Blauer Blockbuster in Salzburg

Lesezeit: 2 Minuten

Die bei­den Regie­rungs­par­tei­en SPÖ und ÖVP sind eif­rig bemüht, mit ihren selt­sa­men Aktio­nen nach den Land­tags­wah­len die Sicht auf die FPÖ zu ver­stel­len. Dabei ist das, was die Blau­en in Salz­burg gera­de auf­füh­ren, bes­tes blau­es Thea­ter. Poli­ti­sche Bil­dung vom Feins­ten! Bun­des­chef Stra­che schließt Salz­bur­ger Lan­des­chef ab und aus und einen neu­en Lan­des­chef ein, der kurz zuvor als Klub­ob­mann von denen weg­ge­putscht wur­de, die die Gunst des Bun­des­chefs genie­ßen.

Am 13. Juli fin­det der Salz­bur­ger Lan­des­par­tei­tag der FPÖ statt, bei dem die tief gespal­te­ne Salz­bur­ger Lan­des­par­tei in neu­em Licht erstrah­len soll. Der von Stra­che ein­ge­setz­te Lan­des­statt­hal­ter Andre­as Schöppl hat schon Visio­nen. „Die ver­lo­re­nen Söh­ne keh­ren wie­der heim“ (Öster­reich, 13.6.15), kom­men­tier­te er aus­ge­rech­net jenen Bezirks­par­tei­tag jener Blau­en in der Stadt Salz­burg, die ihn im Jän­ner die­ses Jah­res als Klub­ob­mann abge­setzt hatten .

Auf dem Bezirks­par­tei­tag am Don­ners­tag, 11.6. wur­de Andre­as Reindl, der im Jän­ner 2015 den jetzt desi­gnier­ten Lan­des­vor­sit­zen­den Andre­as Schöppl als Klub­ob­mann im Salz­bur­ger Gemein­de­rat abge­löst bzw. nach Schöp­pls Ein­schät­zung weg­ge­putscht hat­te, zum Obmann gewählt. Zuvor hat­te er sich noch artig bei Schöppl ent­schul­digt für den Putsch. Der sei kei­ne „ganz so fei­ne und kame­rad­schaft­li­che Art gewe­sen“ so der reu­mü­ti­ge Rech­te Reindl.


© Lar­ag­id­ding­s­of­fi­ci­al, CC BY-SA 4.0
-

Da ver­gaß der ande­re Rech­te, Andre­as Schöppl, dass er nach sei­ner Abset­zung sei­ne jet­zi­gen Par­tei­freun­de noch als „Put­schis­ten mit Ben­zin­ka­nis­ter“ titu­liert hat­te, mit denen er sich „sicher nicht mehr an einen Tisch set­zen” würde.

Aber was ist schon sicher in die­ser Par­tei? Der abge­setz­te Klub­ob­mann im Salz­bur­ger Land­tag Karl Schnell ver­mu­te­te, dass die schon frü­her zu ande­ren Par­tei­en gewech­sel­ten ehe­ma­li­gen FPÖ-Poli­ti­ker Erich Tad­ler (BZÖ) und Josef Nade­rer (Team Stro­nach) von der FPÖ jetzt wie­der ange­wor­ben wür­den. Was folg­te, war ein wüten­des Demen­ti des inte­ri­mis­ti­schen Lan­des­statt­hal­ters Schöppl: „Wahr hin­ge­gen ist, dass wir ehe­ma­li­ge BZÖ-Poli­ti­ker wie Erich Tad­ler und ande­re nie­mals in die FPÖ zurück­keh­ren las­sen wer­den”.

Blö­der­wei­se erklär­te Nade­rer, dass man ihn sehr wohl gefragt habe. Aber was soll’s? Vor­läu­fig schaut es so aus, als ob selbst Über­trit­te zur FPÖ des Herrn Schöppl nicht viel ändern wür­den an der blau­en Reprä­sen­ta­ti­on in Salz­burg bzw. im Land­tag. Fünf von den bis­he­ri­gen sechs FPÖ- Abge­ord­ne­ten (inkl. des aus- und mitt­ler­wei­le in den FPÖ-Klub von Schnell wie­der­ein­ge­tre­te­nen Wie­der­mann) wol­len anschei­nend nicht zur Schöppl- bzw. Strache-FPÖ.

Fort­set­zung folgt!