem­la­gen, fragt nach den dar­in ent­hal­te­nen Ver­spre­chen und Attrak­ti­vi­tä­ten und bie­tet Alter­na­ti­ven an.

Die päd­ago­gi­sche Beschäf­ti­gung mit Neonazis(mus) beinhal­tet die Gefahr einer allei­ni­gen Fokus­sie­rung auf Täter_innen. Statt­des­sen ist für eine geschlech­ter­re­flek­tier­te Päd­ago­gik gegen Rechts eine Ori­en­tie­rung an den Bedürf­nis­sen und Inter­es­sen von (poten­zi­el­len oder rea­len) Opfern/Diskriminierten neo­na­zis­ti­scher Gewalt sowie eine Stär­kung von nicht-neo­na­zis­ti­schen, anti­fa­schis­ti­schen und quee­ren Alter­na­ti­ven zentral.

Mit der Tagung sol­len Poten­zia­le einer geschlech­ter­re­flek­tier­ten Neo­na­zis­mus­prä­ven­ti­on betont wer­den. Den ein­engen­den und hier­ar­chi­sier­ten Geschlech­ter­bil­dern von Rechts wird mit einer Plu­ra­li­sie­rung von Männ­lich­kei­ten und Weib­lich­kei­ten sowie einer Kri­tik an Zwei­ge­schlecht­lich­keit und Hete­ro­nor­ma­ti­vi­tät begeg­net. Zie­le sind Frei­heit, Selbst­be­stim­mung, Par­ti­zi­pa­ti­on, Viel­falt, Gleich­heit und Gerech­tig­keit sowie Inklusion.

Pro­gramm

9:30 Emp­fang mit Kaf­fee und Tee, Registrierung
10:00 Begrü­ßung und Programmvorstellung
10:15 Vorträge:
Geschlech­ter­re­flek­tier­te Päd­ago­gik gegen Rechts – Prä­sen­ta­ti­on der Pro­jekt­er­geb­nis­se und ‑erfah­run­gen
Andre­as Hech­ler und Olaf Stuve (Dis­sens – Insti­tut für Bil­dung und Forschung)
11:00 Grund­le­gen­de Über­le­gun­gen zur geschlech­ter­re­flek­tier­ten Arbeit gegen Rechtsextremismus
Michae­la Köt­tig (Frank­furt Uni­ver­si­ty of Appli­ed Sci­en­ces, For­schungs­netz­werk Frau­en und Rechtsextremismus)
11:45 Tee- und Kaffeepause
12:00 Gen­der oder Geschlech­ter­ver­hält­nis­se, Kon­struk­tio­nen oder Ideo­lo­gi­sches? Vor­schlä­ge zur Erwei­te­rung geschlech­ter­re­flek­tier­ter Rechtsextremismusprävention
Kat­rin Rei­mer (Hoch­schu­le Mag­de­burg-Stend­al, Ange­wand­te Kindheitswissenschaften)
13:00 Mit­tags­pau­se mit Buffet
14:00 Workshops
16:30 Tee- und Kaffeepause
16:45 Refle­xio­nen zur Tagung
17:30 Ausklang

Work­shops

1. Empower­ment von POC-Jugendlichen
Dani­lo Sta­ros­ta (Kul­tur­bü­ro Sachsen)

Seit 2012 tref­fen sich Dresd­ner Jugend­li­che, die über den an sie her­an­ge­tra­ge­nen Migra­ti­ons­hin­ter­grund nach­den­ken, dar­über strei­ten und die Refle­xio­nen in der Grup­pe dar­über krea­tiv bear­bei­ten. Ein Ergeb­nis ihrer wöchent­li­chen Tref­fen ist der Dok­film: „Wenn wir reden…“, der 2014 in Dres­den Pre­mie­re fei­ern durfte.
Inzwi­schen ist viel pas­siert. Die Grup­pe ent­wi­ckelt sich in ver­schie­de­ne Rich­tun­gen. Eini­ge Jugend­li­che der Grup­pe wur­den von Pegi­da-Teil­neh­mern ange­grif­fen. Es gibt neue Pläne.
Refle­xio­nen, Pla­nun­gen zum Pro­jekt und logis­ti­sche Unter­stüt­zun­gen sind aus Sicht der Jugend­li­chen und Unterstützer_innen der Grup­pe (Kul­tur­bü­ro Sach­sen e.V.; Drit­te Eta­ge Film­pro­duk­ti­on) not­wen­di­ges und gegen­sei­ti­ges Empowerment.
Im Work­shop wird die Arbeit der erwach­se­nen Begleiter_innen nach­ge­zeich­net und bie­tet sich so für Kri­tik und Nach­fra­gen an. Er ist offen für alle.

