Aus dem Aufruf der PdV
Wie viele an der „Großkundgebung“ des rechtsextremen Völkchens von PdV und Konsorten teilnahmen, beantwortete die erkennbar pikierte Rednerin Monika Donner in einer Frage: „Da ich für die Demo extra von Wien angereist bin, sei mir die Frage gestattet, aus welchen Gründen von den 1.100 Zusagenden etwa 950 nicht erschienen sind?“
Das schmerzt natürlich, wenn ausgerechnet die „Partei des Volkes“ kaum jemanden aus dem mobilisieren kann, sondern nur die üblichen Verdächtigen. Die Fotos, die der Veranstalter Thomas Kirschner auf die Facebook-Seite seiner Partei gestellt hat, stützen auch nicht unbedingt den Eindruck, dass das Volk hinter der PdV stünde.
„Jetzt spricht das Volk“, hieß es in der Ankündigung der Demo, und noch etwas früher bezeichnete der Chef der „Partei des Volkes“ Graz als die „Stadt der Volkserhebung“. Diese Bezeichnung ist direkt von den Nazis entlehnt, die im Februar 1938, also noch vor der Machtergreifung durch den Nationalsozialismus, zu Tausenden durch Graz gezogen waren und die Machtübernahme gefordert hatten. Die Jungen Grünen erstatteten Anzeige wegen des Verdachts der Wiederbetätigung. Schließlich forderte Kirschner zur Wiederholung auf: „Dann machen wirs endlich wieder!!“
Die Bürgerkriegsrhetorik der Nanopartei ist überdeutlich und dominierend, wie eine ausführliche Analyse auf Stop_PDV belegt:
Der Aufmarsch der PDV am 26. September in Graz ist zweifelsohne keine harmlose Ansammlung „patriotischer“, „besorgter“ Bürger_innen. Es ist ein brandgefährlicher rassistischer Mob, der sich aufgrund aktueller Krisen so sicher fühlt, dass er seine Gewaltbereitschaft und rechtsextreme bis neonazistische Position nur noch halbherzig verschleiern muss.
Teilweise relativiert sich diese Einschätzung durch die magere Teilnahme. Mayday Graz hat sich im Vorfeld der rechtsextremen Demo ebenfalls mächtig ins Zeug gelegt und die Grazer rechtsextreme Szene „zwischen Pegida, rechtem Hooligan-Milieu, Neonazismus und FPÖ“ genauer angesehen und dabei ein Zusammenrücken der Szene beobachtet.