Wochenschau KW 25/19

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Vor­wahl­zeit ist, damit rücken Mel­dun­gen über diver­se Per­so­na­lia und Kämp­fe um mög­li­che Man­da­te tra­di­tio­nell in den Vor­der­grund. Auch die FPÖ hat hier­zu mit eini­gen Mel­dun­gen aus der letz­ten Woche eini­ges zu bie­ten. Wie­der auf einem siche­ren Platz soll Mar­tin Graf kan­di­die­ren, was zum Rück­zug des bis­he­ri­gen jüdi­schen Abge­ord­ne­ten David Lasar führ­te. Graf lie­fer­te auch Schlag­zei­len, weil er uner­war­tet in Ver­tre­tung der Drit­ten Natio­nal­rats­prä­si­den­tin Kitz­mül­ler im Kura­to­ri­um des Natio­nal­fonds auf­ge­taucht war. Der durch ein Hit­ler­gruß-Foto bekannt gewor­de­ne Andre­as Bors fin­det sich als Kan­di­dat für die NR-Wahl wie­der, und die FPÖ Amstet­ten steht mit einem Mas­sen­par­tei­aus­schluss vor einem Scher­ben­hau­fen. Die geschass­te Stadt­rä­tin Kas­ho­fer lie­fert sich nun mit ihrer Ex-Par­tei einen öffent­lich aus­ge­tra­ge­nen Infight. Auch noch eine gute Nach­richt: Der gern kla­gen­de FPÖ-Haus­fo­to­graf Lizar muss­te eine gericht­li­che Nie­der­la­ge hinnehmen.

Ried/NÖ: NS-Bilder in WhatsApp-Gruppe
Sölden/T.: Das Recht auf freie Meinungsäußerung geht dem urheberrechtlichen Werkschutz vor
St. Pölten/NÖ: Zettel mit Hakenkreuz und „Vergasen“
Baden/NÖ: Vandalismustour mit Hakenkreuz
Wien: Martin Graf im Nationalfonds, David Lasar draußen
OÖ/Wien: ÖVP goes Identitär?
Niederösterreich: Andreas Bors in der freiheitlichen Drehtür
OÖ: Kitzmüller tritt nicht mehr an, Roman Haider zieht ins EP
Amstetten/NÖ: Parteiausschluss für gesamte FP-Gemeinderatsfraktion

Ried/NÖ: NS-Bilder in WhatsApp-Gruppe

Gleich sie­ben Mit­glie­der einer Whats­App-Grup­pe stan­den in Ried wegen Ver­dachts auf Wie­der­be­tä­ti­gung vor Gericht. Sie hat­ten NS-Bil­der wei­ter­ver­brei­tet und gaben das auch zu. Aller­dings habe es sich um einen ver­schwin­dend klei­nen Anteil an den in der Grup­pe ver­schick­ten Bil­dern gehan­delt — es habe sich mit der Zeit auf­ge­schau­kelt. Man bereue zutiefst, aber kei­ner der Ange­klag­ten habe etwas mit NS-Gedan­ken­gut am Hut und schon gar nicht hät­ten die Ange­klag­ten zur Ver­herr­li­chung der NS-Zeit bei­tra­gen wol­len, so die Ver­tei­di­ger. Somit sei die zur Ver­ur­tei­lung nöti­ge „sub­jek­ti­ve Tat­sei­te” nicht gege­ben, wie Bern­hard Ober­au­er, Rechts­an­walt in Ried und Ver­tei­di­ger eines Ange­klag­ten betont. Zudem hät­ten sich im Rah­men von Haus­durch­su­chun­gen kei­ner­lei Hin­wei­se auf Wie­der­be­tä­ti­gung gefun­den. Jener Ange­klag­te, der die meis­ten ein­schlä­gi­gen Bil­der wei­ter­ge­lei­tet haben soll, konn­te nach­wei­sen, dass er im Inn­vier­tel im Jahr 2015 im Rah­men der Flücht­lings­wel­le ehren­amt­lich als Betreu­er mit­ge­hol­fen hat. Ein wei­te­rer hat ein Paten­kind in Afri­ka.“ (Ober­ös­ter­rei­chi­sche Nach­rich­ten, 24.6.19, S. 25) Was die rest­li­chen fünf zu ihrer Ver­tei­di­gung vor­zu­tra­gen hat­ten, wird im Zei­tungs­be­richt nicht erwähnt. Jeden­falls konn­ten sich alle Ange­klag­ten über einen Frei­spruch freuen..