2. Rechts­extre­mis­mus­prä­ven­ti­on mit den krea­ti­ven Mit­teln des dia­lo­gi­schen Thea­ters – The­ma Männ­lich­kei­ten in Haftanstalten
Ricar­da Mil­ke (Mit­ein­an­der e.V.) & Till Bau­mann (Mit­ein­an­der e.V./TheaterDialog, angefragt)

Der Work­shop gibt Ein­bli­cke in die thea­ter­päd­ago­gi­sche Work­shop­ar­beit zum The­ma Männ­lich­kei­ten im Jugend­straf­voll­zug. Wir wer­den von unse­ren bis­he­ri­gen Pro­jekt­er­fah­run­gen mit For­um­thea­ter im Straf­voll­zug berich­ten. Zudem bekom­men die Teil­neh­men­den die Mög­lich­keit, ein­zel­ne Sequen­zen und Übun­gen, mit denen wir im Straf­voll­zug arbei­ten, selbst prak­tisch zu erleben.
For­um­thea­ter ist Teil des Thea­ters der Unter­drück­ten, das vom bra­si­lia­ni­schen Thea­ter­ma­cher Augus­to Boal begrün­det wur­de. Nach Boals Wor­ten kann Thea­ter im Gefäng­nis Frei­räu­me schaf­fen, in denen Men­schen ihre Erin­ne­run­gen und Gefüh­le, ihre Vor­stel­lungs­kraft, ihre Gedan­ken über die Ver­gan­gen­heit und die Gegen­wart befrei­en und in denen sie ihre Zukunft erfin­den kön­nen, anstatt auf sie zu war­ten. Die­se Frei­räu­me kön­nen zum Expe­ri­men­tier­raum wer­den, in dem Fra­gen auf­ge­wor­fen und Ant­wor­ten erspielt wer­den und Impul­se für das rea­le Leben gege­ben wer­den können.

3. Stär­kung und Aus­bau von Alter­na­ti­ven – Erfah­run­gen, Bewähr­tes und Neu­es aus der Beratungsarbeit
Bian­ca Klo­se & Mat­thi­as Mül­ler (Mobi­le Bera­tung gegen Rechts­extre­mis­mus Berlin)

Jah­re­lan­ge Erfah­run­gen in inte­grier­ten Hand­lungs­stra­te­gien zur Rechts­extre­mis­mus-Prä­ven­ti­on sowie –Inter­ven­ti­on zei­gen, dass das Rad nicht immer wie­der neu erfun­den wer­den muss. Zwar ändern sich Arbeits­be­din­gun­gen der betei­lig­ten Akteur_innen und deren Her­aus­for­de­run­gen, doch bie­ten die erar­bei­te­ten Stan­dards und bewähr­ten Stra­te­gien im Feld einen Handlungsrahmen.
In dem Work­shop soll anhand der Erfah­run­gen der MBR in den Berei­chen der Jugend­ar­beit, der Bera­tung von kom­mu­na­ler Poli­tik und Ver­wal­tun­gen sowie von Ver­bän­den und Initia­ti­ven auf­ge­zeigt wer­den, wel­che Hand­lungs­stra­te­gien erprobt und wirk­sam sind, wo Wei­ter­ent­wick­lun­gen not­wen­dig sind, um sich auf ver­än­der­te rechts­extre­me Akteur_innen ein­zu­stel­len und wel­chen Her­aus­for­de­run­gen es noch zu begeg­nen gilt.

