Ist beim Burger King „Alles Roger“?

Wir haben nicht vor, über Hygiene und Arbeits­be­din­gun­gen bei Burg­er King zu bericht­en. Das macht Wall­raff bess­er. Wenn aber Burg­er King in eini­gen sein­er Restau­rants in Öster­re­ich aus­gerech­net das Mag­a­zin „Alles Roger“ zur freien Ent­nahme anbi­etet, dann ver­stärkt das nicht unbe­d­ingt das Image des Laberl-Konzerns.

Ver­schwörungs­ge­murmel, gewürzt mit ein­er kräfti­gen Prise Anti­semitismus, dazu noch ein paar unbe­darfte Gschichterln, das ist das Rezept von „Alles Roger?“, einem Mag­a­zin, das von Ron­nie Seu­nig her­aus­gegeben wird. Ach ja, gegen die EU posi­tion­iert sich das Mag­a­zin auch! Kein Wun­der, schließlich sind fehlende Gren­zen ein Wet­tbe­werb­shin­der­nis für einen Duty-Free-shop-Betreiber.

Was einen inter­na­tionalen Konz­ern wie „Burg­er King“ allerd­ings dazu bringt, in eini­gen sein­er Restau­rants in Öster­re­ich auch noch das schw­er ver­dauliche Mag­a­zin zur freien Ent­nahme anzu­bi­eten, erschließt sich nicht nur uns nicht, son­dern auch eini­gen Postern auf Facebook.

Als Daniel M. „Burg­er King“ fragt:

„Wieso wird eigentlich in eini­gen Burg­erk­ing­fil­ialen ein Mag­a­zin namens „Alles Roger” aufgelegt, welch­es aller­lei ver­schwörungs­the­o­retis­ches Geschwurbel pub­liziert? Von „Geheim­in­for­ma­tio­nen” über den „mächti­gen Rothshild”, Anti EU Propa­ga­da, „Lügen­pres­sevor­wür­fen” und ein­er zutief­st alarmistis­chen „Alter­na­tivwahrnehmung” bis zur „Soros Ver­schwörung””,

erhält er zunächst fol­gende wenig erbauliche und auswe­ichende Antwort:

„Lieber Daniel, vie­len Dank für Dein Feed­back. Es han­delt sich dabei um einen Test­lauf in eini­gen weni­gen Fil­ialen. Wer­den die Mag­a­zine nicht angenom­men, wer­den sie auch wieder ent­fer­nt. Ganz ein­fach. Das Mag­a­zin wird zudem auch nicht aktiv ange­boten, es ste­ht zur freien Ent­nahme zur Ver­fü­gung. Jedem Gast ste­ht frei, dieses oder ein anderes Mag­a­zin zu lesen“.


Burg­er-King Burg­er („all-black burger”)
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Darauf antworten weit­ere User, etwa Mar­cus H.:

„Burg­erk­ing ist es wohl nicht klar, dass es hier zu einem neg­a­tiv­en Image­trans­fer kommt. Hier­bei han­delt es sich nicht um die klas­sis­che „Kurier/Presse/Standard” Kom­bi, es geht um ein Het­zblatt mit „Alter­na­tiv­er” Wahrnehmung der Real­ität. Mit sowas sollte ein inter­na­tionales Unternehmen nichts zu tun haben. Wer schweigt, stimmt zu. Wie gesagt, das ist kein Qual­itätsmedi­um, son­dern ein unglaublich­es Geschwurbel“.

Ingolf B. ist etwas opti­mistis­ch­er, was die Hal­tung von „Burg­er King“ betrifft:

„Burg­er King ist eine glob­ale Fast­food­kette, die dieses Het­zblatt sich­er nicht unter­stützen — er wer­den Werte zer­stört, und ich gehe fest davon aus, dass ein halb­wegs nor­males Man­age­ment dies auch sofort been­det“.

Nach­dem „Burg­er King“ zwis­chen­durch Daniel M. „ange­boten“ hat, sich per­sön­lich mit dem Unternehmen in Verbindung zu set­zen, liegt jet­zt eine neue Stel­lung­nahme des Unternehmens vor, die Hoff­nung gibt:

„..wir nehmen Euer Anliegen und Eure Besorg­nis sehr ernst und wer­den die Auflage des Mag­a­zins in den Testrestau­rants stop­pen. Wir hat­ten damit keine bösen Absicht­en und woll­ten keines­falls den Ein­druck erweck­en, Burg­er King befür­worte oder unter­stütze gewisse Ansicht­en oder Rich­tun­gen zumal das Mag­a­zin auch in anderen Unternehmen aufliegt. Es tut uns leid, wenn wir Euch dadurch verärg­ert oder beun­ruhigt haben“.

Das klingt schon viel bess­er und wird nicht nur Mar­cus, Daniel und Ingolf freuen!