Sölden/T.: Das Recht auf freie Meinungsäußerung geht dem urheberrechtlichen Werkschutz vor

Absur­des wider­fuhr jenem Söld­ner Bar­be­sit­zer und sei­nem Bar­kee­per, der zu Beginn 2018 das Kon­ter­fei von Stra­che und Hofer aus­ge­schnit­ten, durch­ge­stri­chen und auf ein Pla­kat geklebt hat­te, das am Ein­gang ange­bracht wur­de. Das Lokal wur­de nicht nur von Stra­che und Hofer geklagt, son­dern auf vom Foto­gra­fen wegen Urhe­ber­rechts­ver­let­zung. Der Gip­fel war jedoch, dass der anti­fa­schis­ti­sche Zusatz, ein Haken­kreuz, das in einen Mist­korb gewor­fen wird und ein durch­ge­stri­che­nes Haken­kreuz Anlass waren, sei­tens der Bezirks­haupt­mann­schaft Imst Anzei­ge nach dem Ver­bots­ge­setz zu erstat­ten.

Der FPÖ-Haus- und Hof­fo­to­graf Robert Lizar, der befand, sein Werk sei zweck­ent­frem­det wor­den und brin­ge ihn mit dem NS in Zusam­men­hang, muss­te nun vor dem OGH eine Nie­der­la­ge hinnehmen.

Der Obers­te Gerichts­hof (OGH) beton­te, dass in der poli­ti­schen Aus­ein­an­der­set­zung mehr erlaubt sei als sonst. Er ver­wies auf einen Streit­fall aus dem Jahr 2009 zwi­schen der Salz­bur­ger SPÖ und Abtrei­bungs­geg­nern. Letz­te­re hat­ten ein Wahl­pla­kat der dama­li­gen Lan­des­haupt­frau Gabi Burg­stal­ler nach­ge­ahmt. Das Ori­gi­nal zeig­te die Poli­ti­ke­rin im Kin­der­gar­ten. Die Abtrei­bungs­geg­ner ver­än­der­ten das Bild comic­haft und schnit­ten sym­bo­lisch ein Kind her­aus. Für den OGH war das legitim.

Auch im aktu­el­len Fall gehe es um eine poli­ti­sche Aus­ein­an­der­set­zung, mein­te der OGH. Und der Bar­kee­per habe durch das Aus­schnei­den und das Durch­strei­chen des Bil­des von Hofer und Stra­che die Inter­es­sen des Foto­gra­fen nicht mas­siv beein­träch­tigt. Denn es hand­le sich nur um ein typi­sches Politikerfoto.

Und das Lokal brin­ge den Foto­gra­fen auch nicht in Zusam­men­hang mit dem Natio­nal­so­zia­lis­mus. Das Recht auf freie Mei­nungs­äu­ße­rung des Wirts gehe daher dem urhe­ber­recht­li­chen Werk­schutz des Foto­gra­fen vor. Der OGH (4 Ob 250/18w) stell­te das Urteil der ers­ten Instanz wie­der her, der Wirt muss dem Foto­gra­fen nichts zah­len. (Die Pres­se, 24.6.19, S. 13)

St. Pölten/NÖ: Zettel mit Hakenkreuz und „Vergasen“

Kurz­mel­dung aus den Nie­der­ös­ter­rei­chi­schen Nach­rich­ten (19.6.19, S. 34) Wegen des Ver­sto­ßes gegen das Ver­bots­ge­setz wird gegen einen Unbe­kann­ten ermit­telt. Er kleb­te am 9. Juni einen Zet­tel mit Haken­kreuz und der Auf­schrift „Ver­ga­sen“ an eine Wohnungstüre.“