4. Rechts gegen Que­er? Que­er gegen Rechts!
Ben­ja­min Kin­kel (SchLAu NRW)

Die War­nun­gen vor einer trau­ma­ti­sie­ren­den „Früh­sexua­li­sie­rung“ in der Schu­le oder einer „homo­se­xu­el­len Umer­zie­hung“ durch LGBTQI*-Aufklärungsprojekte fin­den zuneh­mend mas­sen­me­dia­le Auf­merk­sam­keit. Rechts­kon­ser­va­ti­ven Krei­sen gelingt in letz­ter Zeit eine wirk­mäch­ti­ge Ver­un­si­che­rung und Mobi­li­sie­rung gegen que­e­re und nicht-nor­ma­ti­ve Lebens­wei­sen in brei­ten Krei­sen der Gesell­schaft. Den Bemü­hun­gen um Ret­ra­di­tio­na­li­sie­rung steht eine Päd­ago­gik der Viel­falt gegen­über, die sexu­el­le und geschlecht­li­che Viel­falt zur Kennt­nis nimmt, wert­schätzt und sub­jekt­ori­en­tiert unter­stützt. Eine Sen­si­bi­li­sie­rung für dyna­mi­sche Geschlech­ter­kon­zep­te und iden­ti­täts­über­grei­fen­de Viel­falts­kom­pe­tenz kommt dabei allen Kin­dern und Jugend­li­chen zugu­te, da sie von dem Druck ent­las­tet, ein­deu­tig „männ­lich“, „weib­lich“, „hete­ro“, „schwul“ oder „les­bisch“ sein zu müs­sen. Auf die­ser Ebe­ne ent­fal­tet die geschlech­ter­re­flek­tie­ren­de Arbeit von SchLAu eine prä­ven­ti­ve Wir­kung gegen rechts­kon­ser­va­ti­ve Ent­wür­fe von Geschlecht und Sexualität.
Im Work­shop wer­den das päd­ago­gi­sche SchLAu-Kon­zept vor­ge­stellt, die poli­ti­schen, psy­chi­schen und päd­ago­gi­schen Aus­wir­kun­gen der rech­ten Anfein­dun­gen dar­ge­stellt und eige­ne Reak­tio­nen damit zur Dis­kus­si­on gestellt.

5. Dis­kri­mi­nie­ren­des Ver­hal­ten als Suche nach Handlungsfähigkeit?
Katha­ri­na Debus & Vivi­en Lau­mann (Dis­sens – Insti­tut für Bil­dung und Forschung)

Auf dis­kri­mi­nie­ren­des Ver­hal­ten wird in der Päd­ago­gik, wenn nicht durch Weg­se­hen, dann häu­fig durch Auf­klä­rung und/oder Grenz­set­zun­gen reagiert. Bei­des ist sinn­voll bzw. not­wen­dig, reicht aber häu­fig nicht aus, näm­lich dann, wenn es bei die­sen Ver­hal­tens­wei­sen nicht in ers­ter Linie um einen Man­gel an Wis­sen oder Pro­blem­be­wusst­sein geht.
Die Kri­ti­sche Psy­cho­lo­gie beschäf­tigt sich in die­sem Zusam­men­hang mit der sub­jek­ti­ven Funk­tio­na­li­tät dis­kri­mi­nie­ren­den Ver­hal­tens. Die­ses Ver­hal­ten kann in dem Ver­such begrün­det sein, Hand­lungs­fä­hig­keit unter gesell­schaft­li­chen Bedin­gun­gen (Kapi­ta­lis­mus, Sexis­mus, Hete­ro-/Cis-Sexis­mus, Ras­sis­mus, Ableis­mus, Klas­sis­mus etc.) her­zu­stel­len, die in vie­ler­lei Hin­sicht ohn­mäch­tig machen, Hand­lungs­spiel­räu­me ein­schrän­ken und/oder überfordern.
Ande­rer­seits gibt es Res­sour­cen, die es trotz die­ser Bedin­gun­gen ermög­li­chen, sich nicht- bzw. anti-dis­kri­mi­nie­rend zu ver­hal­ten. Eine beson­de­re Her­aus­for­de­rung des Ansat­zes ist es, dis­kri­mi­nie­ren­des Ver­hal­ten nicht zu ent­schul­di­gen, Täter_innen nicht zu Opfern zu machen und den­noch prä­ven­tiv Alter­na­ti­ven zur Funk­tio­na­li­tät dis­kri­mi­nie­ren­der Ver­hal­tens­wei­sen zu erar­bei­ten und Res­sour­cen nicht-dis­kri­mi­nie­ren­den Han­delns zu stärken.
Im Work­shop wer­den wir nach einem ein­füh­ren­den Input gemein­sam und in Arbeits­grup­pen an einem Pra­xis­trans­fer des vor­ge­schla­ge­nen Ana­ly­se-Ansat­zes arbeiten.

