Während sich die Pegida-Gemeinschaft in Deutschland zumindest einige (mehr als widersprüchliche) Zeilen Programm abringt, schweigt sich Pegida Österreich dazu völlig aus. Da gelten schon Rülpser als Programm. „Wien stellt sich gegen die Belagerung durch das Morgenlandes“, postet etwa User „Gary Cooper”, ein Fan der Blauen.
Pegida Burgenland und Vorarlberg: Idente Austöchterungen
Personen, die dem Namen ein Gesicht geben würden, gibt es derweilen auch nicht. Wobei das vielleicht auch besser ist, wenn man sich etwa an Lutz Bachmann, dem Initiator von Pegida in Dresden, orientieren möchte. Was die Anzahl der Jahre an Haftstrafen betrifft, könnten die österreichischen Pegida-Fans jedenfalls locker mit den deutschen Vorbildern mithalten. Unter den Anhängern der ersten Stunde sind einige wegen NS-Wiederbetätigung und Verhetzung Verurteilte: Robert F., Christian H. und auch Yadi S. etwa.
Mit den Fans von Pegida Österreich und seinen Ablegern ist das ohnehin so eine Sache, denn die österreichische Pegida-Gemeinschaft lebt zu einem sehr erheblichen Teil von deutschen Pegida-Fans, die gönnerhaft ihr Like auch auf den Seiten der Österreicher abgeben.
Deutschem Hooligan gefällt Pegida Österreich
Als etwa Pegida Österreich ziemlich geschwollen die Planung eines ersten Spaziergangs in Österreich ankündigt („Da wir viele Nachrichten von begeisterten und interessierten Bürger erhielten, freuen wir uns euch verkünden zu können, dass wir uns mitten in der Planungsphase mit Pegida Wien für den ersten Spaziergang in Österreich befinden“) , drücken rund 200 Personen den „Gefällt mir“-Button von Facebook: Rund zwei Drittel davon sind Deutsche. Manche sind besonders fleißig, etwa Andre Gnls, der aus der Kölner Gegend kommt und unbedingt den Volkstod stoppen will. Er wurde schon in den Gruppen Pegida Österreich, Kärnten und Wien gesichtet.
Deutschem Neonazi gefällt Pegida Österreich
Die meisten Bundesländer-Töchter wurden vor zwei Tagen, am 14.12. gegründet; so, wie die Seiten aussehen, von denselben Personen. Nur in einigen wenigen Bundesländer-Töchtern gibt es so etwas wie ein bisschen Leben. In Tirol ist etwa Werner Königshofer, der aus der FPÖ ausgeschlossene Ex-Abgeordnete, mit seinem „Königstiger“ in die Gruppe einmarschiert und verkündet barsch: „Jetzt ist Schluß mit Lustig!!”
Neben den üblichen Kleinstgruppierungen wie Infidels, Austrian Defence League, PÖP, die allesamt zum Licht drängen, sind auch schon einige Rechtsverbinder aus der FPÖ in Stellung gegangen: Brigitte Kashofer, die FPÖ-Mandatarin aus Amstetten wurde ebenso gesichtet wie Andrea Kellner oder der unvermeidliche Manfred Hubral (AfP).
Für Jänner plant Pegida Österreich seinen ersten Spaziergang in Wien. Ob es zu der für den 19. Dezember um 19 Uhr in Linz angekündigten „Kundgebung gegen Salafisten und deren radikalen Islam“ kommt, ist mehr als fraglich, auch wenn die „Bü.Ge.Sa Division Tirol“ meint: „Wir lassen uns nicht verbieten jeder hatt ein recht auf deine eigene meinung österreich braucht keine radikalen islamisten.“ Die Therapie-Vorschläge von Bägida helfen leider nicht bei allen.