Baden/NÖ: Vandalismustour mit Hakenkreuz

Auf der Suche nach Alko­hol sol­len zwei bereits betrun­ke­ne Jugend­li­che nicht nur in Wohn­häu­ser ein­ge­bro­chen sein, son­dern auch Fahr­rä­der gestoh­len, einen Baum mit Ben­zin über­gos­sen und ange­zün­det und noch wei­te­ren Unfug ange­rich­tet haben. „Im Anschluss bra­chen die bei­den in die Gara­ge eines Wohn­hau­ses in der Ger­mer­gas­se ein, erbeu­te­ten dort unter ande­rem eine gold­far­bi­ge Spray­do­se. Mit die­ser wur­den in der Goe­the­gas­se drei Zaun­ste­her aus Beton mit Haken­kreu­zen, ‚Heil Hit­ler’, Nazi- und ande­ren Graf­fi­ti-Schrift­zü­gen besprüht.“ (heute.at, 23.6.19) Jetzt wer­den sie sich vor der Jus­tiz zu ver­ant­wor­ten haben. 

Wien: Martin Graf im Nationalfonds, David Lasar draußen 

Als Mar­tin Graf 2008 zum Drit­ten Prä­si­dent des Natio­nal­rats gewählt wur­de, war damit auch auto­ma­tisch ein Sitz in Komi­tee und Kura­to­ri­um des Natio­nal­fonds der Repu­blik Öster­reich für Opfer des Natio­nal­so­zia­lis­mus ver­bun­den. „Dass sie Graf im Natio­nal­fonds aller­dings für eine Zumu­tung hielt, mach­te die dama­li­ge Natio­nal­rats­prä­si­den­tin Bar­ba­ra Pram­mer (SPÖ) im Jän­ner 2009 mehr als deut­lich. Sie ver­wehr­te Graf die Beru­fung in das so genann­te Komi­tee des Natio­nal­fonds, das über die tat­säch­li­che Zuer­ken­nung von Leis­tun­gen ent­schei­det. Der dama­li­ge Grü­nen-Abge­ord­ne­te Alex­an­der Van der Bel­len gra­tu­lier­te Pram­mer. Graf, so der heu­ti­ge Bun­des­prä­si­dent, habe auf­grund sei­ner Gesin­nung im Natio­nal­fonds ‚nichts ver­lo­ren‘.“ (pro­fil, 20.6.19)

Als am 17.6. das Kura­to­ri­um des Natio­nal­fonds wie­der zusam­men­trat, war die Ver­wun­de­rung bei eini­gen Anwe­sen­den groß, denn anstel­le der Drit­ten Natio­nal­rats­prä­si­den­tin Anne­lie­se Kitz­mül­ler hat­te Mar­tin Graf, FPÖ-Natio­nal­rats­ab­ge­ord­ne­ter, den Platz sei­ner Par­tei­ka­me­ra­din ein­ge­nom­men. Dem Ver­neh­men nach soll es dies­be­züg­lich aber kei­ne Wort­mel­dung gege­ben haben. Drei Tage spä­ter ver­öf­fent­lich­te das „pro­fil“ ein Pro­test­schrei­ben des IKG-Prä­si­den­ten Oskar Deutsch. „Dar­in heißt es, die IKG kön­ne die Ent­sen­dung von Graf ‚in die­ses für die Repu­blik so wich­ti­ge Gre­mi­um nicht taten­los hin­neh­men‘. Grafs Bur­schen­schaft Olym­pia sei für „ihren Geschichts­re­vi­sio­nis­mus“ bekannt und „ein Hot­spot rechts­extre­mis­ti­scher Umtrie­be“. Auch Graf selbst ver­tre­te „extre­mis­ti­sche Hal­tun­gen“. Sein Schrei­ben an Sobot­ka schließt IKG-Prä­si­dent Deutsch mit den Wor­ten: „Solan­ge Natio­nal­rats­ab­ge­ord­ne­ter Mag. Dr. Mar­tin Graf im Kura­to­ri­um des Natio­nal­fonds zuge­gen ist, wird die Kul­tus­ge­mein­de ihr Man­dat in die­sem Gre­mi­um ruhend stellen.“ 

