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Pegida Österreich: Die üblichen Verdächtigen

Der Name ist schon das Pro­gramm. Seit weni­gen Tagen gibt es die Face­­book-Sei­­te Pegi­da Öster­reich und am 14.12. erfolg­te dann die Aus­töch­te­rung der Bun­des­län­der. Den Hype um Pegi­da in der BRD wol­len sich natür­lich auch die übli­chen Ver­däch­ti­gen in Öster­reich nicht ent­ge­hen las­sen und ein biss­chen mit­se­geln. Wohin eigent­lich? Wäh­rend sich die Pegi­­da-Gemein­­schaft in der […]

16. Dez 2014

Wäh­rend sich die Pegi­da-Gemein­schaft in der BRD zumin­dest eini­ge (mehr als wider­sprüch­li­che) Zei­len Pro­gramm abringt, schweigt sich Pegi­da Öster­reich dazu völ­lig aus. Da gel­ten schon Rülp­ser als Pro­gramm. „Wien stellt sich gegen die Bela­ge­rung durch das Mor­gen­lan­des“, pos­tet etwa Gary Coo­per, ein Fan der Blauen.



Pegi­da Bur­gen­land und Vor­arl­berg: Iden­te Austöchterungen
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Per­so­nen, die dem Namen ein Gesicht geben wür­den, gibt es auch nicht wirk­lich. Wobei das viel­leicht auch bes­ser ist, wenn man sich etwa an Lutz Bach­mann, dem Initia­tor von Pegi­da in Dres­den, ori­en­tie­ren möch­te. Was die Anzahl der Jah­re an Haft­stra­fen betrifft, könn­ten die öster­rei­chi­schen Pegi­da- Fans jeden­falls locker mit den deut­schen Vor­bil­dern mit­hal­ten. Unter den Fans der ers­ten Stun­de sind eini­ge wegen NS-Wie­der­be­tä­ti­gung und Ver­het­zung Ver­ur­teil­te: Robert F., Chris­ti­an H. und auch Yadi S. etwa.

Mit den Fans von Pegi­da Öster­reich und sei­nen Able­gern ist das ohne­hin so eine Sache – denn die öster­rei­chi­sche Pegi­da-Gemein­schaft lebt zu einem sehr erheb­li­chen Teil von deut­schen Pegi­da-Fans, die gön­ner­haft ihr Like auch auf den Sei­ten der Öster­rei­cher abgeben.


Deut­schem Hoo­li­gan gefällt Pegi­da Österreich
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Als etwa Pegi­da Öster­reich ziem­lich geschwol­len die Pla­nung eines ers­ten Spa­zier­gangs in Öster­reich ankün­digt („Da wir vie­le Nach­rich­ten von begeis­ter­ten und inter­es­sier­ten Bür­ger erhiel­ten, freu­en wir uns euch ver­kün­den zu kön­nen, dass wir uns mit­ten in der Pla­nungs­pha­se mit Pegi­da Wien für den ers­ten Spa­zier­gang in Öster­reich befin­den“) , drü­cken rund 200 Per­so­nen­i­den „Gefällt mir“-Button von Face­book: rund zwei Drit­tel davon sind Deut­sche. Man­che sind beson­ders flei­ßig: etwa And­re Gnls, der aus der Köl­ner Gegend kommt und unbe­dingt den Volks­tod stop­pen will. Er wur­de schon in den Grup­pen Pegi­da Öster­reich, Kärn­ten und Wien gesichtet.


Deut­schem Neo­na­zi gefällt Pegi­da Österreich
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Die meis­ten Bun­des­län­der-Töch­ter wur­den vor zwei Tagen, am 14.12. gegrün­det — so wie die Sei­ten aus­se­hen, von den­sel­ben Per­so­nen. Nur in eini­gen weni­gen Bun­des­län­der-Töch­tern gibt es so etwas wie ein biss­chen Leben. In Tirol ist etwa Wer­ner Königs­ho­fer, der aus der FPÖ aus­ge­schlos­se­ne Ex-Abge­ord­ne­te, mit sei­nem „Königs­ti­ger“ in die Grup­pe ein­mar­schiert und ver­kün­det barsch: “Jetzt ist Schluß mit Lus­tig!!“ – Ach, Wer­ner, du Schlin­gel, bei Dir doch nie!

Neben den übli­chen Kleinst­grup­pie­run­gen wie Infi­dels, Aus­tri­an Defence League, PÖP, die alle­samt zum ver­meint­li­chen Licht drän­gen, sind auch schon eini­ge Rechts­ver­bin­der aus der FPÖ in Stel­lung gegan­gen: Bri­git­te Kas­ho­fer, die FPÖ-Man­da­ta­rin aus Amstet­ten wur­de eben­so gesich­tet wie Andrea Kell­ner oder der unver­meid­li­che Man­fred Hub­ral (AfP).

Für Jän­ner plant Pegi­da Öster­reich sei­nen ers­ten Spa­zier­gang in Wien. Ob es des­halb über­haupt zu der für den 19. Dezem­ber um 19 Uhr in Linz ange­kün­dig­ten „Kund­ge­bung gegen Sala­fis­ten und deren radi­ka­len Islam“ kommt, ist mehr als frag­lich, auch wenn die „Bü.Ge.Sa Divi­si­on Tirol“ meint: „Wir las­sen uns nicht ver­bie­ten jeder hatt ein recht auf dei­ne eige­ne mei­nung öster­reich braucht kei­ne radi­ka­len isla­mis­ten“. — Die The­ra­pie-Vor­schlä­ge von Bägi­da hel­fen lei­der nicht bei allen!