6. Hand­lungs­di­lem­ma­ta in der geschlech­ter­re­flek­tier­ten Pädagogik
Michae­la Köt­tig (Frank­furt Uni­ver­si­ty of Appli­ed Sciences)

Ich möch­te Jugend­li­che stär­ken, sie unter­stüt­zen, sie ihre Fähig­kei­ten und Fer­tig­kei­ten erken­nen las­sen und dar­in empowern, sich gesell­schaft­lich einzumischen.
Ja, aber… gilt dies auch im Bereich Rechts­extre­mis­mus so unein­ge­schränkt? Ergibt sich hier nicht ein Dilem­ma, das dar­in besteht, Jugend­li­che einer­seits zu stär­ken und auf der ande­ren Sei­te damit mög­li­cher­wei­se auch zu errei­chen, dass sie die neu gewon­ne­nen Kräf­te für die Umset­zung ihrer ideo­lo­gi­schen Zie­le und in die Aus­gren­zung und Dis­kri­mi­nie­rung von Ande­ren einsetzen?!
Im Rah­men die­ses Work­shops sol­len unter­schied­li­che Dilem­ma­ta im Arbeits­feld geschlech­ter­re­flek­tier­te Rechts­extre­mis­mus­prä­ven­ti­on erar­bei­tet und dar­an anschlie­ßend Über­le­gun­gen ange­stellt wer­den, wie dem begeg­net wer­den kann.

Info

Zeit und Ort: 9. Okto­ber 2015, 9:30–17:30 Uhr
Werk­statt der Kul­tu­ren, Wiss­mann­str. 32, 12049 Ber­lin-Neu­kölln, U‑Hermannplatz

Anmel­dung: bis 31. August 2015: [email protected] (Vor- und Nach­na­me, Institution/Organisation/Tätigkeit, vegetarisch/vegan/Sonstiges, sons­ti­ge Wünsche)

Teil­nah­me­ge­bühr: beträgt € 10–20,- (Selbst­ein­schät­zung) und muss im Vor­feld über­wie­sen wer­den an: Dis­sens e.V., IBAN: DE83 100 205 000 003 061 535, BIC: BFSWDE33BER (Bank für Sozi­al­wirt­schaft), Ver­wen­dungs­zweck: Konferenz
Mehr Infos: dissens.de/gerenep/

Ver­an­stal­tet von: Dis­sens – Insti­tut für Bil­dung und For­schung e.V.
www.dissens.de
Tel.: 030 – 54 98 75–30
Geför­dert von: Akti­on Mensch, Rosa-Luxem­burg-Stif­tung, Hein­rich-Böll-Stif­tung, Hei­de­hof-Stif­tung, Stif­tung Gro­ßes Wai­sen­haus zu Potsdam

Die Ver­an­stal­ten­den behal­ten sich vor, von ihrem Haus­recht Gebrauch zu machen und Per­so­nen, die der neo­na­zis­ti­schen Sze­ne zuzu­ord­nen oder bereits durch sozi­al­dar­wi­nis­ti­sche, anti­se­mi­ti­sche, ras­sis­ti­sche, völ­ki­sche, natio­na­lis­ti­sche, (hetero)sexistische, trans*feindliche, inter*feindliche oder sons­ti­ge men­schen­ver­ach­ten­de Äuße­run­gen und/oder Hand­lun­gen auf­ge­fal­len sind, den Zutritt zu der Ver­an­stal­tung zu verwehren.

Wie aus einer Falschmeldung Hetze wird

Die Nach­richt über die angeb­li­che Ent­de­ckung, dass eine gan­ze weib­li­che Schul­klas­se in Norr­kö­ping (Schwe­den) geni­tal­ver­stüm­melt wor­den sei, ver­brei­te­te sich rasend schnell über alle Medi­en. Am 20.6. stell­te die Lokal­zei­tung ‚Norr­kö­pings Tid­nin­gar‘ die Mel­dung online, spä­tes­tens am Tag dar­auf war sie in allen Medi­en und ver­brei­te­te sich ab dann auch in den sozia­len Netz­wer­ken – mit schlim­men Neben­ge­räu­schen. Wei­ter…