Weni­ge Stun­den zuvor hat­te der jüdi­sche FPÖ-Abge­ord­ne­te David Lasar, bis dort­hin blau­er Ver­tre­ter im Kura­to­ri­um des Natio­nal­fonds, via „Kro­nen Zei­tung“ kund­ge­tan, aus Pro­test gegen den Lis­ten­platz sechs, den Graf für die kom­men­de Natio­nal­rats­wahl von der Wie­ner FPÖ erhal­ten hat­te, der FPÖ den Rücken zuzu­keh­ren. „Die Grün­de: die Wie­ner Lan­des­lis­te für die Natio­nal­rats­wahl und der umstrit­te­ne Mar­tin Graf. Graf wur­de Lasar nicht nur im größ­ten Wäh­ler­kreis Floridsdorf/Donaustadt vor die Nase gesetzt, ‚auch als Num­mer sechs auf die­ser Lis­te ist er ein Ange­bot an die Rechts­extre­men, von denen man immer vor­gab, sich tren­nen zu wol­len‘.“ (krone.at, 17.6.19) Ob Lasars spä­te Ein­sicht daher rührt, dass er hin­ter Graf auf Platz neun plat­ziert wur­de oder ob ande­re Beweg­grün­de dahin­ter ste­hen, kön­nen wir nicht beur­tei­len. Fix ist, dass die FPÖ mit Lasar ihr Fei­gen­blatt ver­liert, mit dem sie sich bei Vor­wür­fen wegen anti­se­mi­ti­scher Umtrie­be inner­halb der Par­tei, zu ver­tei­di­gen versuchte.

OÖ/Wien: ÖVP goes Identitär?

Dass diver­se FPÖ-Funk­tio­nä­rIn­nen zum iden­ti­tär-nahen Organ „Info-Direkt“ sehr freund­schaft­li­che Bezie­hun­gen unter­hal­ten, dort auch Inse­ra­te plat­ziert hat­ten, ist kein Geheim­nis. Span­nend und neu ist jedoch, dass aus­ge­rech­net, nach­dem Sebas­ti­an Kurz sein Bann­schwert über die Iden­ti­tä­ten geschwun­gen und der FPÖ nahe­ge­legt hat­te, die Bezie­hun­gen zur Sell­ner-Trup­pe zu kap­pen, sich zwei VP-Funk­tio­nä­rIn­nen zum Inter­view bei „Info-Direkt“ her­ga­ben. Der schwarz/türkise ober­ös­ter­rei­chi­sche Land­tags­prä­si­dent Vik­tor Sigl und die gleich­far­bi­ge Euro­pa­rats­ab­ge­ord­ne­te Win­zig sind mit Wort­spen­den und auch bild­lich via Sel­fie mit Micha­el Scharf­mül­ler abgelichtet.

3 x ÖVP in "Info-Direkt": Sigl, Winzig und Kurz

3 x ÖVP in „Info-Direkt”: Sigl, Win­zig und Kurz

Aber „Info-Direkt“ setz­te eine mit als „Inter­view“ bezeich­ne­te Wort­spen­de vom durch das Land tou­ren­den Alt­kanz­ler Sebas­ti­an Kurz qua­si die tür­ki­se Kro­ne drauf. Auf Anfra­ge erklär­te die Volks­par­tei: „Der Redak­teur hat sich offen­sicht­lich bei einem von vie­len Ter­mi­nen wäh­rend der Bun­des­län­der-Tour in Ober­ös­ter­reich dazu­ge­stellt. Die­ses Inter­view war so nicht ver­ein­bart und wur­de somit von uns auch nicht auto­ri­siert.“ Zu Sigl und Win­zig sind uns kei­ne Par­tei­state­ments bekannt.

