Es war vor zehn Jahren, am 4. November 2011, als sich das Terrortrio des NSU selbst enttarnte. Erstmal in Eisenach, wo sich Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt in einem Wohnmobil suizidierten und dann in Zwickau, wo Beate Zschäpe die eigene Wohnung in die Luft jagte, flüchtete und sich dann am 8. November selbst den Behörden stellte. Die noch immer nicht beendete Aufarbeitung des „NSU-Komplexes“ hat ein Totalversagen der Sicherheitsbehörden zutage gefördert, das die Debatte bis heute dominiert. 2016 haben Stefan Aust und Dirk Laabs die – letztlich erfolglose – Jagd auf das Mordtrio rekonstruiert. Weiter…
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Doku-Tipp: Wie Rechtsextremisten unsere Schulen unterwandern
Eine Schülerin stolpert beim Googeln über einen Nazi-Huldigungsverein und dabei über den Namen eines Lehrers ihrer Schule als Vorsitzenden des Vereins. Was folgte, war ein mühsamer Kampf einzelner Eltern, den Lehrer loszuwerden. Der Widerstand in der Schule, aus großen Teilen des Kollegiums war groß, die staatlichen Einflussmöglichkeiten klein, da es sich um eine Schule in privater Trägerschaft handelt. Kein Einzelfall, wie die spannende und lehrreiche Doku „Wie Rechtsextremisten unsere Schulen unterwandern” zeigt. Dabei stoßen wir auch auf einen Namen, der in Österreich eine Rolle spielt: Bernhard Schaub, Holocaustleugner und Kopf der „Europäischen Aktion”.
Zum Begriff des Rechtsextremismus (Andreas Peham)
Die Diskussionen rund um die Einordnung von politischen Strömungen bzw. Gruppierungen werden immer wieder neu geführt. Dass dabei mit Begrifflichkeiten – von „rechtsradikal” zu „rechtsextrem” und „rechtspopulistisch”, von „(neo)faschistisch” zu „(neo)nazistisch” – zum Teil unterschiedslos herumgeworfen wird, ist nicht hilfreich und schon gar nicht wissenschaftlich begründet. Andreas Peham, Rechtsextremismusexperte des DÖW, hat 2016 den Begriff „rechtsextrem” definiert. Er geht auch auf die nach Rechts abgerutschte sog. „politische Mitte” ein. Weiter…
Videotipp: Ökologie und Rechtsextremismus. Völkische Landnahme. Alte Sippen, junge Siedler, rechte Ökos
Das Thema wird uns auch in Österreich noch beschäftigen: In Deutschland wird das Phänomen der „rechten Landnahme“ schon länger diskutiert. Meist anhand von Beispielen aus den östlichen Bundesländern, wo Rechtsextreme und Neonazis im großen Stil Immobilien aufgekauft haben, um im „ruhigen Hinterland“ sich und ihre braune Ideologie möglichst ungestört zur Entfaltung zu bringen. Der Journalist Andreas Speit hat sich zusammen mit Andrea Röpke ausgiebig mit der „völkischen Landnahme“ beschäftigt. Speit wurde zu diesem Thema von der Heinrich-Böll-Stiftung zu Vortrag und Gespräch geladen. Weiter…
Doku-Tipp: „Das Netzwerk der Neonazi-Anwälte”
Es ist ja nicht so, dass es in Österreich keine bevorzugten Anwälte gäbe, die von Rechtsextremen und Neonazis für ihre juristischen Angelegenheiten engagiert werden, aber jene aus Deutschland waren oder sind noch immer offen in der Neonazi-Szene aktiv und machen auch kein Hehl aus ihrer Gesinnung. Die Doku „Gegen den Staat – Die Anwälte der Nazis” zeigt einige von ihnen, auch, wo sie vernetzt sind und wie sie arbeiten. Weiter…
Doku-Tipp: Germany’s Neo-Nazis & the Far Right
Von Halle über Nordkreuz/Uniter, der Gruppe S., Walter Lübcke bis zu Franco Albrecht und Hanau – „Germany’s Neo-Nazis & the Far Right” ist eine selbst für Informierte erschütternde Reportage über Rechtsextremismus in Deutschland. Sie macht nicht nur wegen der Dichte und Schwere der angeführten Fälle betroffen, sondern vor allem wegen des fahrlässigen Umgangs der verantwortlichen Behörden damit. Weiter…
Podcast-Tipp: Fünf Jahre OEZ – München
Am fünften Jahrestag des Attentats von Oslo und Utøya erschoss ein 18-Jähriger in München neun Menschen – acht Jugendliche und eine 45-jährige Frau. Es war beim Einkaufszentrum OEZ an der Hanauer Straße – ausgerechnet Hanau, ein weiterer Ort, der sich mit dem Attentat im Feburar 2020 ins kollektive Gedächtsnis eingebrannt hat. Die Morde in Norwegen waren eine Blaupause und Referenz für viele nachfolgende Attentate. Jenes von 2016 in München wurde lange nicht so gesehen. Die Süddeutsche hat dazu einen sechsteiligen Podcast produziert – Prädikat: hörenswert! Weiter…
Videotipp: Zehn Jahre Oslo/Utøya
Es war vor zehn Jahren, am 22. Juli 2011, als der Rechtsterrorist A.B. 77 Menschenleben auslöschte – acht in Oslo, 69 auf der Oslo vorgelagerten Insel Utøya. Die jüngsten Opfer waren 14 Jahre alt. Der Spiegel hat eine beeindruckende Reportage mit Überlebenden und Angehörigen von Opfern des Massakers gemacht. Weiter…
Doku-Tipp: „Exklusiv im Ersten: Hammerskins“
Dass das Neonazinetzwerk „Hammerskins” bislang nahezu unbekannt ist, wie es in der Doku anfangs heißt, stimmt nur bedingt: Für jene, die sich mit Neonazismus intensiver beschäftigen, ist die Gruppe nichts Neues. In Politik, Exekutive und Justiz blieb sie bislang allerdings ziemlich unterbelichtet. Das hat nun für Deutschland vor allem die antifaschistische Plattform „Exif-Recherche“ mit einer am 12.7. online gestellten umfangreichen und peniblen Recherche geändert. Am selben Tag strahlte die ARD auch die sehenswerte Doku „Hammerskins“ aus. Weiter…
Antifa-Lektüre: Zeitschriften
Üblicherweise präsentieren wir um diese Jahreszeit – also vor Eingang in die Sommerurlaubsphase – Büchertipps. Heuer ist das etwas anders. Wir hatten wenig Zeit, Bücher zu lesen und sie dann für euch zu rezensieren. Daher stellen wir zunächst einmal Zeitschriften vor: solche, die wir selber lesen und solche, die auch für uns neu sind, aber interessant scheinen. Weiter…