Wochenblick stellt Printausgabe ein und kassiert FörderungenLesezeit: 2 Minuten

Lamen­tie­ren gehört zum Geschäfts­mo­dell von Rechts­extre­men – wenig ver­wun­der­lich daher, dass es auch der ober­ös­ter­rei­chi­sche „Wochen­blick“ tut. Nun, mit der Bekannt­ga­be, die Print­aus­ga­be ein­stel­len zu müs­sen, umso mehr. Man sei Opfer des „links­extre­men Geg­ners“ gewor­den und nicht wie „regie­rungs­treue Blät­ter“ „mit Steu­er­gel­dern über­schüt­tet“ wor­den. Was der „Wochen­blick“ ver­schweigt: Er hat in den letz­ten drei Jahren […]

25. Nov 2022
Wochenblick verkündet Einstellung der Printausgabe (Screenshot 24.11.22)

Wie sich der vom DÖW als „Des­in­for­ma­ti­ons­pro­jekt am rech­ten Rand“ ein­ge­stuf­te „Wochen­blick“ seit sei­ner Grün­dung finan­ziert, hat Geschäfts­füh­rer Nor­bert Gerol­din­ger immer ver­schwie­gen. 2018 gab’s im Zuge eines zivil­recht­li­chen Ver­fah­rens, das Tho­mas Ram­mer­stor­fer gegen den „Wochen­blick“ wegen übler Nach­re­de geführt und gewon­nen hat, einen klei­nen, kei­nes­wegs frei­wil­lig gewähr­ten Ein­blick. Dem­zu­fol­ge habe der „Wochen­blick“ jähr­lich 850.000 Euro von anony­men Spon­so­ren erhalten.

Die Fra­ge des Rich­ters, ob die­ses Spon­so­ring auch so zu ver­ste­hen sei, dass für gewis­se Leu­te recher­chiert oder geschrie­ben wird, wenn die­se einen beson­de­ren Wunsch hät­ten, beant­wor­te­te Gerol­din­ger mit „Ja, auch unter ande­rem”. Die Spon­so­ren sei­en ver­schie­de­ne Per­so­nen und Unter­neh­men. „Wer das ist, weiß ich, sage ich aber nicht”, so der Geschäfts­füh­rer der Medien24 GmbH vor Gericht. (nachrichten.at, 5.1.18)

Wochenblick-Geschäftsführer Geroldinger wünscht dem Neonazi Radl für dessen Prozess "Alles Gute" (Twitter FPÖ Fails 4.1.21)
Wochen­blick-Geschäfts­füh­rer Gerol­din­ger wünscht dem Neo­na­zi Radl für des­sen Pro­zess „Alles Gute” (Twit­ter FPÖ Fails 4.1.21)

Am 24. Novem­ber ver­kün­de­te der „Wochen­blick” nun die Ein­stel­lung sei­ner Print­aus­ga­be mit Ende des Jah­res 2022. Der Schritt sei auf­grund der Teue­run­gen not­wen­dig und weil „man nicht zu den regie­rungs­treu­en Blät­tern und Inse­ra­ten­kai­sern gehört, die mit Steu­er­gel­dern über­schüt­tet wer­den, son­dern offen und unzen­siert berich­tet ohne sich einen Maul­korb anle­gen zu las­sen” (Wochen­blick, Her­vor­he­bun­gen im Original).

Wochenblick verkündet Einstellung der Printausgabe (Screenshot 24.11.22)
Wochen­blick ver­kün­det Ein­stel­lung der Print­aus­ga­be (Screen­shot 24.11.22)

Neben regel­mä­ßi­gen Inse­ra­ten durch die FPÖ hat die rechts­extre­me Des­in­for­ma­ti­ons­schleu­der aber seit 2020 Gel­der aus staat­li­chen För­der­töp­fen kas­siert. Aus der Pres­se­för­de­rung waren es 34.398 Euro (2020), 11.721 Euro (2021) und 32.356 Euro (2022), aus den COVID-Wirt­schaft­hil­fen lukrier­te der Wochen­blick gleich 135.056,64 Euro (2021). Macht zusam­men respek­ta­ble 213.531,64 Euro. Das sind, gemes­sen an demo­kra­tie­po­li­ti­schen Stan­dards, um exakt 213.531,64 Euro an Steu­er­gel­dern zu viel für das Des­in­for­ma­ti­ons­pro­jekt am rech­ten Rand, das gegen Bares auch Auf­trags­jour­na­lis­mus betreibt!

COVID-19-Wirt­schafts­hil­fe für die Medien24 GmbH (=Wochen­blick) laut Trans­pa­renz­por­tal des Bun­des: 135.056,64€

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