Personalia

NÖ: Andreas Bors in der freiheitlichen Drehtür

2014 war ein aus 2006 stam­men­des Foto von ihm auf­ge­taucht, auf dem er mit zwei ande­ren mit aus­ge­streck­ter Hand zu sehen war. Als stram­men Hit­ler­gruß wür­de unser­eins die­se Ges­te ein­ord­nen, nicht so Andre­as Bors, der dafür gleich meh­re­re Erklä­run­gen bemüht hat­te: Es sei­en Fan­ge­sän­ge für Rapid gewe­sen, danach kam die belieb­te Vari­an­te jung und Alko­hol.

Der Vor­fall stopp­te vor­erst die blaue Par­tei­kar­rie­re von Bors, aber da in sol­chen Fäl­len des Öfte­ren der blaue Dreh­tür­me­cha­nis­mus zur Anwen­dung kommt – auf der einen Sei­te raus, auf der ande­ren wie­der rein – gab’s inzwi­schen bereits meh­re­re Ver­su­che, Bors, der Bezirks­par­tei­ob­mann der FPÖ Tulln ist, mit höhe­ren Par­tei­wei­hen zu beden­ken: Im Novem­ber 2017 soll­te er in den Bun­des­rat ein­zie­hen, dar­auf ver­zich­te­te die Par­tei aller­dings nach media­ler Auf­re­gung – im Jahr dar­auf auch auf sei­ne Kan­di­da­tur für den Land­tag. Nun gibt’s einen neu­en Anlauf, wie das pro­fil (23.6.19, S. 16) berich­tet: Bors fin­det sich für die Natio­nal­rats­wahl auf Platz 3 des Wahl­krei­ses 3F NÖ Mit­te. Vor ihm ste­hen Chris­ti­an Hafenecker und Ves­na Schus­ter. „Ein Man­dat ist damit zwar äußerst unwahr­schein­lich, doch Bors könn­te im Lau­fe der Legis­la­tur­pe­ri­ode für einen aus­schei­den­den Abge­ord­ne­ten nach­rü­cken.“ (pro­fil) 

OÖ: Kitzmüller tritt nicht mehr an, Roman Haider zieht ins EP

Die Trau­er über die Nach­richt, dass die Mädel­schaf­te­rin Anne­lie­se Kitz­mül­ler nicht mehr zur Natio­nal­rats­wahl antre­ten wird, dürf­te sich in engen Gren­zen hal­ten. „Die Drit­te Natio­nal­rats­prä­si­den­tin Anne­lie­se Kitz­mül­ler (FPÖ) ver­lässt das Par­la­ment nach der Wahl. Die Lebens­pla­nung mit der Fami­lie hät­te erge­ben, dass sie nicht mehr kan­di­die­re, erklär­te die Frei­heit­li­che den ‚Ober­ös­ter­rei­chi­schen Nach­rich­ten‘.“ (kurier.at, 21.6.19)

Nach­dem das Ergeb­nis der FPÖ bei der Wahl zum Euro­pa­par­la­ment nach der Ibi­za-Affä­re hin­ter den ursprüng­li­chen Erwar­tun­gen zurück­ge­blie­ben sind und der an vier­te Stel­le gereih­te ober­ös­ter­rei­chi­sche Natio­nal­rats­ab­ge­ord­ne­te und Bur­schen­schaf­ter Roman Hai­der nicht zum Zug gekom­men ist, gab’s bei der FPÖ eine Rocha­de. Die dritt­ge­reih­te Petra Ste­ger ver­zich­te­te auf ihr Man­dat und macht somit den Platz für Hai­der frei. Eine Erklä­rung dafür sei­tens der FPÖ ist uns nicht unter­ge­kom­men, aber die wäre ange­sichts der Post-Ibi­zia-Tur­bu­len­zen ver­mut­lich kaum zur Kennt­nis genom­men wor­den. Wir wer­den jedoch dem Neo-Euro­pa­ab­ge­ord­ne­ten Hai­der in Kür­ze einen wohl­ver­dien­ten Bei­trag widmen.

Amstetten/NÖ: Parteiausschluss für gesamte FP-Gemeinderatsfraktion

Nach­dem es bereits im letz­ten Jahr mehr­fa­chen Wir­bel um die Amstett­ner Frei­heit­li­chen gege­ben hat­te, folg­te in der letz­ten Woche der Pau­ken­schlag: Fünf von sechs Mit­glie­dern der blau­en Gemein­de­rats­frak­ti­on wur­den aus­ge­schlos­sen. „Betrof­fen von den Aus­schlüs­sen sind die Amstett­ner FPÖ-Stadt­rä­tin Bri­git­te Kas­ho­fer, der Stadt­rat Bru­no Weber sowie die Gemein­de­rä­te Mar­tha Har­rei­ter, Manu­el Dor­ner und Manu­el Ingerl. Grund für die Maß­nah­me sei par­tei­schä­di­gen­des Ver­hal­ten im Zusam­men­hang mit Par­tei­geld, sag­te am Don­ners­tag­abend Lan­des­par­tei­se­kre­tär Micha­el Schned­litz gegen­über dem ORF Nie­der­ös­ter­reich. Der Aus­schluss sei wegen Gefahr in Ver­zugs bereits am Mon­tag erfolgt. Laut den Nie­der­ös­ter­rei­chi­schen Nach­rich­ten (NÖN) wer­den die fünf Betrof­fe­nen nicht gegen den Beschluss beru­fen. Ver­blei­ben im Gemein­de­rat wird ledig­lich Ger­not Huber. Man wer­de die FPÖ in Amstet­ten nun neu auf­stel­len, so Schned­litz.“ (noe.orf.at, 20.6.19)

Das ist inso­fern nicht kor­rekt, weil Huber bereits im Vor­jahr aus­ge­schlos­sen wor­den war, der durf­te aber in der Gemein­de­rats­frak­ti­on ver­blei­ben. Die nun­mehr unfrei­wil­lig ver­ab­schie­de­te Frak­ti­on lie­fert sich mit­tels der Web­site der FPÖ Amstet­ten eine wah­re Schlamm­schlacht mit der Par­tei und schießt ins­be­son­de­re gegen die blaue Bezirks­chefin Edith Mühl­berg­hu­ber. „Bezirks­ob­frau Edith Mühl­berg­hu­ber hat bereits im Vor­jahr durch den Aus­schluss des jüngs­ten Amstett­ner Gemein­de­ra­tes Ger­not Huber der Stadt­par­tei schwe­ren Scha­den zuge­fügt. Die Intri­gen wur­den von der Stadt­grup­pe nicht recht­zei­tig erkannt. Der auf­kei­men­de Ver­dacht, dass eine Per­son aus der Stadt­par­tei­lei­tung als Spi­on dien­te, wur­de ja hef­tig demen­tiert. Rechts­wid­rig wur­de auch auf die inter­nen Whats­App-Nach­rich­ten zuge­grif­fen und Screen­shots ange­fer­tigt. So sam­mel­te Mühl­berg­hu­ber akri­bisch inner­halb von 2 Jah­ren drei oder vier flap­si­ge oder spa­ßig gemein­te Bemer­kun­gen und unter­mau­er­te damit ihre Ankla­ge gegen Ger­not Huber. Außer Susan­ne Premm haben sich jedoch alle frei­heit­li­chen Amstett­ner Man­da­ta­re mas­siv für ihren Par­tei­kol­le­gen ein­ge­setzt, wur­den jedoch beim par­tei­in­ter­nen Beru­fungs­ge­richt nicht ein­mal angehört.

Zuvor schon ist auch in Waidhofen/Ybbs auf Betrei­ben Mühl­berg­hu­bers die frei­heit­li­che Stadt­grup­pe lang­fris­tig zer­stört wor­den. (…) Im Jän­ner 2020 sind wie­der Gemein­de­rats­wah­len. Über­ra­schun­gen sind nicht aus­ge­schlos­sen!“ Es könn­te also wei­ter­hin amü­sant blei­ben. To be continued …

Brigitte Kashofer wettert über ihre Ex-Partei und Edith Mühlberghuber

Bri­git­te Kas­ho­fer wet­tert über ihre Ex-Par­tei und Edith Mühlberghuber